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Kirk Douglas

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Kirk Douglas
Kirk Douglas (2011)

Kirk Douglas (geb. 9. Dezember 1916 als Issur Danielowitsch Demsky in Amsterdam, New York; gest. 5. Februar 2020[1] in Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Schriftsteller. In den 1950er und 1960er Jahren zählte er zu den führenden Hollywood-Stars und war oft in Western und Abenteuerfilmen zu sehen. Meist pflegte er das Image des harten Mannes mit starker maskuliner Ausstrahlung, spielte aber auch zerbrechliche Charaktere. Douglas gehörte zu den wandlungsfähigsten Stars Hollywoods. Privat gehörte er zu den eher liberalen Vertretern seines Faches. Mehrfach zeigt sich das auch in der Wahl seiner Filmrollen, wobei er diese Filme oft auch selbst produzierte, etwa Wege zum Ruhm (1957) und Spartacus (1960), seiner bekanntesten Rolle. Douglas sah sich, auch aufgrund seiner russisch-jüdischen Herkunft, trotz aller Erfolge zeitlebens als Außenseiter in Hollywood.[2] Er war der Vater des Schauspielers Michael Douglas und des Filmproduzenten Joel Douglas.

Leben und Wirken

Kirk Douglas wurde als Sohn der jüdischen Emigranten Bryna „Bertha“ (geborene Sanglel, 1884–1958) und Herschel „Harry“ Danielowitsch (ca. 1884–1950) aus Tschawussy (heute in Mahiljouskaja Woblasz, Weißrussland) geboren. Da seine Eltern Jiddisch sprachen, sprach Douglas gut Deutsch.[3] Den Nachnamen „Demsky“ übernahmen seine Eltern von dem Bruder seines Vaters, der eher emigriert war und diesen Namen in den USA angenommen hatte.[4] Während seiner Kindheit lebte Kirk mit seinen Eltern und sechs Schwestern in einem New Yorker Armenviertel. Während sein Vater sich als Lumpensammler durchschlug, musste sich Kirk Douglas für den Besuch von Schule und College das Geld hart verdienen. Er erhielt ein Ringkampfstipendium und konnte dadurch an der St. Lawrence University Chemie und Englische Literatur studieren. 1939 graduierte er mit dem Bachelor. Um die Studienkosten bezahlen zu können, arbeitete er als Hausmeister. Erst ein zweites Stipendium für die American Academy of Dramatic Arts führte ihn schließlich an den Broadway.

Während des Zweiten Weltkriegs diente er ab 1941 in der US Navy. Beim Eintritt ins Militär hatte er seinen Namen Issur Danielowitch Demsky auf Kirk Douglas geändert.[5] Nach dem Krieg kehrte er wieder zum Theater an den Broadway zurück.

Kirk Douglas 1955; den für ihn untypischen Bart trug er für seine Titelrolle im Film Vincent van Gogh

Eine seiner einstigen Mitschülerinnen, die acht Jahre jüngere Betty Joan Perske (später Lauren Bacall) empfahl Douglas dem Produzenten Hal B. Wallis und verhalf ihm so zu seiner ersten Filmrolle:[5] Sein Filmdebüt hatte Kirk Douglas in dem Film Die seltsame Liebe der Martha Ivers (1946) an der Seite der etablierten Schauspielerin Barbara Stanwyck. Gute Kritiken verhalfen ihm zu seiner nächsten großen Rolle als Whit Sterling in Goldenes Gift (1947) sowie als Noll Turner in dem Film Vierzehn Jahre Sing-Sing (1948). In den ersten Jahren seiner Karriere war er häufiger als Filmschurke zu sehen, ehe er ab Anfang der 1950er Jahre vor allem Heldenrollen spielte. Für seine Rolle in dem Film Zwischen Frauen und Seilen (1949) erhielt er seine erste Oscar-Nominierung. In den folgenden fünf Jahren spielte er mehr als zwölf Hauptrollen, darunter in Der Mann ihrer Träume, 20.000 Meilen unter dem Meer und in Die Fahrten des Odysseus.

