Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Kommissbrot

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel gilt dem Brot als Soldatenversorgung. Für das Auto mit diesem Spitznamen siehe Hanomag 2/10 PS.
Eine Scheibe Kommissbrot
Teller aus dem Ersten Weltkrieg mit der Aufschrift „Besser ‚K‘ Brot als kaa Brot!“

Datei:Bakken van het soldatenkuch Weeknummer 39-51 - Open Beelden - 13739.ogv Kommissbrot (ab dem 16. Jahrhundert von Kommiss für „Heeresvorräte“) ist ein einfaches, haltbares Brot zur Versorgung von Soldaten.

Ursprung und historischer Gebrauch

Hauptartikel: Kommiss

Die Bezeichnung Kommissbrot (nach alter Rechtschreibung Kommißbrot) findet im deutschsprachigen Raum unter anderem bereits im Jahre 1552 in einem Schriftstück zu Straßburg Erwähnung. Hier ist nachzulesen, dass 12 000 „Commissbrote“ in das Heer-Lager des Königs von Frankreich geliefert wurden. In Weiterem ist bei Adam Junghans, in der „Kriegs-Ordnung zu Wasser und zu Land“ aus dem Jahre 1589 dokumentiert: „ … die Knechte haben … Commiß-Brodt, Wein-Bier, Fleisch … und dergleichen bekommen.“

Der Gebrauch von Kommiss als Bestandteil zusammengesetzter Substantive verbreitete sich im 30-jährigen Krieg (1618–1648). Hier gehörten die „Kommissmetzger“ zum Heeres-Tross, und unter „Kommiss-Ordnung“ verstand man das militärische Verpflegungswesen allgemein und im umfassenden Sinne.

Kommissbrot war mit großer Wahrscheinlichkeit ursprünglich ein Brot, dessen Herstellung den Bäckereien vor Ort, in der Nähe der Heerlager auferlegt wurde, da die Heere selbst noch über keine eigenen Feldbäckereien verfügten. Der Begriff hat sich mit der Einführung von Feldbäckereien erhalten und wurde eher noch verstärkt, wie die Bezeichnung „Kommissbrotbäckerei“ als Synonym für Heeresbäckerei durchaus belegt.

Beschreibung und Herstellung

Seit dem Ersten Weltkrieg ist Kommissbrot in der Regel ein Vollkornbrot aus Roggen und Weizen mit Sauerteig und Hefe und wird in Tagesrationen für ein oder zwei Mann von 750 oder 1500 Gramm als „angeschobenes“ Brot gebacken, das heißt, die Brotlaibe liegen so dicht im Ofen, dass sie einander berühren und nur auf der Oberseite eine Kruste bilden; daraus ergibt sich die Kastenform des Brotes.

Das Kommissbrot wurde nach Einführung stehender Heere nur noch in Heeresbäckereien und Feldbäckereien hergestellt, seit dem Ersten Weltkrieg auch auf Vorrat in Brotfabriken, teils als Konserve in Dosen gebacken. Bei knapper Versorgungslage soll das Getreide gelegentlich mit Sägemehl gestreckt worden sein.

Durch die Notsituationen während der beiden Weltkriege erlangte Kommissbrot über das Militär hinaus Bekanntheit und gehört seitdem zum Angebot ziviler Bäckereien, meist jedoch nicht als Vollkornbrot, sondern als dunkles, kompaktes Mischbrot mit weicher Krume und kaum ausgeprägter Kruste.

Sonstiges

Das Kommissbrot fand über ein abgewandeltes Zitat aus Schillers Wallenstein als Merkspruch zum unregelmäßigen Imperativ des Verbs esse Eingang in den Lateinunterricht: „Contenti estote mit dem Kommissbrote.“

Wegen seiner an dieses Brot erinnernden Karosserieform erhielt der Kleinwagen Hanomag 2/10 PS in den 1920er Jahren den Spitznamen „Kommissbrot“.

Literatur

  • Ostwald: kriegen die Soldaten zu essen (1917), 11.
  • Hartmann: Das Schrotbrot (Vollkornbrot) und Soldatenbrot (1910), 141 Anmerkung, Jahrbuch 1917, 61.

Weblinks

Wiktionary: Kommissbrot – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kommissbrot aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.