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Kersten Artus

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Kersten Artus im Juni 2011.

Kersten Angela Artus (* 1. April 1964 in Bremen, gebürtig Kersten Angela Westphal) ist eine deutsche Journalistin. Von 2008 bis 2015 war sie Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft für die Partei Die Linke.

Leben

Kersten Artus wuchs in Bremen-Oberneuland auf. Ihre Eltern betrieben ein Einzelhandelsgeschäft. Im Jahr 1982 zog sie nach Hamburg. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Verlagskauffrau und arbeitete anschließend als Pressedokumentarin. 1998 volontierte sie und war als Redakteurin bei der Zeitschrift Fernsehwoche tätig. Seit 1986 ist sie mit Holger Artus verheiratet. Sie hat zwei erwachsene Kinder.

Sie war seit 1983 in verschiedenen Betriebsräten der Bauer Media Group engagiert, davon seit 1994 als Vorsitzende. Sie war seit Oktober 2004 Konzernbetriebsratsvorsitzende und gründete 2007 den Europäischen Betriebsrat. Vor einigen Jahren leitete das Unternehmen eine fristlose Kündigung ein, insbesondere nachdem sie in einen DJV-Beitrag das Outsourcing das Unternehmen kritisiert hatte.[1] Mit dem Vorwurf, sich falsch zur Betriebsratsarbeit an- oder abgemeldet zu haben, wurde im Oktober 2010 ein Verfahren zur fristlosen Kündigung begründet. Der Betriebsrat stimmte der Kündigung nicht zu, ver.di und DJV forderten eine Rücknahme der Kündigung.[2] Im Mai 2011 wurde die Kündigung von der Arbeitgeberin zurückgezogen.[3] 2015 schied sie bei Bauer aus. Seit 2017 ist sie Mitarbeiterin von Cornelia Möhring und arbeitet daneben als Trauerrednerin. Sie ist zudem Mitglied im ver.di-Landesbezirksfrauenrat Hamburg.

Politik

Ihre ersten politischen Erfahrungen machte sie Ende der 1970er-Jahre in der Schülerbewegung Bremen und in der Friedensbewegung Anfang der 1980er-Jahre. Sie trat in die SDAJ ein und war von 1983 bis 1989 Mitglied der DKP. Mitte der 1990er-Jahre war sie zwei Jahre lang Mitglied der PDS. Seit 1983 ist sie Gewerkschaftsmitglied, erst in der IG Druck und Papier, dann in den Nachfolgeorganisationen IG Medien und ver.di. 2005 trat sie in die WASG ein und wurde 2007 Mitglied der Linken. Sie gehört der innerparteilichen Strömung Sozialistische Linke an und ist Landessprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft betrieb & gewerkschaft.

Kersten Artus wurde bei der Wahl 2008 als Abgeordnete über die Landesliste in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Sie gehört der acht Personen starken Fraktion der Linken an, die erstmals in der Bürgerschaft vertreten war. Während der 19. Wahlperiode war sie für ihre Fraktion Fachsprecherin für Frauen-, Gewerkschafts-, Pflege-, Medien- und Gesundheitspolitik.

Bei der Bürgerschaftswahl 2011 zog sie erneut über die Landesliste (Die Linke-Listenplatz 5) in das Parlament und wurde zur Vizepräsidentin der Bürgerschaft gewählt. Sie war als Fachsprecherin für Frauen, Gesundheit und Wirtschaft zuständig. Außerdem war sie Obfrau ihrer Fraktion im Ausschuss für Gesundheit und Verbraucherschutz, im Wirtschaftsausschuss und im Eingabenausschuss (Petitionsausschuss). Sie war zudem Mitglied in der vom Senat berufenen Härtefallkommission.[4]

Im Jahr 2012 gab sie eine Broschüre über die KPD-Politikerin Magda Langhans-Kelm anlässlich deren 25. Todestages heraus. Diese war die erste Frau in einem Präsidium der Hamburgischen Bürgerschaft.

Auf einem Parteitag der Linken vor der Bürgerschaftswahl 2015 verlor Artus bei einer Abstimmung um Platz 5 der Landesliste gegen Heike Sudmann.[5] Da sie auch kein Direktmandat im Wahlkreis Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost erringen konnte, schied Artus zum Ende der 20. Wahlperiode im März 2015 aus der Bürgerschaft.

Sonstiges

Bundesweite Beachtung fanden ihre Aussagen in der sogenannten „Pixi-Affäre“ zu Diskriminierung, Sexismus und Rassismus in einem Schulbuch für Grundschüler. Der Verlag brachte eine geänderte Fassung auf den Markt.[6][7]

Weblinks

 Commons: Kersten Artus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Bauernopfer, taz, 11. Oktober 2010
  2. Fristlose Kündigung: Bauer will Konzernbetriebsrats-Chefin Artus rauswerfen, kressreport, 8. Oktober 2010
  3. Daniel Kummetz: Bauers Opfer, taz vom 13. Mai 2011.
  4. [1]
  5. Jana Werner: Die Linke zwischen Dauerdiskussion und Wahlkampf. In: Die Welt. 6. Januar 2015. Abgerufen am 10. März 2015.
  6. SPIEGEL TV: Voll doof und inkorrekt - Das Pixi wissensbuch (Video), spiegel-online.de vom 30. August 2009
  7. Aus Bruno wurde Aydan. Hamburger Morgenpost vom 6. Oktober 2009
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kersten Artus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.