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Klaus Jürgen Bade

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Klaus Jürgen Bade (2011)

Klaus Jürgen Bade (* 14. Mai 1944 in Sierentz im Elsass) ist ein deutscher emeritierter Professor für Neueste Geschichte im Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften an der Universität Osnabrück, Politikberater und Migrationsexperte.

Leben

Er studierte Geschichtswissenschaften, Germanistik, Politik- und Sozialwissenschaften und wurde 1972 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg promoviert. Von 1972 bis 1979 war er wissenschaftlicher Assistent für Neuere Geschichte und von 1977 bis 1978 Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Habilitation erfolgte 1979 im Fachgebiet Neuere und Neueste Geschichte. Anschließend arbeitete er bis 1980 als Privatdozent und Akademischer Oberrat.

Nach Vertretung des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg 1980/81 lehrte er bis 1981 als Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der FAU Erlangen-Nürnberg. 1982 wurde er Professor für Neueste Geschichte an der Universität Osnabrück, wo er 1991 das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) begründete und deutsche und internationale Forschungsprojekte leitete. 2007 wurde Bade emeritiert und lebt heute in Berlin.

2002 erhielt Bade den Philip-Morris-Forschungspreis, 2006 den Jahrespreis der Helga und Edzard Reuter-Stiftung, 2004/05 die Justus-Möser-Medaille der Stadt Osnabrück und 2007 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.

Er war bis zum 30. Juni 2012 der Vorsitzende des 2008 gegründeten Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR).

Kontroverse

Im Mai 2011 kritisierte die Soziologin Necla Kelek Bades Arbeitsweise. Sie warf ihm vor, er habe für das 2010 vom Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration erstellte Jahresgutachten[1]nicht-repräsentative Umfragedaten verwendet. Kelek bezeichnete den Sachverständigenrat als „Politbüro“ und „Kontrollorgan der politischen Korrektheit“ und Klaus Jürgen Bade als „Anti-Sarrazin“.[2] Auf die Kritik antwortete Klaus Bade unter anderem mit dem Hinweis, dass die Repräsentativität der Umfrage durch die „Standardprozedur der quantitativen empirischen Sozialforschung“, der Gewichtung, hergestellt würde.[3] Zwischen Klaus Bade und Necla Kelek besteht ein Dissens bei der Beurteilung der Integration und Migration.[4][5][6]

Gastprofessuren

Beiräte

Zitate

  • Die Politik müsse "den Deutschen klar [...] machen, was sie von der Zuwanderung haben. Dazu muss man den Menschen die Wahrheit sagen, damit sie begreifen, dass von ihrer eigenen, ganz persönlichen und privaten Zukunft die Rede ist." (Quelle)

Publikationen (Auswahl)

  • (Hg. zus. m. P.C. Emmer, L. Lucassen u. J. Oltmer), Enzyklopädie Migration in Europa vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, dte. Ausg. Wilhelm Fink Verlag / Ferdinand Schöningh Verlag, 3. Aufl. Paderborn 2010, 1.156 S.; engl. Ausg. Cambridge 2011.
  • Leviten lesen: Migration und Integration in Deutschland. Abschiedsvorlesung mit Grußworten und ausgewähltem Schriftenverzeichnis, IMIS-Beiträge, H. 31, Osnabrück 2007.
  • (zus. m. Jochen Oltmer), Normalfall Migration: Deutschland im 20. und frühen 21. Jahrhundert, Bundeszentrale für politische Bildung, Reihe ZeitBilder, Bonn 2004.
  • Sozialhistorische Migrationsforschung. Gesammelte Aufsätze, hg.v. M. Bommes/J. Oltmer (Studien zur Historischen Migrationsforschung, Bd. 13), V&R unipress, Göttingen 2004.
  • Europa in Bewegung: Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Reihe: Europa Bauen, hg.v. Jacques Le Goff, dte. Ausg.: C.H. Beck, München 2000. ital. Übers.: Rom/Bari: Editori Laterza 2001; franz. Übers.: Paris: Éditions du Seuil 2002; span. Übers.: Barcelona: Critica 2003; engl. Übers.: Oxford: Blackwell 2003.
  • Ausländer – Aussiedler- Asyl: Eine Bestandsaufnahme, Verlag C.H. Beck (Beck’sche Reihe), München 1994.
  • (Hg.), Das Manifest der 60: Deutschland und die Einwanderung, Verlag C.H. Beck (Beck’sche Reihe), München 1994.
  • (Hg.), Deutsche im Ausland – Fremde in Deutschland: Migration in Geschichte und Gegenwart, Verlag C.H. Beck, München 1992.

Weblinks

 Commons: Klaus Jürgen Bade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration: Einwanderungsgesellschaft 2010
  2. Necla Kelek: Professor Bade gibt den Anti-Sarrazin FAZ.net vom 9. Mai 2011, abgerufen am 29. Juli 2011
  3. Klaus Bade: Ich sitze keinem Politbüro vor. In: FAZ. 19. Mai 2011, abgerufen am 20. Mai 2011.
  4. Sven Sauter: Der Fall Kelek. In: Paul Mecheril: Spannungsverhältnisse: Assimilationsdiskurse und interkulturell-pädagogische Forschung. Waxmann Verlag, 2010, ISBN 3-8309-2130-6, S. 35ff.
  5. Yasemin Shooman: Kronzeuginnen der Anklage? Zur Rolle muslimischer Sprecherinnen in aktuellen Islam-Debatten In: Sibylle Schmidt, Sybille Krämer, Ramon Voges: Politik der Zeugenschaft: Zur Kritik einer Wissenspraxis, transcript Verlag, 2010, ISBN 3-8376-1552-9, S. 348.
  6. Klaus J. Bade: Leviten lesen: Migration und Integration in Deutschland - Osnabrücker Universitätsreden, V&R unipress GmbH, 2007, ISBN 3-89971-411-3, S. 8.
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