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Kassettendecke
Eine Kassettendecke (auch Felderdecke) weist an ihrer Unterseite in regelmäßiger Anordnung kastenförmige Vertiefungen (Kassetten) auf. Eine solche Decke wird durch sich kreuzende Rippen oder Balken gebildet. Bevorzugte Materialien sind traditionell Holz, Stein oder Stuck. Es gibt aber auch durch illusionistische Malerei (Trompe-l’œil) imitierte Kassettendecken.
Kassettendecken entstanden ursprünglich dadurch, dass die eher dünne und flächige Füllung der Felder auf der Oberseite der dicken, hohen Balken aufgebracht wurde. Eine hängende Befestigung war schwieriger, außerdem brachten die Vertiefungen technische Vorteile (Akustik) und eine optische Gliederung der Decke. Die Bauweise der Decke konnte tragend sein, wie im Pantheon, wo diese Bauweise auch aus Gewichtsgründen vorteilhaft war. Schwere Holzkassettendecken z. B. waren nichttragende Bauteile, die auf der Decke oder dem Dachstuhl befestigt waren. Bei größeren Abständen (großen Raumtiefen) musste das Gewicht dieser Decken dann durch verstärkte Dachkonstruktionen getragen werden.
Kassettendecken sind in Säulenhallen der Antike sowie später vor allem in Bauten der Renaissance und des Barocks anzutreffen.
Beispiele für Kassettendecken:
- Pantheon (Rom)
- Diokletianpalast, Split
- Schloss Jever
- Schloss Leiben, Niederösterreich
- Hospitalkirche zu Hof
- Goldener Saal in Augsburg
- Der Zedernsaal im Fuggerschloss Kirchheim/Schwaben
- Palacio de los Zúñiga y Avellaneda in Peñaranda de Duero, Spanien
- Basilika Santa Maria Maggiore, Rom
- Basilika San Paolo fuori le Mura, Rom
- Dom von Pisa
- Kirche St. Martin in Zillis.
- Pfarrkirche St. Regina in Drensteinfurt
- Heihsgut, Lungau Salzburg
- Berg- und Lusthaus Hoflößnitz
- Kirche Leubnitz-Neuostra, Dresden
- Konstantinbasilika, Trier
Kassettendecke in der Kuppel des Pantheons
Kassettendecke der Basilika Santa Maria Maggiore, Rom
Kassettendecke der Basilika San Paolo fuori le Mura, Rom
Die Kirche der Vierzehn Nothelfer, Abertamy
Kassettendecke, Basilica di San Lorenzo di Firenze
heutige Bedeutung
Als Kassettendecke wird heute auch eine Form der abgehängten Decken bezeichnet, bei der in ein abgehängtes Tragsystem aus Metall meist quadratische Füllungen (Kassetten) aus Holz(werk)Stoffen, Mineral(faser)platten, Gipskarton- oder Gipsfaserplatten eingelegt werden. Diese Decken sind kostengünstig und leicht zu demontieren (für Wartungsarbeiten im Zwischenraum). Meist sind sie auch Akustikdecken.
Siehe auch
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kassettendecke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |