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kath.net

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kath.net
Katholische Nachrichten
privates Nachrichtenportal
Sprachen Deutsch
Betreiber Roland Noé
Redaktion Roland Noé
Registrierung ja
Online 1999[1]
http://www.kath.net

kath.net ist ein in Österreich betriebenes privates Online-Magazin, das täglich Nachrichten aus der römisch-katholischen Kirche sowie eine Presseschau mit kirchlich relevanten Themen präsentiert. Nach eigenen Angaben orientiert es sich am Lehramt der katholischen Kirche. Es wurde im Jahr 1999 gegründet.

Organisation und Personal

Träger ist der im Jahr 2000 gegründete Verein kath.net. Zu den Mitgründern gehören Roland Noé (geb. Biermeier), der seit 2001 in Vollzeit im Bereich Organisation und Redaktion bei kath.net beschäftigt ist, und seine Schwester Petra Knapp-Biermeier. Eine weitere redaktionelle Mitarbeiterin ist Roland Noés Ehefrau Linda Noé. Außerdem gehören zur Redaktion unter anderem der Priester Johannes M. Schwarz, der in der Liechtensteiner Pfarrei Triesenberg als Kaplan tätig war[2] und über Das Schicksal ungetauft sterbender Kinder in der theologischen Diskussion des zwanzigsten Jahrhunderts promovierte, sowie der Katechet Stefan Maria Bolli, der in der Schweizer Ortschaft Flums die Funktion eines Jugendarbeiters ausübt, aber auch eine Glaubensschule anbietet;[3] des Weiteren Christoph Zeller-Zellenberg[4] und Petra Lorleberg.[5] Als Vatikankorrespondent ist der Autor und Vatikanjournalist Armin Schwibach für die Plattform tätig.[5]

Die Redaktionsadresse ist auch der Standort des Johanneszentrums,[6] einer Einrichtung, die unter der gemeinsamen Trägerschaft von kath.net und der Vereinigung Amici di Dio[7] betrieben wird.[8]

Überblick

Kath.net bringt Berichte aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, aus der römisch-katholischen Kirche in anderen Teilen der Welt, sowie Interviews mit Kardinälen, Bischöfen und Persönlichkeiten aus dieser Kirche. Es werden auch vatikanische Dokumente und katholische Bücher vorgestellt. kath.net betreibt zudem die Online-Enzyklopädie Kathpedia sowie ein Internetforum, die beide dem katholischen Glauben verpflichtet seien.

Der Hauptsitz der Internetzeitung ist in Linz (Österreich), weitere Mitarbeiter der Redaktion arbeiten von Wien, Graz und München aus sowie in der Schweiz und in Rom.

Seit 2009 können registrierte User von kath.net Leserkommentare zu den Artikeln posten. Sämtliche früheren Artikel und Kommentare wurden am 13. März 2013 mit der Wahl von Papst Franziskus gelöscht. Am 5. April 2013 wurden die älteren Artikelinhalte (ohne Leserkommentare) wiederhergestellt und die Kommentarfunktion wurde wieder aktiviert.[9] Allerdings sind Leserkommentare nach der Veröffentlichung eines Artikels jetzt nur noch sieben Tage lang möglich und anschließend nicht mehr sichtbar.

Der Artikel KATH.NET in der „katholischen Enzyklopädie“ Kathpedia kann nur gelesen, nicht nach dem Wiki-Prinzip bearbeitet werden, die Diskussionsseite zu diesem Eintrag ist ebenfalls gesperrt. Der Artikel weist eine Reihe ausschließlich positiver kirchlicher Referenzen auf, ein Abschnitt „Kritik“ fehlt.

Unterstützer und Finanzierung

Kath.net ist kein offizielles Kirchenorgan, sondern eine private Initiative mit religiöser Zielsetzung. Nachdem die österreichische Bischofskonferenz die finanzielle Unterstützung des Projektes vor einigen Jahren eingestellt hat, finanziert es sich aus Spenden und dem Gewinn aus dem Verkauf von Leserreisen und Inseraten, jährlichen Subventionen von Kirche in Not sowie den Einnahmen aus den „Clubmitgliedschaften“ im Forum.[10] Diese haben Zugriff auf einen geschlossenen Foren-Bereich und erhalten Vergünstigungen bei kath.net-Angeboten wie Leserreisen, Zeitschriftenabonnements usw. Unterstützer war unter anderem der St. Pöltner Altbischof Kurt Krenn und ist der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn.[11] Kirche in Not/Ostpriesterhilfe überweist an Kath.net nach eigenen Angaben einen Betrag von 10.000 bis 20.000 Euro pro Jahr.[12]

Inhaltliche Orientierung

Die Internetzeitung kath.net vertritt einen konservativen theologischen und gesellschaftspolitischen Standpunkt, der sich an den Vorgaben des Lehramtes der römisch-katholischen Kirche orientiert. Die Redaktion von kath.net strebt nach eigener Aussage folgende Ziele an: Aktualität, eine dem Lehramt der Kirche verpflichtete inhaltliche Ausrichtung und die Verbreitung von Information über kirchliche Vorgänge. Bestimmte Lehrpositionen der Kirche werden mitunter in offensiver Weise vertreten. Zu den Autoren, die zur theologischen Prägung der Zeitung beitrugen, gehörten unter anderem der Salzburger Weihbischof Andreas Laun sowie die Theologen Josef Spindelböck und Reto Nay, der sich zwischenzeitlich im Streit mit Noé von kath.net getrennt hat.[13] Auch der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen und der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke haben Beiträge für kath.net verfasst.[14]

Rezeption

Vor allem kirchliche Zeitungen und Radiosender übernehmen in unregelmäßigen Abständen Meldungen von kath.net. Beispiele dafür sind unter anderem Die Tagespost,[15] Evangeliums-Rundfunk[16] oder auch jesus.de.[17] Seltener berichten weltliche Medienorganisationen wie der Österreichische Rundfunk[18] über Artikel bei Kath.net.

Ferdinand Kaineder kritisierte als damaliger Sprecher der Diözese Linz die seiner Ansicht nach einseitigen Kampagnen des Online-Magazins und hält die angebliche Anonymität und die Nichtbeachtung anderer journalistischer Prinzipien für fragwürdig.[12] Der Jesuit Eckhard Bieger wies in einem Artikel für das katholische Internetportal explizit.net kritisch auf die angeblichen methodischen Ähnlichkeiten zwischen der Zeitschrift Der Spiegel sowie kath.net und kreuz.net hin.[19] Angelika Strube kritisierte in Publik Forum Positionen von kath.net.[20] Der ORF berichtete in seiner Sendung Report vom 24. Januar 2012 unter dem Titel Kirchenkampf im Internet ebenfalls kritisch über kath.net und seinen Einfluss.[21]

Im Juni 2012 erklärte Markus Kremser, Pressesprecher des Bistums Augsburg, auf kath.net kommentierten regelmäßig „Leute, die dem rechtsradikalen Spektrum nahe stehen“.[14] Der Linzer Kirchenhistoriker Helmut Wagner gab an, kath.net appelliere an Autoritäten und attackiere alles, was nach Demokratisierung aussehe. Die ehemalige Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreich Margit Hauft sprach von einem „menschenverachtenden Journalismus“. Dem schließt sich auch Lukas Brühwiler-Frésey an: „Stil und Inhalt der offiziellen Artikel von katholisches.info sind jenen von kath.net mindestens ebenbürtig, und das Forum enthält kaum mehr Hetze als das Forum von kath.net. Kath.net kontrolliert, im Gegensatz zu katholisches.info, die Postings nur 'stichprobenartig', muss indes jeden Betrag technisch zulassen. Das Niveau der Postings kann ihm daher nicht entgehen. Auch die Prälaten und Organisationen, welche kath.net unterstützen, können dies nicht ohne Kenntnis dieses Forums tun. Das Forum zeigt jenen, die kath.net beliefern, welche Klientel auf ihre Beiträge reagiert. Neuevangelisierung mit dieser Klientel dürfte schwierig werden.“[22] Thematisiert wurde auch, dass kath.net offenbar über gute Vernetzungen und Verbindungen verfüge.[23] Die Tätigkeit von kath.net wurde bis 2013 durch das deutsche Watchblog Episodenfisch beobachtet und kommentiert.[23][24] Der Münchener Neutestamentler Gerd Häfner kommentiert in seinem Blog lectio brevior[25] ebenfalls die "journalistische" Tätigkeit sowie die Art und Weise, wie die kath.net-Redaktion durch gezieltes (Nicht-)freischalten von Postings Informationspolitik betreibt. [26] Lukas Brühwiler-Frésey kritisiert stark den Mangel an journalistischer Qualität, die gezielte Leserlenkung durch selegierende Postingfreischaltung und vor allem den menschenverachtenden Ton im Forum: „Polemik gegen Homosexuelle, Protestanten, im Bundestag vertretene Parteien, deutschsprachige Medien, katholische Theologen und Bischöfe verbreitet auch das Forum auf kath.net – freilich weniger scharf als kreuz.net.“[27]

Theo Hipp vergleicht das Wirken und die journalistische Tätigkeit von kreuz.net und kath.net und kommt (für kath.net) zum Schluss: „In stereotyp-ritueller Abfolge werden die „Sündenböcke“ vorgeführt. Dafür scheint es bereits einen – sei es geplant oder durch Übung – feststehenden Ablauf zu geben. Dies soll an einem konkreten Fall aufgezeigt werden. Die Redaktion schreibt einen kritischen Artikel, der mit suggestiven Bemerkungen garniert ist. Man nehme z. B. das Wort 'Jesuitenpater' und gebe es in die Suchmaschine ein. Darauf erscheinen zehn Artikel. Davon sind neun (!) jesuitenkritisch. Man kann also fast davon ausgehen, dass die Nennung 'Jesuitenpater' das 'Halali' der Treibjagd bedeutet. Dann treten in geradezu erstaunlicher Regelmäßigkeit folgende Foristen auf, die sich die Jesuiten 'vorknöpfen', ihre Nicht-Katholizität feststellen und irgendwann fordern, der Papst möge doch den Orden visitieren oder auflösen: Dismas, Mysterium ineffabile, Kathole und Thadeusz. Ähnliche Muster des Zusammenspiels zwischen Redaktion und den genannten Foristen lassen sich auch an anderen Fällen beobachten. Weil die Redaktion stark manipulierend und steuernd beim Forum eingreift, ist das Forum bei der Bewertung des Portals weitgehend mit zu berücksichtigen.“[28]

In der Kritik steht insbesondere die Praxis Roland Noés, unter seinem Pseudonym Gandalf selbst Leserbeiträge zu verfassen und so die Beiträge seiner eigenen Redaktion zu kommentieren, oft in derber Sprache. Leserbeiträge, die sich kritisch zur Redaktion oder ihrer Meinung äußern, werden hingegen nicht freigeschaltet, was der Webseite Vorwürfe einer Pressezensur einbrachte.[29] Der Jesuit Eckhard Bieger kritisiert, dass kath.net (wie kreuz.net) Vorgänge personalisiert und Personen „abschießen“ will: „Man forderte den Kopf des Sekretärs der Bischofskonferenz. Das ist offensichtlich für ein derartiges Medium ein ausreichendes Ziel. Wenn die Treibjagd auf die ausgewählte Person zum Erfolg führt, verschafft man sich Respekt.“[30]

Der Passauer Bischof Stefan Oster distanzierte sich am 28. Februar 2015 auf Facebook ausdrücklich von der „tendenziösen Berichterstattung“ von kath.net sowie von der nach ihm von der kath.net-Redaktion vorangetriebenen „Polarisierung von Bischöfen, Priestern, Theologinnen und Theologen in klar identifizierbare Lager“ und der „Diffamierung Anderer“ im kath.net-Forum.[31][32]

Im Februar 2015 wies der Spiegel darauf hin, dass kath.net immer wieder positiv auf Artikel der Jungen Freiheit verweist, und warf ihm vor, täglich den "rechten Rand der Kirche zu munitionieren".[33]

Mit kath.net verbundene Websites

Kathpedia

Kath.net startete im Frühjahr 2006 die Website Kathpedia nach dem Wiki-Prinzip. Eine Mitarbeit an dieser erfordert eine Anmeldung; die Artikel stehen unter der Creative-Commons-Lizenz BY-NC-SA 3.0. Diese beinhaltet das Einverständnis der Autoren mit der nichtkommerziellen Weiterverbreitung der Inhalte bei Angabe des Verfassers.[34] Maßgeblich seien die kirchlichen Lehrdokumente, insbesondere der Katechismus der Katholischen Kirche.

