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Kassettenrekorder

Aus Jewiki
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Einer der ersten Philips-Kassettenrekorder von 1963 mit der typischen Einknopf-Bedienung
Typ EL 3302 (Batteriebetrieb)
Tapedecks
HiFi-Kassettendeck von Technics aus den 1970er-Jahren mit klassischen analogen VU-Metern zur Kontrolle der Aussteuerung
Denon Tapedeck DR-M 11 aus den 1980er-Jahren
Detailansicht der Bedienungselemente des Denon DR-M 11, mit digitaler Anzeige der Aussteuerung (oben mitte)
Tapedecks haben gegenüber tragbaren Geräten eine größere Schwungmasse am Capstan.
Vom VEB Elektronik Gera hergestellter Kassettenrekorder zur Datenspeicherung
Laufwerke
Laufwerkmechanik
Antrieb des Laufwerks
Slot-In-Autoreverse-Wiedergabe-Laufwerk eines Autoradios mit zwei Tonwellen (ohne Löschkopf)
Autoreverse-Laufwerk eines Autoradios mit zwei Riemenscheiben und kleinen Schwungmassen an den Tonwellen
Kassettenrekorder „Uher Compact Report Stereo 124“

Kassettenrekorder sind eine spezielle Form von Audiorekordern, bei denen die Tonaufzeichnung analog auf Compact Cassetten geschieht. Sie sind eine in den 1970er-Jahren populär gewordene kleine Variante der Tonbandgeräte. Die Compact Cassette, auch Audio-Kassette genannt, wurde 1963 von Philips auf der Internationalen Funkausstellung in West-Berlin vorgestellt und in den Markt eingeführt.

Mit dem Siegeszug der digitalen Tonaufzeichnung – vor allem des MP3-Formats als Träger für private Musiksammlungen – nahm die Bedeutung von Kassettenrekordern ab etwa dem Ende der 1990er-Jahre stetig ab. Mittlerweile sind nur noch wenige Kassettenrekorder im Handel erhältlich.

Arten von Kassettenrekordern

Kassettenrekorder gibt es in einer Vielzahl von Kombinationen und Arten:

  • als meist tragbares Einzelgerät mit Lautsprecher und eingebautem Mikrofon
  • als Diktiergerät mit Mikrofon und zusätzlichen Funktionen, auch für Mini- oder Mikrocassetten mit verringerter Bandlaufgeschwindigkeit (2,4 cm/s bzw. 1,2 cm/s)
  • als Kassettendeck ohne eigenen Verstärker
    • in einem HiFi-Turm („Tape-Deck“) oder
    • als Teil einer Midi- Mini-, Microstereo- oder Kompaktanlage
  • als Radiorekorder mit eingebautem Radioempfänger
  • als Kombination mit einem Radiowecker (oftmals ohne Aufnahmefunktion)
  • als tragbares Kleingerät z. B. Sony Walkman – meistens nur Kassettenabspielgerät (Player) ohne Aufnahmefunktion (teilweise mit eingebautem Radioempfänger)
  • als Player im Autoradio

Bis in die späten 1960er-Jahre hinein konnte man die handelsübliche vorbespielte Musicassette nur auf sogenannten Cassettophonen ohne Aufnahmefunktion abspielen.

Erste Heimcomputer (z. B. Sinclair ZX80) nutzten ab dem Ende der 1970er-Jahre Kassettenrekorder auch zur Datenspeicherung (siehe hierzu auch Datasette).

Standard-Ausstattungselemente

  • Wiedergabe: Wiedergeben der Aufzeichnung
  • Aufnahme: Aufzeichnen mit Löschung der vorherigen Aufzeichnung auf dem Band. Eine Aufzeichnung kann durch das Ausbrechen der Löschschutz-Laschen an Oberkante der Kassette für jede Seite einzeln verhindert werden.
  • Rücklauf: Schnelles Umspulen des Tonbandes auf die Abwickelspule ohne Tonwiedergabe
  • Vorlauf: Schnelles Umspulen des Tonbandes auf die Aufwickelspule ohne Tonwiedergabe
  • Stopp: Abheben der Andruckrolle und zumeist auch des Tonkopfes vom Band, Abschalten des Antriebs
  • Pause: Nur Abheben der Andruckrolle und Auskuppeln des Aufwickeldornes – der Antrieb läuft i.d.R. weiter und die Tonköpfe bleiben angelegt. Bei Aufnahme ist die Aussteuerungsanzeige weiter aktiv.
  • Eject- bzw. Auswurftaste zum Öffnen des Kassettenfachs
  • Auto-Stopp-System (Automatisches Abschalten des Bandantriebs am Bandende). Bei einfachen Laufwerken liegt auf dem Tonband zwischen Ton- und Löschkopf ein Stift, der die Spannung des Tonbandes überwacht. Strafft sich das Band, löst der Stift den Stopp aus. Bei aufwändigeren Laufwerken wird entweder die Rotation der Wickeldorne überwacht oder mit einer Lichtschranke das Einlaufen des transparenten Vorbandes am Anfang/Ende der Kassette abgetastet. Wird der aufwickelnde Dorn überwacht, schützt dies auch vor Bandsalat.
  • Ein- und Ausgangsbuchsen
  • Kopfhörerausgang
  • Aussteuerungsanzeige
  • Aussteuerungsregler oder Aussteuerungsautomatik
  • Fe-/Cr-Umschalter (Bandwahlschalter) oder automatische Bandsortenwahl
  • Abfrage der Aufnahme-Schutzlaschen an der oberen Kassettenseite

Weitere Bedienelemente

Je nach Verwendungszweck, Preisklasse und Epoche findet man weitere Elemente und Ausstattungsmerkmale.

  • Eingangswahlschalter zwischen Mikrofon, DIN- oder Cinch-Buchse. Unüblich geworden, seit DIN-Kabel nicht mehr gebräuchlich sind und Mikrofone nicht mehr eingebaut werden.
  • Bandzählwerk, bei einfachen Laufwerken als mechanisches Zählwerk; bei aufwändigen Laufwerken digital, teilweise sogar in der Einheit Minuten/Sekunden, teilweise auch mit Restzeitanzeige
  • Eingebautes Mikrofon (nicht bei Kassettendecks)
  • Record Timer, die Aufnahme per Zeitschaltung bedarf bei elektronischen Tasten einer zusätzlichen Technik, bei mechanischen Tasten genügt es, diese zu drücken und das Gerät an einer Zeitschaltuhr zu betreiben.
  • Einstellbarer Kopfhörerausgang
  • Eingebauter Radioempfänger
  • Stereofonie
  • Stillaufnahme (REC MUTE): Automatisches Einfügen einer Pause in die Aufnahme, die z.B. ein automatischer Suchlauf (beispielsweise das Automatic Program Search System von Sharp) zum Titelfinden nutzen kann
  • Automatischer Suchlauf, der Pausen zwischen den Aufnahmen voraussetzt
  • Auto-Reverse-System (Automatischer Seitenwechsel am Bandende)
  • Auto-Repeat (automatisches Rückspulen am Bandende, erneuter Start am Bandanfang)
  • Hinterbandkontrolle durch einen zusätzlichen Tonkopf
  • Einstellbare Vormagnetisierung (BIAS)
  • Rauschunterdrückungssystem, z. B. Dolby, High Com, DNL oder dbx
  • Beleuchtetes Cassettenfach
  • Umschalter für Metall-Bänder
  • CD-Dubbing (automatisches Aufnehmen von CDs)

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Röder, Heinz Ruckriegel, Heinz Häberle: Elektronik 3. Teil, Nachrichtenelektronik. 5. Auflage, Verlag Europa Lehrmittel, Wuppertal 1980, ISBN 3-8085-3225-4.
  • Gustav Büscher, A. Wiegemann: Kleines ABC der Elektroakustik. 6. Auflage, Franzis Verlag, München 1972, ISBN 3-7723-0296-3.

Weblinks

 Commons: Tape Decks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Compact-Cassetten-Laufwerke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Laufwerksmechanismen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kassettenrekorder – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kassettenrekorder aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.