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Klapperstein

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Klapperstein (Begriffsklärung) aufgeführt.
Die Artikel Kugelfeuerstein und Klapperstein überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen Baustein erst nach vollständiger Abarbeitung der Redundanz. jergen ? 18:19, 20. Sep. 2015 (CEST)
Feuerstein mit dem Kieselschwamm Plinthosella squamosa. Rechts im Bild ein echter Klapperstein.

Als Klappersteine werden kugelförmige Feuersteingerölle bezeichnet, in deren Inneren sich ein Hohlraum mit frei beweglichen Resten des fossilen Kieselschwamms Plinthosella squamosa befindet. Die meisten Kugeln haben einen Durchmesser von etwa vier bis sieben Zentimetern, wobei einzelne Exemplare auch deutlich größer sein können.

Entstehung

Das Diatomit des Kieselschwammskeletts bildete in der Oberkreide (Schreibkreide) die Grundlage zur Entstehung der Feuersteinkugeln, die in anstehender Schreibkreide, beispielsweise auf den Ostseeinseln Rügen und Møn, und im quartären Geschiebe zu finden sind. Zwischen die zahlreichen wurzelartigen Auswüchse, die der Schwamm zu Lebzeiten besaß, setzte sich nach dessen Tod feinster Kalkschlamm (Kreide), um den sich mit der Zeit kugelförmig Feuerstein anlagerte.[1] Diese Flintschale besitzt zumeist mit bloßem Auge gut erkennbare Öffnungen, die von den Auswüchsen des Kieselschwamms, zum Beispiel seinem kurzen Stiel, herrühren[2]. Diese Öffnungen boten später dem Meerwasser einen idealen Angriffspunkt. Mit der Zeit drang das Wasser in den Innenraum der Flintkugel ein und spülte zunächst die sich dort befindlichen Kreidereste aus. Mit der Zeit lösten sich auch die mit dem Innenrand der Feuersteinkugel verbundenen Skelettteile des Kieselschwamms auf. Es verbleibt ein ebenfalls kugelförmiger, jetzt lose in der Feuersteinkugel liegender fossiler Schwammrest, der sich im Innenraum frei bewegen kann. Wird ein solcher Stein aufgenommen und geschüttelt, ist das Klappern des sich hin und her bewegenden Schwammrestes zu hören – daher der Name Klapperstein. Die meisten Kugeln klappern allerdings nicht, weil sich entweder der Schwammrest noch nicht von der Feuersteinumhüllung gelöst oder sich aber unter dem Einfluss des eindringenden Meerwasser bereits vollständig aufgelöst hat.

Klappersteine im eigentlichen Sinne, also Feuersteinkugeln, in denen sich die fossilen Reste des Kieselschwamms frei bewegen, können aufgrund der geschilderten Entstehungsbedingungen in der Schreibkreide selbst nicht gefunden werden. Sie treten aber überall im Geschiebe Norddeutschlands und Dänemarks in Aufschlüssen (zum Beispiel Kiesgruben) und an Stränden auf, sind allerdings nicht häufig.

Verwendung

Die Feuersteinkugeln wurden einst lokal, z. B. an der französischen Kanalküste, als Mahlsteine verwendet. Auf der dänischen Insel Møn sollen größere kugelförmige Flinte auch als Kanonenkugeln eingesetzt worden sein.

Literatur

  • Kurt Hucke: Einführung in die Geschiebeforschung. – 132 S., 50 Tafeln, zahlr. Textabb., Nederlandse Geologische Vereniging, Oldenzaal, 1967.
  • Andrea Rohde: Auf Fossiliensuche an der Ostsee. - 272 S., zahlr. Abb., Wachholtz-Verlag, Neumünster, 2008.
  • Werner Schulz: Geologischer Führer für den norddeutschen Geschiebesammler. – 507 S., zahlr. Abb., cw Verlagsgruppe, Schwerin, 2003.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. R. Reinicke: Feuersteine - Hühnergötter. - 80 S., Schwerin 2009.
  2. H. Nestler: Die Fossilien der Rügener Schreibkreide in Die Neue Brehm-Bücherei Nr. 486. Lutherstadt 1975.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Klapperstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.