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Kate Bush

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Kate Bush (1986)

Kate Bush, CBE (* 30. Juli 1958 in Bexleyheath, Kent (heute London); eigentlich Catherine Bush) ist eine britische Sängerin, Pianistin, Songwriterin, Musikproduzentin und Tänzerin. Zu ihren bekanntesten Liedern gehören Wuthering Heights, Babooshka und Running Up That Hill.

Kindheit und Jugend

Catherine (Cathy) Bush wurde 1958 als drittes Kind von Dr. Robert John Bush und Hannah Daly geboren. Der Vater war niedergelassener Arzt, die Mutter Krankenschwester, die beiden heirateten 1943. Bush hat zwei ältere Brüder, John Carder (Jay) Bush (* 1944) und Patrick (Paddy) Bush (* 1952). Sie wuchs mit ihrer Familie auf der historischen East Wickham Farm in Welling, Kent, auf. Die Familie war künstlerisch interessiert; ihr Bruder John schrieb und veröffentlichte Gedichte und fotografierte; die aus der irischen Grafschaft Waterford stammende Mutter begeisterte sie für irische Folklore und irische Musik; der Vater spielte viel Klavier, das Catherine deshalb auch als erstes Instrument lernte. Die Familie veranstaltete regelmäßige Hausmusikabende auf der Farm, in die Catherine schon früh eingebunden wurde. Von 1963 bis 1969 besuchte Catherine die örtliche Grundschule, danach bis 1975 die katholische Klosterschule Saint Joseph’s Grammar School in Bexley. Sie begann 1966 mit dem Klavierspiel, nahm ab 1969 an der Schule am Geigenunterricht teil und nahm Gesangsstunden. 1970 begann sie, eigene Gedichte zu schreiben und diese auch zu vertonen. Eines dieser Frühwerke ist die viele Jahre später veröffentlichte Single The Man with the Child in His Eyes.

Karriere

Ihr Bruder John machte Bush 1973 mit David Gilmour, dem Gitarristen der Band Pink Floyd, bekannt. Gilmour, der auf der Suche nach Nachwuchstalenten war, erkannte ihr Talent und förderte fortan ihre Laufbahn. Er nahm mit Bush einige Demotapes in den AIR Studios mit dem Tontechniker Geoff Emerick und dem Produzenten und Arrangeur Andrew Powell auf. Im Juni 1975 stellte Gilmour Bob Mercer von EMI, der Plattenfirma, bei der auch Pink Floyd unter Vertrag waren, die Demobänder vor. EMI schloss im Juli 1976 einen Vertrag mit der gerade 18-jährigen Bush für zunächst vier Jahre. Bush zog vom ländlichen Welling nach Lewisham an den Stadtrand von London um, wo der Vater ein Haus besaß, das bereits von den beiden Brüdern bewohnt wurde. 1976 besuchte sie die Performance Flowers des britischen Tanztrainers von David Bowie und Tänzers Lindsay Kemp und nahm ein halbes Jahr Tanzunterricht bei ihm. Ihre Tanzausbildung setzte sie bei Arlene Phillips fort. Parallel arbeitete sie an der Komposition von Liedern für ein Album. Ihr Bruder Paddy stellte eine Band zusammen. Die als KT Bush Band gegründete Formation bestand aus ihrem späteren langjährigen Lebensgefährten Del Palmer (Bass), Brian Bath (Gitarre) und Vic Smith (Schlagzeug) und gab Bush Gelegenheit, ab April 1977 erste Bühnenerfahrung mit Coverversionen in kleinen Pubs und Bars zu sammeln.

Frühwerk – Die Produktionen mit Andrew Powell (1977–1979)

Im Juli 1977 begannen in den AIR Studios die siebenwöchigen Aufnahmen für das Debütalbum The Kick Inside, das Anfang 1978 erschien. Bush und Andrew Powell, der schon die Demoaufnahmen produziert hatte, wählten die Songs aus und stellten eine Band aus Sessionmusikern für die Aufnahmen zusammen. Die Band bestand aus Mitgliedern von The Alan Parsons Project: Ian Bairnson (Gitarre), David Paton (Bass), Stuart Elliott (Schlagzeug) und Duncan Mackay (Keyboards). Als Toningenieur betreute Jon Kelly die Aufnahmen. Mit The Saxophone Song und The Man with the Child in His Eyes enthielt das Album zwei der mit Gilmour und Powell produzierten Aufnahmen von 1975.

Bei der Auswahl der ersten Single setzte sie sich gegen Bob Mercer durch. Im November 1977 wurden erste Promotionexemplare von Wuthering Heights an britische Radiosender verteilt. Am 20. Januar 1978 erschien die Single und am 17. Februar 1978 dann das Album. Am 9. Februar 1978 stellte Bush ihre Single zusammen mit der KT Bush Band (mit Charlie Morgan am Schlagzeug) in der ersten Show der ARD-Sendung Bio’s Bahnhof von Alfred Biolek vor und wurde auch im deutschsprachigen Raum bekannt.[1][2] Kurz darauf trat sie auch in der britischen Popsendung Top of the Pops auf.[3] Die Single kletterte am 7. März an die Spitze der britischen Singlecharts. Bush war die erste Frau, der dies mit einem selbst geschriebenen und komponierten Titel gelang. Das Album erreichte im April Platz drei. In den deutschen Charts erreichte die Single Platz elf und das Album Platz 21. Das Presseecho war geteilt; der Presse fiel es schwer, Bushs Single und Album in ein bestimmtes Schema einzuordnen. Als zweite Single erschien Ende Mai 1978 The Man with the Child in His Eyes und erreichte im Juni Platz 6 in den britischen Charts.

Im Juli 1978 begann Bush auf Drängen von EMI mit der KT Bush Band die Aufnahmen zum zweiten Album Lionheart in den Sunbear Studios in Nizza, wieder mit Powell als Produzent und Arrangeur. Powell setzte während der Aufnahmen durch, dass wieder die Sessionmusiker des ersten Albums verwendet wurden, so dass einige der bereits mit Palmer, Bath und Morgan eingespielten Titel mit Bairnson, Paton und Elliott neu aufgenommen oder ergänzt wurden. Das Album wurde nach zehn Wochen fertiggestellt und im November 1978 veröffentlicht. Als erste Single des neuen Albums wurde Hammer Horror am 27. Oktober 1978 veröffentlicht, erreichte aber mit Platz 44 nicht die britischen Top 40. Am 13. November folgte das Album, das Platz 6 der britischen und Platz 25 der deutschen Albumcharts erreichte. Erst die im März 1979 veröffentlichte Single Wow platzierte sich mit Platz 14 in den britischen Charts ähnlich gut wie die beiden Singles des Debütalbums. EMI drängte Bush zu einer Tournee. Die Tournee Tour of Life umfasste 29 Auftritte in Europa innerhalb von sechs Wochen im April und Mai 1979 und blieb ihre einzige Tournee, obwohl sie auch später noch Konzerte gab.

Künstlerische Entwicklung (1979–1982)

Bush gründete 1978 mit Novercia Holdings Ltd. eine Managementfirma und mit Kate Bush Music Publishing Ltd. einen eigenen Verlag, weil sie mit dem Drängen von EMI auf die schnelle Produktion eines zweiten Albums und die Tournee nicht einverstanden war. Die beiden Firmen, an deren Spitze neben Bush weitere Familienmitglieder standen, sollten ihre künstlerischen und wirtschaftlichen Interessen besser vertreten. Ein erstes Zeichen größerer Unabhängigkeit von EMI setzte sie mit der Produktion der Live-EP On Stage, eines Konzertmitschnitts des Tour-of-Life-Auftritts im Hammersmith Odeon am 13. Mai 1979. Bush produzierte die einzige autorisierte Liveaufnahme selbst.

Das dritte Album Never for Ever entstand zwischen Herbst 1979 und Juni 1980 und wurde von Januar bis Juni 1980 in den Abbey Road Studios aufgenommen. Bush produzierte selbst mit Jon Kelly als Koproduzent. Sie wollte neue Ideen in die Produktion einfließen lassen, die sie bei den Aufnahmen zu Peter Gabriels drittem Soloalbum (auch „Melt“ genannt) als Backgroundsängerin beobachtet hatte. Die musikalische Ausrichtung veränderte sich auf diesem Album durch den Einsatz von Synthesizern und Drumcomputern, welche die Arrangements von Powell verdrängten. Der Fairlight CMI als kompositorisches Werkzeug spielt dabei eine besondere Rolle und sollte Bushs gesamte weitere Kompositionen beeinflussen. Zwar komponierte Bush während der Entstehung von Never for Ever noch am Klavier, erste Arrangements entstanden jedoch bereits mit diesem Synthesizer. Bruder Paddy wurde mit seinen Kenntnissen einiger pop-untypischer Instrumente stärker in die Produktion einbezogen. Breathing wurde als erste Single des Albums am 14. April 1980 veröffentlicht, es folgte am 27. Juni Babooshka, bevor am 8. September das Album erschien. Mit Army Dreamers wurde am 22. September eine dritte Single ausgekoppelt. Die Singles platzierten sich gut in den britischen Top 40, Babooshka erreichte in Deutschland Platz 14. Mit dem Album erreichte sie in ihrer Heimat die Chartspitze und in Deutschland Platz 5.

Im August 1980 begann Bush in einem auf der Farm ihrer Eltern eingerichteten Studio mit neuen Kompositionen für das im September 1982 veröffentlichte Album The Dreaming. Sie ließ sich von Richard James Burgess die Funktionsweise von Synthesizern und Samplern und die Programmierung des Fairlight CMI erklären. Die Aufnahmen für das neue Album begannen im Mai 1981 in den Londoner Townhouse Studios mit Hugh Padgham als Toningenieur. Nach drei Songs musste Padgham aus Termingründen absagen, weil er gleichzeitig mit Genesis am Album Abacab arbeitete, und empfahl den zwanzigjährigen Nick Launay. Innerhalb von drei Monaten wurden die Instrumentaltracks eingespielt, unter anderem ein Didgeridoopart von Rolf Harris. EMI drängte auf die Veröffentlichung einer Single, so dass bereits im Juni 1981 Sat in Your Lap veröffentlicht wurde. Die Single erreichte Platz 11 im Vereinigten Königreich. Nach der Veröffentlichung der Single setzte Bush die Produktion des Albums in den Abbey Road Studios mit Haydn Bendall als Toningenieur fort und komplettierte die Instrumentalaufnahmen. Für Night of the Swallow wurden die irischen Instrumente mit Musikern von Planxty und den Chieftains in den Windmill Lane Studios in Dublin aufgenommen. Overdubs und Vokalaufnahmen wurden in den Odyssey-Studios in London mit Paul Hardiman als Ingenieur eingespielt.

Das Album wurde ab Januar 1982 in fünf Monaten in den Advision-Studios abgemischt. Die Single The Dreaming wurde Ende Juli 1982 veröffentlicht. Kurz vor der Veröffentlichung der Single trat Bush am 21. Juli 1982 im Londoner Dominion Theatre im Rahmen eines Konzertes für den Prince’s Trust mit The Wedding List auf. Sie wurde begleitet von einer Allstar-Band mit Phil Collins am Schlagzeug, Mick Karn am Bass, Gary Brooker am Keyboard sowie Pete Townshend und Midge Ure an den Gitarren. Das Album erschien am 13. September 1982 und erreichte Platz 3 der britischen und Platz 21 der deutschen Albumcharts. Die aus The Dreaming ausgekoppelten Singles hingegen konnten sich weder in den britischen noch in den deutschen Charts platzieren.

Internationaler Erfolg (1983–1993)

EMI wertete The Dreaming aufgrund der in Relation zu den Erlösen hohen Kosten für Studiomieten als kommerziellen Misserfolg. Bush zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und verlegte ihren Wohnsitz von London in ein Cottage (kleines Landhaus) an die Küste von Sussex. Um die Verluste zu kompensieren, veröffentlichte EMI im Dezember 1983 die Kompilation The Single File und eine gleichnamige Videokassette.

Im September 1983 begann Bush mit der Komposition neuer Songs. Bush wurde von EMI zunächst heftig kritisiert, weil sie das nächste Album erneut selbst produzieren wollte. Erst durch den Ausbau des Demostudios zu einem professionellen 48-Spur-Studio auf der Farm der Familie Ende 1983 gab EMI wegen der wegfallenden Studiokosten nach. Bush und Palmer begannen im Januar 1984 mit Demoaufnahmen für ein neues Album namens Hounds of Love, die nach und nach mit Overdubs versehen und mit zusätzlichen Arrangements weiterentwickelt wurden. Zunächst erstellte Bush alle Spuren am Fairlight. In der Frühphase der Entstehung fungierte Del Palmer als Toningenieur und programmierte Rhythmen auf der LinnDrum. Danach wurden mit Haydn Bendall am Mischpult reale Instrumente aufgenommen, um vor allem die elektronisch erzeugten Rhythmen zu ersetzen. Die Schlagzeugparts wurden von Stuart Elliott und Charlie Morgan (auch Bodhrán und Lambeg) eingespielt. Am Bass kamen der deutsche Jazzbassist Eberhard Weber, Del Palmer, Danny Thompson und Youth von Killing Joke zum Einsatz, an der Gitarre Alan Murphy und Brian Bath. Zahlreiche irische Instrumente wurden unter Leitung von Bill Whelan wieder in den Windmill Lane Studios aufgenommen. Zum Einsatz kam neben Liam O’Flynn (Uilleann Pipes) und Dónal Lunny (Bouzouki, Bodhrán) von Planxty auch John Sheahan von den Dubliners an der Tin Whistle und der Fiddle. Paddy Bush übernahm die osteuropäischen Instrumente Balalaika und Fujara, das australische Didgeridoo und eine Violine. Für den Song Cloudbusting wurde mit dem Medici Sextett ein von Dave Lawson arrangiertes und den Song dominierendes Streichermotiv aufgenommen. Andere orchestrale Arrangements stammen von Michael Kamen. Die Richard Hickox Singers steuerten ein Chormotiv für Hello Earth bei. Die Aufnahmen wurden im Juni 1984 abgeschlossen, doch es sollte noch ein weiteres Jahr dauern, bis alle Overdubs eingespielt und das Album von Brian Tench abgemischt war.

Am 5. August 1985 wurde Running Up That Hill auf Betreiben von EMI unter diesem Titel als Single veröffentlicht; Bush hatte als Titel A Deal with God (dt. Ein Pakt mit Gott) vorgesehen, aber mit Gott im Titel befürchtete EMI, dass die Single nicht im amerikanischen Radio und bei MTV gespielt würde. Am 16. September folgte das Album. Die Single platzierte sich gut in den europäischen Charts und konnte auch in den Billboard Hot 100 Platz 30 erreichen. In der Folge platzierte sich auch das Album nicht nur in Europa gut, so dass mit Cloudbusting, dem Titelstück Hounds of Love und The Big Sky bis Sommer 1986 drei weitere Singles ausgekoppelt wurden, die sich allesamt in den britischen und den deutschen Singlecharts platzieren konnten. Das Album wurde in Deutschland mit einer Platin-Schallplatte und in Bushs Heimat mit Doppelplatin ausgezeichnet und markiert den kommerziellen Durchbruch für Kate Bush in Nordamerika. Ein Teil des Erfolges ist sicherlich auch dem A&R-Manager bei EMI, David Munns, geschuldet, der die Gelder für die deutlich aufwändiger produzierten Videos genehmigte. Hervorzuheben ist das Video für Cloudbusting, in dem der kanadische Schauspieler und spätere Golden-Globe-Preisträger Donald Sutherland mitspielt.

Die Musikpresse feierte Hounds of Love als großes Comeback. EMI und Munns drängten im Zuge des kommerziellen Erfolges auf ein Best-of-Album. Bush willigte unter der Bedingung ein, dass es diesmal auf „geschmackvolle Weise“ (Bush)[4] umgesetzt werden müsse. Für das Album nahm Bush ihre Stimme für Wuthering Heights neu auf und komponierte mit Experiment IV einen neuen Song. Die Kompilation mit dem Titel The Whole Story erschien im November 1986, einen Monat nach der Veröffentlichung von Don’t Give Up, einem Duett mit Peter Gabriel. Das Album erreichte in Deutschland Platz 11 und wurde mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. In ihrer Heimat erreichte das Album die Chartspitze und eine Dreifach-Platin-Zertifikation. Experiment IV mit Nigel Kennedy an der Violine wurde als Single ausgekoppelt und bescherte Bush den vierten UK-Top-40-Erfolg innerhalb eines Jahres. EMI veröffentlichte The Whole Story auch als Videoalbum.

Im Jahr 1986 sang Kate Bush im Duett mit Rowan Atkinson den humoristischen Song Do Bears… bei der Charityveranstaltung Comic Relief. Das Stück, das unter der Beteiligung von Howard Goodall entstand, kritisiert mit den Mitteln der Popmusik die Heroisierung bestimmter Vorstellungen von Liebe in der Popmusik. Es erschien auf dem Album Comic Relief Presents Utterly Utterly Live auf dem Label WEA Records (Nr. 240 932-1).[5][6][7] 1987 beteiligte sie sich an dem Benefizprojekt Ferry Aid, sie sang hierfür einen kurzen Abschnitt des Beatles-Titels Let It Be.

Im Sommer 1988 wurde bekannt, dass sie an einem neuen Album arbeitete und dafür das bulgarische Gesangstrio Bulgarka verpflichtet hatte. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Songs für The Sensual World bereits geschrieben. Bush nahm die drei osteuropäischen Sängerinnen im Oktober 1988 in den Londoner Angel Studios auf. Neben dem Trio und den bisherigen Studiomusikern spielten Nigel Kennedy und David Gilmour Gastauftritte ein. Kevin Killen, den Bush bei ihrem Duett mit Peter Gabriel kennengelernt hatte, mischte das Album ab. EMI veröffentlichte das Titelstück The Sensual World am 18. September 1989 als Single. Am 16. Oktober folgte das Album, aus dem im November 1989 mit This Woman’s Work (aus dem Soundtrack zu She is having a Baby) und im Februar 1990 mit Love and Anger noch zwei weitere Singles ausgekoppelt wurden. Alle Singles konnten sich in den britischen und The Sensual World auch in den deutschen Charts platzieren. Das Album hatte weltweit gute Platzierungen und wurde in Großbritannien mit einer Platinschallplatte ausgezeichnet.

Ende der 1980er setzte sich das Musikformat Compact Disc immer mehr durch. EMI entschied daher, alle bisher von Bush veröffentlichten Alben auch in diesem Format herauszubringen. Das Label entschloss sich, 1990 ein 8-CD-Box-Set auf den Markt zu bringen. Als Titel wurde in Anlehnung an die Single This Woman’s Work festgelegt.

Im November 1993 wurde nach vier Jahren Pause das siebente Studioalbum The Red Shoes veröffentlicht. Es beinhaltete zwölf Titel und diente gleichzeitig als musikalische Begleitung zu Bushs Filmdebüt als Regisseurin und Filmschauspielerin in The Line, The Cross and the Curve.[8]

Seit 1994

1996 arbeitete Bush mit Prince zusammen und ist auf seinem Album Emancipation in dem Song My Computer zu hören. Nachdem sie sich anschließend aus dem Musikgeschäft zurückgezogen hatte, folgte im Herbst 2005 das Doppel-Album Aerial. Bemerkenswert ist der zeitliche Abstand von zwölf Jahren zum vorherigen Album – in dieser Zeit war Kate Bush Mutter geworden und hatte sich vorwiegend um ihr Privatleben gekümmert.

Ihr Album Director’s Cut, eine Zusammenstellung alternativer Versionen von Titeln der Alben The Sensual World und The Red Shoes, erschien im Mai 2011. Am 18. November 2011 wurde das Album 50 Words for Snow veröffentlicht. Es besteht aus sieben Titeln, die sich mit dem Thema Schnee beschäftigen. Neben einigen bekannten Künstlern wie Elton John und Stephen Fry singt auch Kates Sohn Albert McIntosh in einem Song.

Am 21. März 2014 kündigte sie auf ihrer Homepage ihre erste Konzertreihe seit 1979 an. Von August bis Oktober 2014 fanden in London 22 Konzerte mit dem Titel Before the Dawn statt. Die Konzerte waren innerhalb von 15 Minuten ausverkauft.[9] Im November 2016 wurde ein Mitschnitt der Konzerte veröffentlicht.

Im März 2019 veröffentlichte Kate Bush eine Vier-CD-Collection mit dem Titel The Other Sides. Darauf sind unter anderem B-Seiten ihrer Singles gesammelt.[10]

2022 erlangte ihr Song Running Up That Hill erneut Popularität als Hintergrundmusik in der Serie Stranger Things.[11]

Musikalischer Stil

Kate Bushs Stil beinhaltet Einflüsse aus klassischer Musik, Artrock, Glam, Jazz sowie verschiedenen ethnischen, insbesondere irisch-keltischen und südosteuropäischen Quellen. Ein Kennzeichen, das sich durch ihr ganzes Werk zieht, ist die gleichförmige Wiederholung bestimmter musikalischer Elemente, etwa Drum-Loops oder andere kurze Motive. Kate Bushs Werke in den 1980er Jahren sind der damaligen New-Wave- bzw. New-Romantic-Welle zuzuordnen.

Bush schreibt ihre Songs selbst, spielt Klavier und Synthesizer sowie Violine und Gitarre. Sie produziert ihre Alben und führte bei einem Großteil ihrer Videos Regie. Oft kommen bei Kate Bush auch ungewöhnliche Instrumente, wie Didgeridoo, Balalaika und Clavichord, zum Einsatz. Sie war eine der ersten Künstlerinnen, die Samples in der Pop-Musik einsetzte.

Neben ihren Vorlieben für ausgefallene Kostüme hat sie für ihre Live-Auftritte eine Form der Verschmelzung von Gesang, Tanz und Musik gefunden. Außerdem drehte sie den Musikmärchenfilm The Line, the Cross & the Curve, angeregt durch den Film Die roten Schuhe (1948).

Technische Innovationen

Kate Bush gilt als erste Künstlerin, die ein Headset mit Funkmikrofon für den Einsatz in der Musik bauen ließ. Für ihre Tournee Tour of life 1979 entwickelte ihr Tontechniker eine Konstruktion aus einem kompakten Mikrofon und Draht-Kleiderbügeln[12], so dass Bush kein Handmikrofon verwenden musste und die Hände frei hatte. Auf der Konzertbühne ermöglichte ihr dies, ihre einstudierte Choreografie des Ausdruckstanzes zu tanzen und gleichzeitig mit Mikrofon zu singen. Später wurde ihre Idee auch von anderen Künstlern wie Madonna oder Peter Gabriel übernommen und bei Auftritten verwendet.[13]

Privates

Kate Bush lebt mit ihrem Partner, dem Gitarristen Danny McIntosh, in der Nähe von London. 1998 wurde ihr gemeinsamer Sohn Albert (genannt „Bertie“) geboren.[14]

Diskografie

StudioalbenKate Bush/Diskografie

Auszeichnungen und Nominierungen

Bush war dreimal für den Grammy und zwölfmal für den Brit Award nominiert, gewann aber nur einmal: 1987 bei den Brits in der Kategorie British Female Solo Artist.[15] Im Jahr 2001 erhielt sie den Best Classic Songwriter Award des englischen Musikmagazins Q, und 2002 wurde sie mit dem Ivor Novello Award für ihren „herausragenden Beitrag zur britischen Musik“ ausgezeichnet.

Für ihre musikalischen Verdienste wurde sie Ende Dezember 2012 zum Commander in the Most Excellent Order of the British Empire (CBE) ernannt.[16]

Jahr Preis Nominierte Arbeit Kategorie Ergebnis
1978 Melody Maker Annual Poll Awards Kate Bush Best Female Singer and Brightest Hope Gewonnen
Edison Award Wuthering Heights Best Single Gewonnen
Tokyo Song Festival Awards Moving Silver Award Gewonnen
1979 Ivor Novello Award The Man With the Child in His Eyes Outstanding British Lyric Gewonnen
BPI Awards Kate Bush Best Female Singer Gewonnen
Melody Maker Annual Poll Awards Gewonnen
Record Mirror Poll Best New Artist Gewonnen
1980 BPI Awards Best Female Singer Gewonnen
Music Week annual awards Top Female Artist Gewonnen
Capital Radio Awards Best Female Vocalist Gewonnen
New Musical Express poll Best Female Singer Gewonnen
Record Mirror poll Gewonnen
1981 MIDEM Video Awards Babooshka Best International Performance Gewonnen
1985 Kerrang!'s Top 20 Albums of the Year Hounds of Love Top 20 Albums of the Year 2. Platz
Record Mirror Umfrage Best Album of the Year 1. Platz
Best Song of the Year Running Up That Hill (A Deal With God) 1. Platz
New Musical Express Umfrage Top Track 3. Platz
Hounds of Love Top Album 10. Platz
1986 MTV Video Music Award Running Up That Hill (A Deal With God) Best Female Video Gewonnen
BRIT Awards Best British Single Nominiert
Kate Bush Best British Female Solo Artist Nominiert
Hounds of Love Best British Album Nominiert
Best British Producer Kate Bush für Hounds of Love Nominiert
1987 Kate Bush Best British Female Solo Artist Gewonnen
US College Music Awards Gewonnen
MTV Video Music Awards The Big Sky Best Female Video Nominiert
1988 Grammy Awards Experiment IV Best Concept Music Video Gewonnen
1990 BRIT Awards Kate Bush für The Sensual World Best British Producer Nominiert
The Sensual World Best British Album Nominiert
1991 Grammy Awards Best Alternative Music Performance Nominiert
1995 FHM Kate Bush 100 Sexiest Women 78. Platz
1996 Grammy Awards The Line, the Cross & the Curve Best Music Video - Long Form Nominiert
1999 VH1 Kate Bush 100 Greatest Women of Rock 46. Platz
Q Award 100 Greatest Music Stars of the 20th century 33. Platz
2001 Q Classic Songwriter Award Gewonnen
2002 Ivor Novello Award Outstanding Contribution to British Music Gewonnen
2005 BRIT Award Wuthering Heights Best Song Of The Past 25 Years Nominiert
2006 BRIT Awards Kate Bush Best British Female Solo Artist Nominiert
Aerial Mastercard British Album of the Year Nominiert
BBC's The Culture Show Kate Bush Viewer's poll of Britain's Living Icons 7. Platz
2007 Satellite Award Lyra (From The Golden Compass Soundtrack) Best Original Song Nominiert
The Observer Readers award Rocket Man (I Think It's Going to Be a Long, Long Time) (Elton John Cover) Best Cover of all time Gewonnen
2008 BBC Pop on Trial Leserumfrage Wuthering Heights Best Song of the 1970s 7. Platz
The Sunday Telegraph Kate Bush Best British Songwriter of all time 2. Platz
Out Umfrage Hounds of Love Greatest Gayest Album 52. Platz
The Kick Inside 90. Platz
Virgin Media Leserumfrage Kate Bush Alternative Cool list 1. Platz
2012 BRIT Awards Kate Bush Best British Female Solo Artist Nominiert
Ivor Novello Award 50 Words for Snow Ivor Novello Award Nominiert
South Bank Sky Arts Awards Best Album Gewonnen

Literatur

  • John Carder Bush: Cathy. 2. überarbeitete Auflage. Sphere, London 2014, ISBN 978-0-7515-5989-7.
  • John Carder Bush: Kate - Inside the Rainbow. Sphere, London 2015, ISBN 978-0-7515-5990-3.
  • Kate Bush: How to be invisible. Lyrics. Faber & Faber, London 2018, ISBN 978-0-571-35094-0.
  • Rob Jovanovic: Kate Bush – Die Biografie. Hannibal, Höfen 2006 (Originaltitel: Kate Bush – The Biography, übersetzt von Kirsten Borchardt), ISBN 3-85445-269-1.
  • Graeme Thomson: Kate Bush - Under the Ivy - Die Biografie von Graeme Thomson. Bosworth Edition, Berlin 2013 (Originaltitel: Under the Ivy - The Life and Music of Kate Bush, übersetzt von Tobias Rothenbücher), ISBN 978-3-86543-748-8.
  • Deborah M. Withers: Adventures in Kate Bush and Theory. HammerOn Press, 2010, ISBN 978-0-9564507-0-8.

Weblinks

 Commons: Kate Bush – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Joachim Biemann: KFBE: Bio’s Bahnhof. In: bahnen-im-rheinland.de. 14. März 2010, abgerufen am 28. Juli 2011.
  2. KATE BUSH'S FIRST TV Köln Frechen Benzelrather Eisenbahn -Kite & Wuthering Heights LIVE. Kate Bush in Bio’s Bahnhof mit "Wuthering Heights" und "Kite". In: Webseite von YouTube. 9. Februar 1978, abgerufen am 28. Dezember 2018.
  3. Richard Buskin: CLASSIC TRACKS: Wuthering Heights. In: soundonsound.com. 1. Juni 2004, abgerufen am 28. Juli 2011 (english).
  4. Jovanovic 2006, S. 167
  5. Kate Bush und Rowan Atkinson: Do Bears…, Youtube-Video (Memento vom 30. Juli 2012 im Internet Archive)
  6. Widge: Rowan Atkinson and Kate Bush: A Love Song. In: Needcoffee.com. 30. Dezember 2008, abgerufen am 10. Juni 2022 (en-US).
  7. Various - Comic Relief Presents Utterly Utterly Live. Abgerufen am 10. Juni 2022 (english).
  8. kate-bush.de, abgerufen am 12. Januar 2012.
  9. Kate Bush concert tickets sell out in 15 minutes. Abgerufen am 28. März 2014.
  10. Kate Bush schließt ihr Remastering-Projekt ab. Abgerufen am 6. März 2019.
  11. deutschlandfunkkultur.de: "Running Up that Hill" von Kate Bush - Dank "Stranger Things" wieder in den Charts. Abgerufen am 10. Juni 2022.
  12. She Rocks: Kate Bush – Running Up That Hill | Classic Rock. In: Classic Rock Magazin. 30. Juli 2020, abgerufen am 5. Juni 2021 (deutsch).
  13. Claire Laborey (Regie): Kate Bush - Stimmgewaltig und exzentrisch. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ARTE France Doku - Kultur und Pop > Popkultur. 2019, archiviert vom Original am 21. September 2019; abgerufen am 18. September 2019.
  14. Kate Bush and the war of Wuthering Heights. In: The Evening Standard. 5. Mai 2007. Abgerufen am 3. Dezember 2008.
  15. BRIT Awards. Abgerufen am 26. Juli 2011.
  16. New Year Honours: Quentin Blake knighted, Kate Bush appointed CBE. In: The Independent. 29. Dezember 2012. Abgerufen am 30. Dezember 2012.
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