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Karl Hans Drechsel
Karl Hans Drechsel (* 21. März 1904 in Dresden; † 29. Dezember 1946) war ein deutscher Kommunalpolitiker der NSDAP. Er war Oberbürgermeister der Stadt Meißen.
Leben
Von Ostern 1918 bis 1924 besuchte Drechsel die Fürstenschule in Meißen, wobei er eine der Freistelle der Stadt Dresden belegte. Bereits während der Schulzeit publizierte er erste eigene Artikel, so 1922 einen kritischen Beitrag über seine Schule in der Sportzeitung Sieg, der u.a. zu seinem vorzeitigem Abgang von dieser Schule führte. Nach dem Abitur an der Kreuzschule in Dresden studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Leipzig und Tübingen und trat 1930 der NSDAP und der SA bei.[1] In Leipzig wurde er Kreisschulungsleiter der NSDAP und war 1933 Mitglied der dortigen Stadtverwaltung. 1934 wurde er Bürgermeister in Markranstädt. Im November 1935 berief ihn der sächsische Reichsstatthalter Martin Mutschmann zum Oberbürgermeister von Meißen. Als solcher war er am 2. Oktober 1936 an der Gründung des Heimatwerkes Sachsen in Dresden beteiligt. Gleichzeitig war Drechsel auch als NSDAP-Kreisleiter in Meißen aktiv.
Nach der deutschen Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg wurde er im Oktober 1940 zum Stadthauptmann von Kielce ernannt. Bereits im darauffolgenden Jahr erließ er eine Verordnung zur Einrichtung eines separaten Wohnviertels für Juden in Kielce, wohin diese alle bis zum Stichtag 5. April 1941 zwangsweise umziehen mussten. Am besagten Tag erklärte Drechsel dieses Wohnviertel zum Seuchenschutzgebiet, das streng von der Polizei überwacht wurde. Im August 1941 wurde Drechsel Kreishauptmann von Kielce.
Im April 1945 kehrte Drechsel nach Meißen zurück, ohne sein Amt als Oberbürgermeister wieder zu übernehmen. Im gleichen Jahr gelangte er in sowjetische Internierungshaft, in der er Ende 1946 verstarb.
Literatur
- Jonas Flöter: Eliten-Bildung in Sachsen und Preußen, 2009, S. 470ff.
- Wolfgang Curilla: Der Judenmord in Polen und die deutsche Ordnungspolizei 1939-1945, 2011, S. 526f.
- Rainer H. Thierfelder: Zeitpunkte. Menschen, Ereignisse und Gedanken zur eigenen Herkunft, 2014, S. 253ff.
Einzelnachweise
- ↑ Polen September 1939 - Juli 1941, S. 521
Personendaten | |
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NAME | Drechsel, Karl Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kommunalpolitiker (NSDAP) |
GEBURTSDATUM | 21. März 1904 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 29. Dezember 1946 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Karl Hans Drechsel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |