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Kreis Olpe
Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
51.0858333333337.9761111111111 Koordinaten: 51° 5′ N, 7° 59′ O
| |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Arnsberg |
Landschaftsverband: | Westfalen-Lippe |
Verwaltungssitz: | Olpe |
Einwohner: |
138.961 (31. Dez. 2010)[1] |
Kfz-Kennzeichen: | … |
Kreisschlüssel: | 05 9 66 |
NUTS: | DEA59 |
Kreisgliederung: | 7 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Westfälische Straße 75 57462 Olpe |
Webpräsenz: | |
Landrat: | Frank Beckehoff (CDU) |
Lage des Kreises Olpe in Nordrhein-Westfalen | |
Der Kreis Olpe liegt im Südosten von Nordrhein-Westfalen im Sauerland. Er gehört zum Regierungsbezirk Arnsberg, ist Teil des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und gehört zur Region Südwestfalen. Sitz des Kreises ist die Stadt Olpe, bevölkerungsstärkste Stadt ist Lennestadt. Dieser Kreis weist mit ca. 135.000 Einwohnern von allen Kreisen in Nordrhein-Westfalen die niedrigste Bevölkerung auf.
Geographie
Der Kreis Olpe hat eine Fläche von ca. 710 km². Der Durchmesser in Nord-Süd-Ausrichtung beträgt ca. 36 km, in Ost-West-Ausrichtung ca. 38 km. Der niedrigste Punkt des Kreises Olpe liegt in der Gemeinde Finnentrop nordwestlich von Rönkhausen mit 224 m über NN.
Die höchsten Punkte über NN des Kreises Olpe sind die Berge:
- Härdler (Stadt Lennestadt) 756 m
- Hohe Hessel (Gemeinde Kirchhundem) 743 m
- Wildhöfer (Gemeinde Kirchhundem) 725 m
- Riesenberg (Gemeinde Kirchhundem) 720 m
Nachbarkreise
Der Kreis Olpe grenzt im Uhrzeigersinn im Westen beginnend an die Kreise Oberbergischer Kreis, Märkischer Kreis, Hochsauerlandkreis und Siegen-Wittgenstein (alle in Nordrhein-Westfalen) sowie an den Landkreis Altenkirchen (Westerwald) (in Rheinland-Pfalz).
Geschichte
Der Kreis Olpe entstand nach dem Übergang des ehemaligen Herzogtums Westfalens an Preußen im Jahr 1819, nachdem der Kreis Bilstein aufgelöst und sein Territorium zum Großteil auf den Kreis Olpe, andere Teile (wie Schönholthausen) an den Kreis Eslohe kamen.
Erster Landrat war Caspar Freusberg. In den 1820er Jahren wurde der Kreis in die sieben Bürgermeistereien Attendorn, Bilstein, Drolshagen, Kirchhundem, Olpe, Valbert und Wenden unterteilt, von denen die Bürgermeisterei Valbert 1832 in den Kreis Altena umgegliedert wurde.[2][3]
Im Rahmen der Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westfalen wurden die Bürgermeistereien in den 1840er Jahren in Ämter überführt.[4] Die Stadt Attendorn war seit 1843 und die Stadt Olpe seit 1858 amtsfrei. Im Kreis Olpe bestanden seitdem sechs Ämter und insgesamt 21 Gemeinden:[5][6]
Amt | Gemeinden |
---|---|
Attendorn | Landgemeinde Attendorn und Helden |
Bilstein | Elspe, Förde, Kirchveischede und Rahrbach |
Drolshagen | Stadt Drolshagen und Landgemeinde Drolshagen |
Kirchhundem | Heinsberg, Kirchhundem, Kohlhagen, Lenne, Oberhundem und Saalhausen |
Olpe | Kleusheim, Landgemeinde Olpe und Rhode |
Wenden | Römershagen und Wenden |
Wirtschaftlich waren Teile des Kreises Olpe in vorindustrieller Zeit wirtschaftliches Zentrum des Herzogtums Westfalens. Vor allem die Blechherstellung rund um Olpe war von überregionaler Bedeutung. Auch andere eisenindustrielle Betriebe waren von erheblicher Bedeutung. Gegen die industrielle Konkurrenz konnten diese Produkte freilich nicht bestehen. Daher kam es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem Prozess der Deindustrialisierung und Agrarisierung. Damit verbunden waren überdurchschnittlich hohe Aus- und Abwandererzahlen. Im Wesentlichen ohne personelle Kontinuität entwickelte sich, nicht zuletzt dank einer Eisenbahnverbindung in den 1860er-Jahren, eine industrielle Blechherstellung. Außerdem waren der Bergbau und andere gewerbliche Bereiche von großer Bedeutung. Es gab bis ins 20. Jahrhundert eine bedeutende Lederindustrie.
Am 24. Dezember 1930 wurde die Gemeinde Förde in Grevenbrück umbenannt.[7]
Im Gegensatz zu verschiedenen Nachbarkreisen blieb der Umfang des Kreises Olpe bei der kommunale Neugliederung in Nordrhein-Westfalen weitgehend unverändert. Durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Olpe wurden 1969 zwanzig Gemeinden des Kreises mit drei Gemeinden des Kreises Meschede zu sieben neuen amtsfreien Gemeinden zusammengeschlossen. Die sechs Ämter des Kreises wurden aufgelöst. Gleichzeitig wurde die Kreisgrenze zwischen dem Kreis Olpe und dem Oberbergischen Kreis durch Gebietsaustausch im Bereich Drolshagen/Lieberhausen verändert. Der Hauptteil der Gemeinde Lenne wurde durch das Sauerland/Paderborn-Gesetz am 1. Januar 1975 in die Stadt Schmallenberg im Hochsauerlandkreis eingegliedert.[8]
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1832 | 22.820 | [2] |
1871 | 30.949 | [9] |
1880 | 34.142 | [10] |
1900 | 41.179 | [10] |
1910 | 50.279 | [10] |
1925 | 59.946 | [10] |
1939 | 66.479 | [10] |
1950 | 85.660 | [10] |
1960 | 93.800 | [10] |
1970 | 119.800 | [11] |
1980 | 122.619 | [12] |
1990 | 130.471 | [12] |
2000 | 141.207 | [12] |
2010 | 138.961 | [12] |
Politik
Landräte
Landrat | Amtszeit |
Caspar Freusberg | 1817 – 1836 |
Adolf Freusberg | 1837 – 1869 |
Joseph Freusberg | 1870 – 1883 |
Friedrich Freusberg | 1886 – 1916 |
Caspar Freusberg | 1917 – 1926 |
Bernhard Wening | 1926 – 1933 |
Herbert Evers | 1933 – 1941 |
Heinrich Otto Spies | 11. April 1945 – 20. Juli 1945 |
Richard Klewer | 21. Juli 1945 – 21. Februar 1946 |
Josef Schrage (CDU) | 19. Juni 1946 – 22. Okt. 1953 |
Josef Metten (CDU) | 1. Nov. 1953 – 30. Juli 1966 |
Helmut Kumpf (CDU) | 4. Okt. 1966 – 27. Jan. 1971 |
Horst Limper (CDU) | 28. April 1971 – 15. Juli 1984 |
Hanspeter Klein (CDU) | 30. Sept. 1984 – 30. Sept. 1999 |
Mit der Amtszeit von Hanspeter Klein ging im Kreis Olpe die kommunale Doppelspitze zu Ende. Sein Nachfolger, Frank Beckehoff von der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU), war bis dahin Oberkreisdirektor und ist erster hauptamtlicher Landrat nach dem Zweiten Weltkrieg und damit Vorsitzender des Kreistags und Chef der Kreisverwaltung.
Kreistag
Aktuell gibt es im Kreistag folgende Sitzverteilung nach Fraktionen (Stand September 2014):
CDU | SPD | UWG | GRÜNE | FDP | Fraktionslos | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|
27 | 11 | 4 | 3 | 2 | 1 | 48 |
DIE LINKE 1 |
Wappen
Das Kreiswappen ist von Silber und Gold gespalten; vorne in Silber ein schwarzes Kreuz, hinten in Gold zwei rote Balken. Mit dem Kreuz wird an die historische Zugehörigkeit des Kreisgebietes zu Kurköln erinnert, mit dem hinteren Teil des Wappens wird auf die jahrhundertealte Verbindung mit dem Haus von Fürstenberg hingewiesen.
Parlaments-Abgeordnete
Europaparlament
Der aus Olsberg stammende Peter Liese (EVP) (seit 1994) und Birgit Sippel aus Arnsberg (seit 2009) sind die für Olpe gewählten Vertreter im Europäischen Parlament. Zum Wahlkreis gehören alle Städte und Gemeinden der Kreise Olpe, Hagen, Soest, Siegen-Wittgenstein sowie des Märkischen Kreises und des Hochsauerlandkreises.
Bundestag
Matthias Heider (CDU) vertritt den Wahlkreis Olpe/Märkischer Kreis I im Deutschen Bundestag. Er gewann 2009 das Direktmandat. Von 1994 bis 2009 war Hartmut Schauerte (CDU) der Volksvertreter für den Wahlkreis 150, zu dem alle Kommunen des Kreises Olpe und der südliche Teil des Märkischen Kreises (Halver, Herscheid, Kierspe, Lüdenscheid, Meinerzhagen und Schalksmühle) gehören.
Landtag
Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017 wurde Jochen Ritter (CDU) mit 54,7 Prozent der Stimmen als direkt gewählter Kandidat des Wahlkreises Olpe in den Landtag Nordrhein-Westfalen gewählt. Zuvor hatte diese Position Theodor Kruse (CDU) inne.
Verkehr
Schienen- und Busverkehr
Der Kreis Olpe wird von zwei Eisenbahnstrecken erschlossen:
- der zweigleisigen elektrifizierten Ruhr-Sieg-Strecke, auf der
- der Ruhr-Sieg-Express (RE 16) von Hagen nach Siegen über Werdohl und Finnentrop sowie
- die Ruhr-Sieg-Bahn (RB 91) von Hagen nach Siegen über Werdohl und Finnentrop verkehren, und
- der eingleisigen Bahnstrecke Finnentrop–Freudenberg, auf der
- der Biggesee-Express (RB 92) von Finnentrop nach Olpe verkehrt, der von der Dreiländerbahn betrieben wird. Es kommen Dieseltriebfahrzeuge vom Typ LINT27 zum Einsatz.
Straßen
Der Kreis Olpe wird von zwei Bundesautobahnen durchquert:
Flugplätze
Im Kreis Olpe befinden sich zwei Sonderlandeplätze:
- Flugplatz Attendorn-Finnentrop (ICAO-Code EDKU) auf dem Gebiet der Gemeinde Finnentrop und
- Flugplatz Hünsborn (ICAO-Code EDKH) auf dem Gebiet der Gemeinde Wenden.
Städte und Gemeinden
Der Kreis Olpe gliedert sich in sieben kreisangehörige Gemeinden, von denen drei den Status Mittlere kreisangehörige Stadt tragen.
|
(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2010[14])
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Olpe bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen OE zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Einzelnachweise
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
- ↑ 2,0 2,1 Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Westfalenlexikon 1832–1835. In: Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege. 3, Münster 1978, S. 97 (Nachdruck des Originals von 1834).
- ↑ U. Kuemmel: Geschichte des Kreises Altena. 1911, abgerufen am 2. Februar 2014 (Digitalisat).
- ↑ Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westphalen vom 31. Oktober 1841 (PDF; 1,6 MB)
- ↑ Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg 1843. Abgerufen am 2. Februar 2014.
- ↑ Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg 1844. Abgerufen am 2. Februar 2014.
- ↑ Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/3402058758 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz, ISBN 3-17-003263-1, S. 336.
- ↑ Gemeindelexikon Westfalen 1887 S. 131.
- ↑ 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 10,5 10,6 Verwaltungsgeschichte.de abgerufen am 1. Mai 2009.
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972.
- ↑ 12,0 12,1 12,2 12,3 Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
- ↑ wahlergebnisse.nrw.de
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011.
Weblinks
- Website des Kreises Olpe
- Kreis Olpe im Kulturatlas Westfalen
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