Kathpedia als Wiki hat aktuell nur zwei aktive Administratoren, einer davon trägt ebenfalls den Benutzernamen Gandalf. Der Kreis der aktiven Mitarbeiter ist sehr klein, und mehrere Benutzer pflegen offensichtlich nur die sie selbst betreffende Seite. Die Zahl von Inhaltsseiten beläuft sich auf 9.524.[35]

kathTube

Im Jahr 2007 wurde das Vlog kathTube - das katholische Medienportal in Betrieb genommen.[36] Dort registrierte Benutzer erhielten im November 2009 automatisch die Berechtigung, Leserkommentare auf kath.net zu posten.[37]

Weblinks

Einzelnachweise

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  1. Betreiberauskunft
  2. Website der Pfarrei Triesenberg im Internet Archive
  3. http://www.glaubensschule.ch/Glaubensschule/impressum.html
  4. Aufnahme vom 27. April 2012 aus einer Fotoreportage von der Tagung Gott im Web über Gefahren und Potential der Evangelisation im Internet im Stift Heiligenkreuz.
  5. 5,0 5,1 Artikel 45315 vom 9. April 2014
  6. Homepage des Johanneszentrum unter kath.net
  7. Homepage Amici di Dio
  8. Beleg Trägerschaft
  9. kath.net, Abrufe im Jahr 2009, 13. März 2013 und 5. April 2013
  10. Auskunft zur Finanzierung in der Kathpedia
  11. Stefan Hayden, Rainer Schüller: Kath.net: Benedikts Internet-Garde, Der Standard, 12. Juni 2012
  12. 12,0 12,1 Fromme Texte, rauhe Sitten und beste Kontakte nach Rom, Vorarlberger Kirchenblatt, 22. März 2009
  13. Joel Bedetti, Pascal Sigg: Sie nennen ihn Don Reto, Die Zeit, 18. April 2013
  14. 14,0 14,1 Gabriele Ingenthron: Anonyme Hetze im Netz, Donaukurier, 5. Juni 2012 und kath.net-Kommentar hierzu vom 7. Juni 2012
  15. http://www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?ID=27113 Die Tagespost; Artikel nicht mehr online
  16. http://www.erf.at/index.php?option=com_content&task=view&id=422&Itemid=37 Evangeliums-Rundfunk; nicht mehr online
  17. Jesus.de (nicht mehr online)
  18. Krenn nennt Aufklärungsbroschüre eine "ganz böse, dumme Sache", ORF, 30. August 2002, im Internet Archive
  19. Eckhard Bieger, kreuz.net, kath.net und der Spiegel, explizit.net, 14. Dezember 2011, dazu auch Theo Hipp, Wie kommt ein christlich-katholisches Profil im Internet zustande?, ebd. 19. Dezember 2011, und Eckhard Bieger, Glaube und Kirche ins Gespräch bringen, ebd. 21. Dezember 2011., sowie den Artikel auf kath.net dazu.
  20. Angelika Strube, Das rechte Scharnier, Publik Forum, 26. Januar 2012.
  21. [1]
  22. http://www.kvps.ch/texte/pub18.asp
  23. 23,0 23,1 Stefan Hayden, Rainer Schüller: Wie arbeitet kath.net?, Der Standard, 12. Juni 2012
  24. Episodenfisch – kath.net-Watchblog
  25. http://www.lectiobrevior.de/
  26. http://www.lectiobrevior.de/search/label/Aktuelle%20Debatten
  27. http://www.kvps.ch/texte/p16.asp
  28. http://www.explizit.net/explizit.net-Archiv/kreuz.net-kath.net-und-der-Spiegel
  29. Erfahrungsbericht aus dem kath.net-Forum
  30. http://www.explizit.net/explizit.net-Archiv/kreuz.net-kath.net-und-der-Spiegel
  31. Facebook-Eintrag von Bischof Oster
  32. D: Bischof Oster kritisiert kath.net. Radio Vatikan, 1. März 2015
  33. Der Spiegel 09/15 Seite 39
  34. Lizenztext für Österreich
  35. Kathepedia:Administratoren; Aktive Benutzer; Kathpedia:Statistik, abgerufen am 20. Februar 2015.
  36. Impressum von kathTube
  37. siehe z. B. dort unten
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