Karmit Feintuch

Karmit Feintuch

Als erste orthodoxe jüdische Synagoge in Israel hat die Ramban-Synagoge in Jerusalem eine Frau als spirituelle Anführerin eingestellt. Karmit Feintuch wird in der Synagoge neben Rabbi Benny Lau tätig sein und dabei den Titel «Rabbanit» tragen. Eine Kommission der religiös-zionistischen Synagoge im Katamon-Viertel hat die Anstellung im Sommer 2016 einstimmig genehmigt. Feintuch, die seit 2008 als Pädagogin im Seminar Migdal Oz in der Westbank gearbeitet hat, wird ihre Stelle in Jerusalem im voraussichtlich im September 2016 antreten. Sie wird sich gemäss den Worten von Rabbi Lau «mit allen Aspekten des spirituellen Lebens der Gemeinde und der Verbindung zwischen Mensch und Gott» befassen. Feintuch wird dabei die erste weibliche Gemeindeführerin in einer orthodoxen Synagoge in Israel sein.

2015 wurde Jennie Rosenfeld die erste weibliche Gemeindeführerin in der Westbank-Siedlung Efrat. In den USA haben schon einige orthodox-jüdische Gemeinden weibliche geistige Führerinnen angestellt. Viele orthodoxe Juden widersetzen sich aber vehement der Idee von weiblichen Rabbinern, und einige orthodoxe Rabbiner und Institutionen haben befunden, dass das Ordinieren weiblicher Rabbiner das jüdische Gesetz verletze. Zu diesen Kreisen gehört der Rabbinical Council of America, die wichtigste Vereinigung modern-orthodoxer Rabbiner, die unlängst in einer Resolution ihre Opposition gegen die Anstellung von Frauen mit rabbinerähnlichen Titeln bekräftigt hat. Die charedisch-orthodoxe Agudath Israel of America meint, Institutionen, die weibliche Rabbiner unterstützen, würden die Autorität der Torah und ihrer Weisen anfechten.