1955 gründete Douglas seine eigene Filmproduktionsfirma, die er nach seiner Mutter Bryna Productions nannte. Bis 1960 wirkte er unter anderem in so bekannten Filmen wie Wege zum Ruhm (1957), Die Wikinger (1958) und Der letzte Zug von Gun Hill (1959) mit. Als herausragendste Darstellung gilt allgemein seine Titelrolle in Vincente Minnellis Filmbiografie Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft (1956),[6] wofür er den New York Film Critics Circle Award und den Golden Globe jeweils als bester Hauptdarsteller erhielt; bei der Oscar-Verleihung hatte er gegenüber Yul Brynner (Der König und ich) das Nachsehen. Eine weitere Titelrolle übernahm Douglas in Stanley Kubricks Großproduktion Spartacus (1960), in der er den gleichnamigen römischen Sklaven und Gladiator verkörperte und die er auch mitproduzierte. Dabei verpflichtete Douglas den Drehbuchautor Dalton Trumbo, der kommunistischer Sympathien verdächtigt wurde und in Hollywood auf der Schwarzen Liste gestanden hatte. Rückblickend bezeichnete der Schauspieler die Entscheidung für Trumbo als die wichtigste seiner Karriere.[7]

Douglas erwarb zu Beginn der 1960er Jahre die Rechte an dem 1962 von Ken Kesey geschriebenen Roman Einer flog über das Kuckucksnest. In der von Dale Wasserman geschriebenen Theaterfassung, die am 13. November 1963 am New Yorker Broadway Uraufführung hatte, spielte Douglas den rebellischen McMurphy, Gene Wilder war in der Rolle des Billy Bibbit zu sehen. Douglas gelang es nicht, ein Filmstudio für eine Verfilmung des Romans zu begeistern. Er überließ schließlich die Filmrechte seinem Sohn Michael. Dieser produzierte den Film, der 1975 in die Kinos kam, zusammen mit Saul Zaentz; Koproduzent war die Firma Fantasy Films, die im Besitz eines Distributionsvertrags mit United Artists war. Der Film erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, darunter nicht weniger als fünf Oscars: Bester Film, Beste Regie (Miloš Forman), Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller (Jack Nicholson), Beste Hauptdarstellerin (Louise Fletcher). Damit war der Film nach Es geschah in einer Nacht (1935) von Frank Capra der zweite Film, der in den fünf wichtigsten Kategorien – den sogenannten Big Five – einen Oscar gewinnen konnte. Die Rolle des McMurphy wurde im Film von Jack Nicholson übernommen, weil Kirk Douglas Mitte der 1970er Jahre als zu alt für diese Rolle galt.

Kirk und Anne Douglas mit Ronald Reagan (Dezember 1987)

Douglas führte zweimal selbst Regie, erstmals 1973 in dem Abenteuerfilm Scalawag und zwei Jahre später in dem Film Männer des Gesetzes. Seine letzte Rolle hatte Douglas in dem Film Mord im Empire State Building (2008). 1988 erschien seine Autobiografie unter dem Titel The Ragman’s Son, der im März 2007 die Fortsetzung mit dem Titel Let’s Face It: 90 Years of Living, Loving, and Learning folgte. Douglas schrieb zudem mehrere Romane. Am 13. Februar 1991 überlebte Douglas einen Hubschrauberabsturz, bei dem zwei Menschen starben.[8] 1995 erlitt er einen Schlaganfall. In der Simpsons-Episode Wer erfand Itchy und Scratchy? war Douglas 1996 als Synchronsprecher der Figur Chester Lampwick zu hören.

Bei der Oscarverleihung 2011 übergab er den Preis für die beste Nebendarstellerin an Melissa Leo. Bei der Verleihung der Golden Globe Awards 2018 fungierte er im Rollstuhl sitzend neben seiner Schwiegertochter Catherine Zeta-Jones als Präsentator für die Kategorie Bestes Drehbuch.

Privatleben

Am 2. November 1943 heiratete Kirk Douglas die Schauspielerin Diana Dill (1923–2015). Aus dieser Ehe stammen die zwei Söhne Michael (* 1944) und Joel (* 1947). 1951 ließen er und seine Frau sich scheiden und Douglas heiratete 1954 die aus Hannover stammende Anne Buydens (gebürtig Hannelore Marx, * 23. April 1919). Aus dieser Ehe gingen die beiden Söhne Peter und Eric Anthony hervor. Am 6. Juli 2004 wurde Eric tot in einem New Yorker Apartment aufgefunden. Er hatte seit Jahren unter Drogen- und Alkoholproblemen gelitten.

Douglas lebte zuletzt mit seiner zweiten Ehefrau zurückgezogen in seinem Haus in der Nähe von Los Angeles, Kalifornien. Dort starb er am 5. Februar 2020 im Alter von 103 Jahren.

