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Katharina II. (Russland)

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Katharina die Große ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter Katharina die Große (Begriffsklärung) aufgeführt.
Katharina II. von Russland

Katharina II., genannt Katharina die Große (russisch Екатерина Великая/Jekaterina Welikaja, geb. 2. Mai 1729[1] in Stettin; gest. 6. Novemberjul./ 17. November 1796greg. in Sankt Petersburg), war ab dem 9. Juli 1762 Kaiserin[2] von Russland, Herzogin von Holstein-Gottorf und ab 1793 Herrin von Jever. Sie ist die einzige Herrscherin, welcher in der Geschichtsschreibung der Beiname die Große verliehen wurde. Katharina II. ist eine Repräsentantin des aufgeklärten Absolutismus.

Leben und Wirken

Anfänge

Die etwa 15-jährige Katharina auf einem Gemälde von Louis Caravaque, 1745

Katharina II. wurde 1729 als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg (in der Literatur gewöhnlich Sophie oder Sophia von Anhalt-Zerbst genannt) in Stettin geboren. Sie war eine Tochter von Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst aus dem Geschlecht der Askanier, dem damaligen preußischen Gouverneur von Stettin, und dessen Gemahlin Johanna Elisabeth von Holstein-Gottorf.

Die Kindheit verbrachte sie in Stettin, unterbrochen von Besuchen bei ihrer Verwandtschaft u. a. in Braunschweig, Zerbst, Berlin und Varel. 1739 hielt sie sich im Eutiner Schloss auf, wo sie ihrem zukünftigen Gatten erstmals begegnete.[3] Nach dem Tod von Johann August (Anhalt-Zerbst) und der dadurch erfolgten Regierungsübernahme ihres Vaters Christian August (1690–1747) im Jahr 1742 lebte sie nur kurz am Zerbster Hof. Ins Zerbster Schloss zog die Familie im Dezember 1742. Im Januar 1744 begann von Zerbst die Reise nach Russland über Berlin, wo sie Friedrich II. besuchte, Reval und Sankt Petersburg nach Moskau, wo sie im Februar 1744 eintraf. Mit Ehrgeiz und Zielstrebigkeit erlernte die begabte Vierzehnjährige schnell die russische Sprache und versuchte, sich am Hof zu integrieren. Sie ehelichte auf Vermittlung Friedrichs II. ihren Cousin zweiten Grades (also den Großneffen ihres mütterlichen Großvaters), den russischen Thronfolger Großfürst Peter Fjodorowitsch, den späteren Kaiser Peter III. Die Verlobung fand am 29. Junijul./ 10. Juli 1744greg. statt und am 21. Augustjul./ 1. September 1745greg. [4] war die Hochzeit. Die Hochzeitsfeierlichkeiten dauerten zehn Tage. Einen Tag vor der Verlobung konvertierte sie vom evangelisch-lutherischen zum orthodoxen Glauben und bekam zu Ehren Jekaterinas I., der Mutter der regierenden Kaiserin Elisabeth Petrowna, den Namen Jekaterina Alexejewna. Die Ehe war nicht harmonisch. Schon in der Hochzeitsnacht wurde deutlich, dass der Großfürst nur wenig Interesse und Zuneigung für Katharina empfand: Während sie auf ihn im Schlafgemach wartete, kam er spät nachts betrunken von seiner Feier wieder.

Katharina als Großfürstin (1760), Gemälde von Alexej Antropow

Großfürstin Katharina war eine lebensfrohe und intelligente Frau. Sie musizierte gern und las viel, mit Vorliebe historische und politiktheoretische Werke (Montesquieu, Voltaire), um so ihr Verständnis für die Politik zu schärfen. Vor allem war sie stets über die Vorgänge am Hof informiert. Sie besuchte jeden Gottesdienst und nahm am religiösen Leben teil. Währenddessen schuf sich Großfürst Peter seine eigene Welt in Oranienbaum (heute Lomonossow) und pflegte seine Vorliebe für alles Preußische, insbesondere das Militär.[3] Anfangs band er Katharina noch in seine Spiele mit den kleinen Soldatenfiguren ein und ließ sie die preußische Uniform tragen. Doch schon bald verloren beide jeglichen Bezug zueinander.

Am 1. Oktober 1754 brachte Katharina nach neunjähriger Ehe einen Sohn zur Welt. Obwohl es Gerüchte um eine Liebschaft der Großfürstin gab, erkannten ihr Ehemann und die Kaiserin das Kind Pawel Petrowitsch (Paul) als legitim an. Seine Erziehung sowie die der Tochter Anna, die am 9. Dezember 1757 zur Welt kam und am 9. März 1759 starb, übernahm die Großtante Elisabeth selbst.[3] Die Kinder wurden jeweils sofort nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt.

Katharina II. pflegte eine rege Korrespondenz mit Voltaire, den sie ebenso sehr schätzte wie Denis Diderot. Der Vordenker der Aufklärung nannte sie den strahlendsten Stern des Nordens und sah in ihr eine Philosophin auf dem Thron. Ihre tiefe Zuneigung und Bewunderung zeigte sich, als sie seine Vorstellungen in ihre „Große Instruktion“ mit einfließen ließ. Darüber hinaus unterstützte sie ihn finanziell und kaufte nach seinem Tod die ganze Sammlung all seiner Werke auf, die sich heute in der Russischen Nationalbibliothek in Sankt Petersburg befindet. Friedrich II. sorgte 1776 für ihre Ehrenmitgliedschaft in der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften.[5]

Staatsstreich gegen Peter III.

Großfürst Peter mit Großfürstin Katharina und Sohn Paul (1756), Gemälde von R. M. Lisiewska
Katharina in Reiteruniform zu Pferde, 1762

Am 25. Dezember 1761jul./ 5. Januar 1762greg. starb Elisabeth. Daraufhin kam Katharinas Ehemann als Kaiser Peter III. an die Macht. Das Bild der Regentschaft Peters III. wurde später von seiner Gattin und Nachfolgerin negativ gezeichnet: So soll sich Peter III. noch während der Trauertage angeblich unangemessen albern benommen haben. Dies verärgerte demnach sowohl Katharina als auch große Teile des russischen Volkes. Katharina forderte ihren Gatten „zur Mäßigung“ auf, auch und im Besonderen in der Politik. Doch die ersten Staatshandlungen Peters III. waren ein Sonderfrieden mit Preußen, der zwar das Ende des Siebenjährigen Krieges bedeutete, für Russland allerdings Nachteile brachte, und die Einführung eines umfangreichen aufgeklärten Reformprogramms, wodurch er sich die Feindschaft der konservativen Kräfte des Landes zuzog.

Katharina und ihre Vertrauten planten daraufhin einen riskanten Staatsstreich. Sie versicherte sich zuerst der Unterstützung einiger Garderegimenter, in denen unter anderen die Gebrüder Orlow dienten, dann ließ sie sich am 9. Juli 1762 zur Kaiserin ausrufen, während Zar Peter III. für abgesetzt erklärt wurde. Katharina rückte mit der Garde nach Peterhof, wo Peter III. sich zu der Zeit aufhielt, vor. Peter III. flüchtete zunächst nach Kronstadt, kehrte allerdings zurück und unterschrieb anschließend in Oranienbaum seine Abdankungsurkunde. Katharina wurde noch am gleichen Tag in der Kasaner Kathedrale von Sankt-Petersburg durch den Metropoliten Setschin zur Alleinherrscherin Russlands erklärt. Peter III. wurde gefangengenommen und kam am 17. Juli 1762 unter ungeklärten Umständen ums Leben. Nachdem sich die Lage im Lande nach Peters Tod wieder beruhigt hatte, wurde Katharina II. am 22. Septemberjul./ 3. Oktober 1762greg. [6] in der Himmelfahrtskathedrale des Moskauer Kremls zur Kaiserin von Russland gekrönt, worauf sie das Land 34 Jahre lang regierte.

Innenpolitik

Das zentrale Ziel ihrer Innenpolitik war die Etablierung der Staatsgewalt in allen Orten des Riesenreiches. Die Reform des Jahres 1775 – eines der wichtigsten innenpolitischen Projekte Katharinas II. – hat dem Russischen Kaiserreich eine neue Verwaltungsstruktur verliehen: Es wurde in 40 Gouvernements eingeteilt und bekam eine neue Lokalverwaltung. Diese war insofern neuartig, als sie lokale Eliten – vor allem den Adel und die Kaufmannschaft – stärker in die Verwaltung mit einbezog und neue Aufgabenfelder der staatlichen Tätigkeit erschloss, etwa das Bildungswesen, die Armenfürsorge oder die medizinische Versorgung der Zivilbevölkerung.

Schon bald nach ihrer Machtübernahme, am 14. Oktober 1762, erließ Katharina ein Manifest, in dem der Kaiserliche Senat ausdrücklich die Erlaubnis erhielt, Ausländern die Ansiedlung im Land zu gestatten. Da die Veröffentlichung dieses ersten Manifestes nicht die erhoffte Resonanz im Ausland hatte, unterschrieb Katharina II. das Manifest vom 22. Juli 1763, mit dem sie tausenden deutschen Bauern die Ansiedlung in den Ebenen beiderseits der Wolga ermöglichte. Sie versprach den Siedlern Religionsfreiheit, Steuerfreiheit und das Verfügungsrecht über ihr Land. Man spricht in diesem Zusammenhang von den Wolgadeutschen.

Katharina führte zusammen mit Graf Sievers 1775 die groß angelegte Gouvernementsreform durch. Dank dieser Reform wurde erstmals eine einheitliche Verwaltung mit Statthalterschaften, Gouvernements und Kreisen eingeführt. Historisch betrachtet stellte sie einen wesentlichen Einschnitt in der russischen Verwaltungsgeschichte dar. Katharina gründete ab 1764 erste Volksschulen und Gymnasien in den Städten sowie Ingenieurfachschulen. Im Gegensatz zu Zar Peter dem Großen trieb sie besonders die Gründung von Volksschulen voran. In allen russischen Bezirksstädten gab es gegen Ende ihrer Regierungszeit eine Volksschule und in jeder Provinz bis auf den Kaukasus ein Gymnasium. Der Schulbesuch war freiwillig und kostenfrei. Unter der Herrschaft von Katharina stieg die Zahl der Staatsschulen von sechs im Jahr 1781 auf 316 im Jahr 1796. Zu diesem Zeitpunkt kamen 22 Prozent der Schüler aus dem Mittelstand, und 30 Prozent waren Bauernkinder. Katharina begründete zudem Wohlfahrtsprojekte wie die Einrichtung von Hospitälern und Obdachlosenasylen.

Katharina II. pflegte einen regen Briefwechsel mit Voltaire und Cesare Beccaria über Fragen der Gewaltenteilung und eine Reformierung des Strafrechts im Sinne der Aufklärung. Katharina II. hatte Denis Diderot schon im Jahre 1762 nach Russland eingeladen, dort sollte er die Enzyklopädie vollenden. 1765 kaufte sie dem französischen Enzyklopädisten Denis Diderot pro forma seine Bibliothek ab und stattete ihn mit Geld für Neuanschaffungen aus. 1773 hielt dieser sich für einige Monate am Hof von Sankt Petersburg auf, wohin nach seinem Tod 1784 auch die Bibliothek verfrachtet wurde.

1767 berief sie eine Kommission zur Abfassung eines Projekts für ein neues Gesetzbuch, in die gewählte Vertreter aus allen Landesteilen berufen wurden. Aufgabe war weniger die Schaffung einer einheitlichen Rechtsprechung für die unterschiedlichen Völker des riesigen Reiches. Vielmehr verfolgte die Kaiserin das Ziel, das Land besser kennenzulernen, um seine Verwaltung den unterschiedlichen Gegebenheiten anzupassen. Die Ergebnisse der Kommissionsarbeit sind vor allem in die Vorbereitungen der Verwaltungsreform des Jahres 1775 eingeflossen. Die Kommission wurde bei Ausbruch des türkisch-russischen Krieges 1768 aufgelöst. Ein Jahr vor ihrer Auflösung verlieh sie Katharina die Titel „die Große“ und „Mutter des Vaterlandes“.

Im Toleranzedikt vom 17. Juni 1773 versprach sie die Duldung aller religiösen Bekenntnisse. Davon ausgenommen war allerdings die große Zahl von Juden, die seit der Ersten Teilung Polens ihre Untertanen waren.

Obwohl sie der Gedankenwelt der Aufklärung nahestand und Russland für die europäische Kunst und Literatur öffnete, konnte sie in ihrem politischen Alltag nur in eng gesteckten Grenzen handeln. Auch wenn Katharina nie versucht hat, von Philosophen herausgearbeitete politische und gesellschaftliche Modelle in die Realität umzusetzen, war ihre Politik deutlich vom Gedankengut des Zeitalters geprägt. Der aufgeklärte Absolutismus Katharinas II. steht in einer Reihe mit seinen westeuropäischen Pendants. Zentrale Inhalte aufgeklärt-absolutistischer Projekte kennzeichneten auch die Herrschaft Katharinas II.: Konsolidierung der Staatsgewalt und innerer Staatsausbau sowie Allgemeinwohl.

Ihrer kritischen Haltung gegenüber der Leibeigenschaft zum Trotz tat sie nur wenig, um die Verhältnisse der Bauern zu verbessern. Die Lage der Bauern verschlechterte sich während ihrer Regentschaft dramatisch, sie verloren gar das Recht, sich über ihre Herren zu beschweren.[7] Lediglich der Rechtsweg stand ihnen offen. Gleichzeitig stärkte sie allerdings die Privilegien des Adels, da Katharina durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen war und sich ständiger Unterstützung durch den Adel sicher sein musste.

So hatte die Kaiserin auch mit massiven sozialen Unruhen zu tun, allen voran dem Pugatschow-Aufstand (1773–1775).

Siehe auch: Alexander Radischtschew

Außenpolitik

„Der Königskuchen“ – Katharina II. teilt sich mit Josef II. und Friedrich II. von Preußen Polen wie einen Kuchen, während der polnische König Stanislaus II. August sich verzweifelt an die Krone greift (Karikatur Le gâteau des rois von Jean-Michel Moreau, 1773)

Katharina II. baute den Machtbereich Russlands in einem Maße aus wie kein russischer Herrscher vor ihr. In zwei russisch-türkischen Kriegen 1768–1774 sowie 1787–1792 eroberte sie den Zugang zum Schwarzen Meer und weite Küstengebiete. Im Ergebnis der drei Teilungen Polens gewann Russland eine Million km² Landgebiete und sechs Millionen Menschen dazu. Katharinas „Griechisches Projekt“, das heißt die Eroberung Konstantinopels und die Neugründung des Byzantinischen Reiches unter russischer Herrschaft (Griechischer Plan), scheiterte am einseitigen Kriegsaustritt Österreichs im letzten der beiden Türkenkriege Katharinas sowie an der gleichzeitigen Gefahr des Angriffs der Schweden. Dennoch konnten nach der Annexion der Krim 1783 und der Zerschlagung des Krimkhanats weite Teile der heutigen Südukraine als Provinz Neurussland erschlossen und besiedelt werden. Auch auf dem diplomatischen Parkett Europas konnte Katharina II. Erfolge erzielen. Durch ihre Vermittlerrolle im Frieden von Teschen wurde der Bayerische Erbfolgekrieg beendet. Während des Unabhängigkeitskrieges der USA brachte sie eine gegen England gerichtete Koalition für bewaffnete Neutralität zum Schutz des neutralen Handels zustande.

Liebhaber

Kaiserin Katharina II., Öl auf Leinwand, um 1780
Kaiserin Katharina II. in reiferem Alter, Gemälde von Johann Baptist von Lampi d. Ä., 1793

Namentlich sind mehr als zwanzig Liebhaber bekannt. Die meisten langfristigen Beziehungen gingen nach wenigen Jahren zu Ende. Das Besondere an Katharina II. war jedoch, dass sich nur die wenigsten ihrer Liebhaber in die Politik der Kaiserin einmischen durften, obwohl sie es oft versuchten. Trotzdem wurde keiner ihrer Liebhaber nach der Trennung verfolgt, bestraft oder benachteiligt, im Gegenteil: Die meisten von ihnen bekamen von Katharina großzügige Geschenke.

Unter den Liebhabern und Günstlingen Katharinas ragen einige hervor:

  • Graf Saltykow, ihr erster Liebhaber und wahrscheinlicher Vater ihres Sohnes Paul.
  • Stanislaus II. August Poniatowski wurde durch Katharinas Unterstützung König von Polen. Er war vermutlich der Vater von Anna.
  • Graf Grigori Orlow, der zusammen mit seinem Bruder Alexei maßgeblich am Sturz des Zaren Peter III. beteiligt war. Er schenkte später Katharina den berühmten, nach ihm benannten Orlow-Diamanten, der in das Zepter der russischen Zaren eingesetzt wurde.
  • Fürst Potjomkin, er machte eine steile Karriere im Staatsdienst, war Mitglied des Reichsrates und Präsident des Kriegskollegiums. Potjomkin baute die Schwarzmeerflotte auf und gründete die Städte Sewastopol und Cherson. Er gilt als ihre große Liebe. Die beiden sollen sogar heimlich geheiratet haben.
  • Alexander Dmitriev-Mamonov war von 1786 bis 1789 Liebhaber Katharinas. Er fiel in Ungnade, als er die Zarin zugunsten einer sechzehnjährigen Hofdame verließ.[8]
  • Fürst Platon Alexandrowitsch Subow, Katharinas letzter Liebhaber und bei ihrem Tod etwa 40 Jahre alt.

Todesumstände

Sarkophag in der Peter-und-Paul-Kathedrale Sankt Petersburg

Katharina die Große starb am 17. November 1796 in Sankt Petersburg, offiziell werden die Folgen eines Schlaganfalls als Todesursache angegeben. Sie wurde 67 Jahre alt.

Denkmäler

Zur Erinnerung an Katharina II. gibt es zahlreiche Denkmäler, so zum Beispiel

  • in St. Petersburg am Newski-Prospekt vor dem Alexandrinski-Theater, entworfen 1873 von den Bildhauern M. Mikeschin, M. Tschishow und dem Architekten A. Opekuschin; den Sockel umgeben Figuren hervorragender Persönlichkeiten der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts: A. Suworow, A. Rumjanzew, G. Dershawin, J. Daschkowa, G. Potjomkin
  • in Odessa mit dem Erlass zur Gründung von Hafen und Stadt in der Hand
  • in Zerbst: Der Bildhauer Michael Wladimirowitsch Perejaslawez hat 2009 ein überlebensgroßes Bronze-Denkmal mit der Darstellung von Katharina II. gefertigt und sie als junge Anhalt-Zerbster Prinzessin dargestellt. Die knapp fünf Meter große Bronzestatue steht auf einem Sockel vor der barocken Stadthalle (ehemalige Reithalle). Die feierliche Einweihung des Denkmals fand am 9. Juli 2010 statt, dem Tag, an dem sie 1744 vom evangelisch-lutherischen zum orthodoxen Glauben konvertierte.[9]

Bibliothek und Nachlass

1795 hatte Katharina II. aus ihrer privaten Sammlung und der angekauften Bestände der Bibliotheken von Voltaire und Diderot die Russische Nationalbibliothek gegründet. Die Bibliothek war die erste öffentlich zugängliche Bibliothek des Reiches. In der Bibliothek werden Teile des Nachlasses von Katharina aufbewahrt. Weitere Briefe besitzt die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek.[10]

Werke

  • Der Betrüger. Der Verblendete. Der sibirische Schaman. Drey Lustspiele wider Schwärmerey und Aberglauben. Berlin (Friedrich Nicolai) 1788.
  • Erinnerungen der Kaiserin Katharina II von ihr selbst geschrieben. Stuttgart 1907. online lesen

Literatur

Quellen
  • Katharinae der Zweiten, Kaiserin und Gesetzgeberin von Russland, Instruction für die zu Verfertigung des Entwurfs zu einem neuen Gesetzbuche verordnete Commission, [Nachdr. d. Ausg. Riga u. Mietau, Hartknoch, 1768], Keip, Frankfurt (M.) 1970
  • Katharina II. in ihren Memoiren, Einleitung u. Nachwort von Hedwig Fleischhacker. [Aus d. Franz. u. Russ. übers. u. hrsg. von Erich Boehme], Suhrkamp, Frankfurt (M.) 1972
  • Katharina die Große, Voltaire: Monsieur – Madame. Der Briefwechsel zwischen der Zarin und dem Philosophen, Hg. von Hans Schumann. Manesse Verlag, Zürich 1991, ISBN 3-7175-8186-4
Darstellungen
  • Robert K. Massie: Catherine the Great: Portrait of a Woman, New York 2011.
  • Alina Chernova: Mémoires und Mon Histoire. Zarin Katharina die Große und Fürstin Katharina R. Daschkowa in ihren Autobiographien, Frank & Timme Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86596-121-1.
  • Isabel de Madariaga: Russia in the age of Catherine the great, London 1981, ISBN 0-297-77394-1.
  • dies.: Katharina die Große. Das Leben der russischen Kaiserin, München 1996, wieder Wiesbaden 2004 ISBN 3-937715-44-4
  • Erich Donnert: Katharina II., die Große (1729–1796). Kaiserin des russischen Reiches. Regensburg/Darmstadt 1998, ISBN 978-3-7917-1576-6
  • Olaf Mörke: Die Diskussion um den Absolutismus als Epochenbegriff. Ein Beitrag über den Platz Katharinas II. in der europäischen Politikgeschichte, in: Eckhard Hübner, Jan Kusber, Peter Nitsche (Hrsg.): Rußland zur Zeit Katharinas II. Absolutismus – Aufklärung – Pragmatismus, Böhlau, Köln 1998, S. 9–32.
  • John T. Alexander: Catherine the Great: life and legend, New York, N.Y. [u. a.] 1989, ISBN 0-19-505236-6.
  • Reinhold Neumann-Hoditz: Katharina II. die Große: Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1988, 9. Aufl. 2008, ISBN 978-3-499-50392-4
  • Henri Troyat: Die große Katharina, List Verlag, München 1980, ISBN 3-471-78915-4 (frz. 1977)
  • Vincent Cronin: Katharina die Große, Claassen Verlag, Düsseldorf 1978. (Neuausgabe: Piper, München 2006, ISBN 3-492-24831-4)
  • Gina Kaus: Katharina die Große, Verlag Allert de Lange, Amsterdam 1935. (Neuausgabe: Langen Müller, 2006, ISBN 978-3-7844-6011-6)
Ältere Darstellungen
  • Johann Gottfried Seume: Über das Leben und den Charakter der Kaiserin von Russland Katharina II.: Mit Freymüthigkeit und Unparteylichkeit, Goeschen, Altona [i.e. Leipzig] 1797.
Literarische Verarbeitungen

Filme

Zahlreiche Spielfilme wurden über Katharina die Große produziert, darunter:

Der deutsch-französische Fernsehsender arte zeigte am 1. Juni 2003 den Dokumentarfilm Das verlorene Geheimnis von Katharina der Großen. Der Film von Peter Woditsch versucht die Geschichten um die erotischen Zimmer der Zarin in ihren verschiedensten Residenzen aufzuklären.

Weblinks

 Commons: Katharina die Große – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Falls nicht anders angegeben, beziehen sich alle Daten auf den – damals in Russland nicht gebräuchlichen – Gregorianischen Kalender.
  2. Im zeitgenössischen Sprachgebrauch wie auch im Ausland blieb es bis 1917 üblich, weiter vom Zaren zu sprechen; dies hat sich im Bewusstsein der Nachwelt erhalten. Was man damit traf, war nicht der geltende Würdeanspruch des Kaiserreichs, sondern das Fortleben der spezifisch russischen Wirklichkeit in Form des Moskauer Zarenreiches, das als Grundlage des neuen Imperiums diente. Dies führte im 19. Jahrhundert zu einer nicht quellengerechten Begriffssprache in der Literatur und zu einem überkommenen Begriffsapparat in der deutschen Literatur. In: Hans-Joachim Torke: Die russischen Zaren, 1547–1917, S. 8; Hans-Joachim Torke: Die staatsbedingte Gesellschaft im Moskauer Reich, Leiden 1974, S. 2; Reinhard Wittram: Das russische Imperium und sein Gestaltwandel, in: Historische Zeitschrift Bd. 187, Heft 3 (Juni 1959), S. 568–593, hier S. 569.
  3. 3,0 3,1 3,2 Memoiren der Kaiserin Katharina II. Von ihr selbst geschrieben. 1859. 322 Seiten
  4. Memoiren der Kaiserin Katharina II. Von ihr selbst geschrieben. Seite 43
  5. Theresa Wobbe: Frauen in Akademie und Wissenschaft. Arbeitsorte und Forschungspraktiken 1700–2000. Akad.-Verlag, Berlin 2002, S. 2
  6. St. Petersburg Times: Catherine the Great (Ekaterina Alexeevna) (englisch), abgefragt am 20. September 2010
  7. N. Pawlenko, Katharina die Große (Ekaterina Velikaya), Moskau, 2006, S. 225, 298
  8. „Katharina die Große: Geheimnis um erotisches Kabinett“, Historio im Mai 2011
  9. Цербст отдал дань великой землячке. NTV, 10. Juli 2010
  10. Schreier, Björn: Briefe von Katharina der Großen an Johann Georg Zimmermann. In: Ruppelt, Georg: bookmarks. wissenswelten. Kehrer, Hannover 2009, S. 46-47.


Vorgänger Amt Nachfolger
Peter III. Kaiserin von Russland
1762–1796
Paul I.
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