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Krün

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Krün
Krün
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Krün hervorgehoben
47.511.283333333333875
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Garmisch-Partenkirchen
Höhe: 875 m ü. NN
Fläche: 36,32 km²
Einwohner:

1.950 (31. Dez. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 82494,
82467 (Plattele),
82493 (Elmau, Gerold, Klais, Kranzbach)
Vorwahl: 08825
Kfz-Kennzeichen: GAP
Gemeindeschlüssel: 09 1 80 122
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schöttlkarspitzstr. 15
82494 Krün
Webpräsenz: www.kruen.de
Bürgermeister: Thomas Schwarzenberger (CSU)
Lage der Gemeinde Krün im Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Karte
Krün

Krün ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Sie gehört mit Garmisch-Partenkirchen als Kreishauptort und kulturellem Zentrum sowie weiteren Gemeinden zum Werdenfelser Land und zugleich zur Region Bayerisches Oberland. Wenige Kilometer entfernt verläuft südlich die deutsch-österreichische Grenze.

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Krün, Barmsee, Tennsee, Klais, Gerold, Kranzbach, Elmau und Plattele.

Der Ort bildet zusammen mit Mittenwald und Wallgau den Tourismusverbund Alpenwelt Karwendel, der die Region ganzjährig als Ausgangspunkt für Sport- und Freizeitaktivitäten wie Wandern und Skilanglauf vermarktet.

Krün war im Jahr 2015 Ausrichtergemeinde des G7-Gipfels. Dieser wurde am 7. und 8. Juni 2015 im zur Gemeinde gehörenden Schloss Elmau abgehalten.[2] Anlässlich des G7-Gipfels statteten Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama der Dorfbevölkerung von Krün vor dem Rathaus einen Besuch ab.[3] [4]

Geografie

Krün liegt im Oberen Isartal, knapp 100 km südlich von München und 15 km östlich von Garmisch-Partenkirchen. Der Ort befindet sich 6 km nördlich von Mittenwald und 2 km südlich von Wallgau und ist somit die mittlere der drei Gemeinden in der Alpenwelt Karwendel. Im Osten erhebt sich die Soierngruppe mit der von Krün aus nicht einsehbaren Soiernspitze (2257 m ü. NN) sowie den Hausbergen Schöttlkarspitze (2050 m ü. NN), Seinskopf (1961 m ü. NN) und Signalkopf (1895 m ü. NN). Weiter südöstlich erstreckt sich oberhalb Mittenwalds das Karwendelgebirge, das gleichzeitig Namensgeber der Tourismusregion ist, mit durchschnittlichen Höhen von ca. 2300 m ü. NN,. In südwestlicher Richtung dominiert das Wettersteingebirge mit der vom Ort aus sichtbaren Zugspitze (2964 m ü. NN) und der markanten Alpspitze (2628 m ü. NN). Im Nordwesten befindet sich das Estergebirge mit der höchsten Erhebung des Ortes, dem Klaffen (1829 m ü. NN).

Im Osten Krüns fließt die noch junge Isar in zunächst nördlicher Richtung. Der Überleitungskanal zum Walchensee und dem dazugehörigen Wasserkraftwerk verläuft durch die Gemeinde in Richtung Wallgau.

Tagungsort des G7-Gipfels 2015: Schloss Elmau in der Gemeinde Krün

Geschichte

Krün wurde als geruen im Jahre 1294[5] mit zwei zum Kloster Benediktbeuern gehörenden vaccariae (Schwaigen) erstmals urkundlich erwähnt. 1491 benötigte das Kloster wegen des Klosterbrandes im Vorjahr erhebliche Mittel für den Wiederaufbau und veräußerte Krün mit inzwischen vier Höfen an das Hochstift Freising, dem der Ort bis 1803 unterstand. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört er zum Kurfürstentum Bayern. Krün war Bestandteil der zum Hochstift Freising zählenden ehemaligen Grafschaft Werdenfels. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Die „Kreuzreliquie“ von Krün

Otto Freiherr von Ritter zu Groenesteyn war von 1909 bis 1934 Bayerischer Gesandter beim „Heiligen Stuhl“. Für seine Verdienste im Verlauf seiner 25-jährigen Tätigkeit erhielt er als Abschiedsgeschenk aus den Händen von Papst Pius XI. eine Kreuzreliquie mit einem angeblich echten Splitter (Partikel) des „heiligen Kreuzes des Herrn Jesus Christus“. Von Ritter ließ zur Aufbewahrung „dieser unschätzbar wertvollen Reliquie“ ein silbernes Reliquiar in barocker Art anfertigen, das er 1934 der Kirche St. Sebastian in Krün stiftete.[6]

Seit 1912 war die Familie von Ritter durch jährliche Ferienaufenthalte mit der Gemeinde Krün so eng verbunden, dass Otto Freiherr von Ritter zu Groenesteyn 1934 zu seinem 70. Geburtstag für seine Verbundenheit und Verdienste um die Gemeinde die Ehrenbürgerschaft verliehen wurde.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1840 237, 1900 361, 1950 1.785, 1970 1.551 und im Jahr 2012 1.905 Einwohner gezählt. 2012 waren 930 Einwohner des Ortes weiblich, 975 männlich.[7]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Krün setzt sich aus 13 Mitgliedern einschließlich des Bürgermeisters zusammen.

CSU Bürgerliche
Wählergemeinschaft
Freie Wähler-
gemeinschaft Klais
Aktiv für Krün Gesamt
2002 4 3 2 3 12 Sitze
2008 6 2 1 3 12 Sitze
2014 6 2 2 2 12 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 13. März 2014)[8]

Bürgermeister ist Thomas Schwarzenberger (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Josef Zahler (CSU).

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Rot eine goldene Mitra mit abhängenden Bändern, der schräg gekreuzt ein silberner Flößerhaken und ein silberner Abtstab unterlegt sind. Die Farben Rot, Gold und Silber repräsentieren sowohl die beiden geistlichen Grundherrschaften des Kloster Benediktbeuerns (rot/silber) und des Hochstifts Freising (rot/gold) als auch die politische Zugehörigkeit zur ehemaligen Grafschaft Werdenfels. Die Mitra erinnert ebenfalls an den Freisinger, der Abtstab an den Benediktbeurer Herrschaftsbereich. Der Flößerhaken dokumentiert die große Bedeutung dieses Handwerks für Krün und seine wirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen Jahrhunderten.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

Blick vom Hohen Kranzberg bei Mittenwald in Richtung Krün, Wallgau und Isar
Blick auf Krün von unterhalb des Seinskopfes aus

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2011 1.749 T€, davon waren 509 T€ (netto) Gewerbesteuereinnahmen.[10]

Im Jahr 2012 gab es 641 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Davon waren vier im Bereich der Land- und Forstwirtschaft, 23 im Bereich des produzierenden Gewerbes, 536 im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe, 30 im Bereich der Unternehmensdienstleister und 48 im Bereich der öffentlichen und privaten Dienstleister. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 642. Im verarbeitenden Gewerbe (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es keine Betriebe mit 20 oder mehr Mitarbeitern, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. 2010 bestanden zudem 21 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 411 ha. In Sachen Tierhaltung überwog der Bestand an Rindern deutlich.[11]

51 größere Beherbergungsbetriebe (einschließlich Campingplätze) mit 1.379 angebotenen Gästebetten und 365.983 Gästeübernachtungen im Jahr 2013 belegen die Bedeutung des Fremdenverkehrs für die Gemeinde. Hinzu kamen weitere 120.326 Übernachtungen in Privatquartieren[12]

Verkehr

Krün liegt an der Deutschen Alpenstraße. Die Bundesstraße 11 verläuft in nördlicher Richtung über Wallgau und Walchensee nach Kochel am See. Am südlichen Ortsende mündet die von München kommende Bundesstraße 11 in die Bundesstraße 2.

Über den Regionalverkehr Oberbayern (RVO) und das Schienennetz der Deutschen Bahn ist der Ort gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln versorgt. Am gemeindlichen Bahnhof im Ortsteil Klais halten stündlich die Regionalbahnen von München nach Mittenwald und von Reutte nach Innsbruck. Bis 2007 war der Bahnhof an die InterCity-Strecke zwischen München und Innsbruck angebunden.[13]

Für die Urlauber existiert zudem ein Busliniennetz, das mit der Gästekarte der Alpenwelt Karwendel kostenlos genutzt werden kann. Die Ski-, Wander- und Almbusse der Tourismusregion fahren im Sommer die Wanderwege und Almen und im Winter die Skigebiete sowie Langlaufloipen an.[14]

Bildung

Im Jahr 2013 gab es einen Kindergarten mit 55 Plätzen. Sechs Angestellte waren für die Betreuung von insgesamt 33 Kindern unter 12 Jahren zuständig.[15] Für Kinder im schulpflichtigen Alter wird eine Nachmittagsbetreuung angeboten. Die Grundschule wird als Nebenstelle der Volksschule Wallgau-Krün vom Hauptsitz in der Nachbargemeinde Wallgau aus verwaltet.

Seen

Im Gemeindegebiet gibt es mehrere kleine Seen wie den Barmsee, Geroldsee (Wagenbrüchsee), Grubsee und Tennsee. Am südlichen Ortsende befindet sich der künstlich aufgestaute Isarstausee am Stauwehr Krün, bei dem der Obernachkanal zum Walchensee abzweigt.

Bauwerke

St. Sebastian

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Krün

Persönlichkeiten

Armin Bittner (* 28. November 1964), ehemaliger Skirennläufer und mehrfacher Slalomweltcupsieger, stammt aus Krün.

Ehrenbürger

  • Otto Freiherr von Ritter zu Groenesteyn [6][16]
  • Josef Wüst[17]
  • Josef Zahler, Altbürgermeister[18]

Literatur

  • Gerhard Kriner: Von Geruen zu Krün. Von der Schwaige zum Dorf. Siedlungsgeschichte des oberen Isartales und Entwicklung des Werdenfelser Dorfes Krün. Gemeinde Krün, Krün 1994

Weblinks

 Commons: Krün – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Krün – Reiseführer

Einzelnachweise

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Krün aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.