Synchronisation

Im deutschsprachigen Raum wurde Douglas in den 50er Jahren wiederholt von René Deltgen, Gert Günther Hoffmann und Wolfgang Kieling synchronisiert, bis sich mit Spartacus Arnold Marquis etablieren konnte, der von wenigen Ausnahmen abgesehen (u. a. einige Male Heinz Drache) bis zu seinem Tod Stammsprecher blieb. Obwohl Marquis zu den meistbeschäftigten deutschen Synchronsprechern gehörte, war die Identifikation so stark, dass er Douglas auch dann synchronisierte, wenn ein weiterer Schauspieler auftrat, der auch schon häufiger von Marquis synchronisiert worden war (z. B. Robert Mitchum in Der Weg nach Westen).

Filmografie

Auszeichnungen

Stern von Kirk Douglas auf dem Hollywood Walk of Fame

Kirk Douglas war in seiner schauspielerischen Laufbahn dreimal für den Oscar als bester Schauspieler nominiert (Zwischen Frauen und Seilen, Stadt der Illusionen, Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft). Er bekam ihn aber nie; erst 1996 erhielt er den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Außerdem erhielt Kirk Douglas folgende Auszeichnungen:

In der vom American Film Institute herausgegebenen Liste der „Top 25 der männlichen Filmstars“ ist Kirk Douglas auf Position 17 platziert.

  • Der Asteroid (19578) Kirkdouglas wurde nach ihm benannt.

Sonstiges

Im Asterix-Band Obelix auf Kreuzfahrt ist eine der Hauptfiguren, der Grieche Spartakis, der der Anführer einer Gruppe revoltierender Sklaven ist, sowohl dem Schauspieler Kirk Douglas nachempfunden als auch eine Anspielung auf dessen Rolle im Film Spartacus.

1978 erschien Band 1 der vom französischen Verlag Larousse herausgegebenen Comic-Albenreihe La découverte du monde en bandes dessinées. Für die darin enthaltene Geschichte über Odysseus gab der Zeichner Enric Sió dem Helden das Aussehen von Kirk Douglas.[10] Eine spanische Ausgabe erschien im Jahr 1981 beim Verlag Editorial Planeta als Band 2 der Reihe Grandes héroes – el descubrimiento del mundo.[11]

Schriften (Auswahl)

Romane

  • The Broken Mirror
  • Young Heroes Of The Bible
  • Dance With The Devil
  • Der letzte Tango in Brooklyn

Autobiografien

  • The Ragman’s Son 1988.
  • Ein Fall von Glück Mein neues Leben nach dem Schlaganfall (Originaltitel: My Stroke of Luck. übersetzt von Wolfdietrich Müller), Bastei Lübbe-TB 61539, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 978-3-404-61539-1.
  • Let’s Face It: 90 Years of Living, Loving, and Learning 2007.

Literatur

Weblinks

 Commons: Kirk Douglas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kirk Douglas, Hollywood Icon and Spartacus Star, Dies at 103. Abgerufen am 6. Februar 2020 (english).
  2. Vom Sohn eines Lumpensammlers zum Hollywoodstar. Abgerufen am 6. Februar 2020.
  3. Celebrities Who Can Speak Other languages (Memento vom 16. Februar 2013 im Internet Archive), Kirk Douglas: French, German, abgerufen am 21. Dezember 2014
  4. Lida: Kirk and Michael Douglas auf landofancestors.com vom 17. November 2012, abgerufen am 7. April 2017
  5. 5,0 5,1 Lory Roebuck: Von Anfang an ein Rebell: Kirk Douglas lebte den Tellerwäscher-Mythos vor – auf und neben der Leinwand. nzz.ch, 6. Februar 2020 (abgerufen am 6. Februar 2020).
  6. Kirk Douglas. In: Internationales Biographisches Archiv. 43/2006 vom 28. Oktober 2006 (abgerufen via Munzinger Online).
  7. Helmut Sorge, Martin Wolf: Tugend ist nicht fotogen. In: Der Spiegel. Nr. 6, 2001, S. 188 (5. Februar 2001, online).
  8. Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network, abgerufen am 7. September 2014
  9. filmstarts.de: Als Vergeltung sieben Kugeln
  10. La découverte du monde en bandes dessinées, Eintrag bei www.bedetheque.com, abgerufen am 9. Dezember 2016.
  11. GRANDES HEROES (1981, PLANETA) 2, Eintrag bei www.tebeosfera.com, abgerufen am 9. Dezember 2016.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kirk Douglas aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.