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Klara von Assisi
Klara von Assisi (* 1193 oder 1194 in Assisi, in Umbrien, Mittelitalien; † 11. August 1253 San Damiano, Assisi) war die Gründerin des kontemplativen Ordens der Klarissen.
Leben
Klara (italienisch: Chiara) wurde als Tochter des Adligen Favarone di Offreduccio di Bernadino 1193 oder 1194 geboren. Durch das Vorbild des heiligen Franziskus, den sie im Dom zu Assisi hatte predigen hören, beeinflusst, verließ sie in der Nacht zum Palmsonntag 1212 ihr wohlhabendes, adliges Elternhaus und legte in der kleinen Kirche Portiunkula das Gelübde eines Lebens nach den Evangelischen Räten ab. Franziskus bekleidete sie „mit einem ärmlichen Gewand“ und schnitt ihr die Haare ab.
Klara widmete sich fortan der Nachfolge Christi in radikaler Armut. Franziskus brachte sie zunächst bei Benediktinerinnen unter. Ihre Schwester, die heilige Agnes von Assisi, folgte ihrem Beispiel nur sechzehn Tage später. Nachdem Franziskus die Kapelle von San Damiano wieder hergestellt und dort eine Unterkunft geschaffen hatte, siedelten Klara und ihre Schwester dorthin über, wo sich ihnen rasch andere Frauen anschlossen, darunter weitere Schwestern, Freundinnen, ihre Tante und ihre verwitwete Mutter.
Klaras Mut und Gottvertrauen haben viele ihrer Zeitgenossen beeindruckt. So trat sie bei einem Überfall der Sarazenen im Jahre 1240 diesen mit der Monstranz entgegen. Dasselbe tat sie, als Assisi ein Jahr später vom kaiserlichen Heer belagert wurde. Ihr ikonographisches Heiligenattribut ist daher die Monstranz, zuweilen auch der Kelch.
Bis zu ihrem Tode blieb Klara in der Klausur des Klosters von San Damiano und lebte nach der von ihr 1216–1217 geschriebenen Ordensregel, die nach ihren Worten darin bestand, „einfach das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu beachten“. Bis zu ihrem Tod kämpfte sie um die kirchliche Anerkennung dieser Lebensform, um das „Privileg der Armut“. Der Papst war nämlich der Ansicht, dass die von Klara geschriebene Regel zu streng und daher nicht einzuhalten sei. Die Anerkennung der Ordensregel gewährte ihr Papst Innozenz IV. erst auf ihrem Sterbebett. Die Bulle Solet annuere vom 9. August 1253 wurde Klara am 10. August überbracht, am 11. August starb Klara.
Bedeutung
Die Ordensregel der Klarissen war die erste Ordensregel der Geschichte, die eine Frau für Frauen geschrieben hatte. Die Regel ist für die damalige Zeit erstaunlich demokratisch – sie betont insbesondere die Eigenverantwortung jeder einzelnen Schwester. Viele Frauen in ganz Europa fühlten sich davon angesprochen, traten bei den Klarissen ein oder gründeten selbst Klarissenkonvente, so auch Agnes von Prag. Die Klarissen sind neben den Unbeschuhten Karmelitinnen der größte Frauenorden der katholischen Kirche.
Zwei Jahre nach ihrem Tode, am 15. August 1255, sprach Papst Alexander IV. Klara von Assisi heilig. Papst Pius XII. ernannte sie am 17. Februar 1958 in einem Apostolischen Schreiben zur Schutzpatronin des Fernsehens[1]. Der Gedenktag der heiligen Klara in der katholischen und der anglikanischen Kirche und in einigen evangelischen Denominationen ist der 11. August.
Der Kölner Clarenaltar ist ihr gewidmet.
Im haitianischen Voodoo wird Klara von Assisi mit dem weiblichen Geistwesen Ayizan synkretisiert und verehrt.
Literatur
- Christof Dahm: Klara von Assisi. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 1564–1586.
- Johannes-Baptist Freyer: Klara von Assisi. Ein Leben nach dem Evangelium. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1997, ISBN 3-87163-230-9
- Gunda Werner-Burggraf, Wolfgang Max Burggraf (Hg.): clara.francesco - Ein didaktisches Materialbuch. Bonn: Missionszentrale der Franziskaner GmbH 2006. ISBN 978-3-939561-10-1.
- Martina Kreidler-Kos: Das Leben der Klara von Assisi. Sei gepriesen, weil Du mich erschaffen hast. Don Bosco Verlag, München 2004, ISBN 3-7698-1323-5
- Anton Rotzetter: Klara und Franziskus. Bilder einer Freundschaft. (= Topos-Plus-Taschenbuch; 309). Paulus-Verlag, Fribourg 1999, ISBN 3-7867-8309-8
- Marianne Schlosser, Engelbert Grau: Leben und Schriften der heiligen Klara von Assisi. Butzon & Bercker, Kevelaer 2001, ISBN 3-7666-2068-1
Weblinks
- Literatur von und über Klara von Assisi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Klara von Assisi. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung. (inkl. Literaturangaben und Zitaten)
- Meister Eckhart und seine Zeit – Frauen – Klara von Assisi
- Eintrag über Klara von Assisi auf ORDEN online
- Klarissenkloster Paderborn
- Digitalisat der Handschrift St. Klara-Buch der Staatsbibliothek Bamberg
Einzelnachweise
- ↑ Lettre apostolique - ste claire patronne de la télévision (Apostolisches Schreiben, das die hl. Klara zur himmlischen Patronin des Fernsehens proklamiert, 21. August 1958), Papst Pius XII. 14. Februar 1957
Personendaten | |
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NAME | Klara von Assisi |
ALTERNATIVNAMEN | Chiara di Offreduccio |
KURZBESCHREIBUNG | Gründerin des Ordens der Klarissen |
GEBURTSDATUM | 1193 oder 1194 |
GEBURTSORT | Assisi |
STERBEDATUM | 11. August 1253 |
STERBEORT | San Damiano |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Klara von Assisi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |