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Karaimische Sprache
Karaimisch Къарай тил | ||
---|---|---|
Gesprochen in |
Litauen, Ukraine, Polen | |
Sprecher | 550 Sprecher (1989) | |
Linguistische Klassifikation |
| |
Offizieller Status | ||
Amtssprache von | - | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1: |
- | |
ISO 639-2: |
tut (sonstige Altaische Sprachen) | |
ISO 639-3: |
kdr |
Die karaimische Sprache (karaim. Къарай тил Qaraj til) ist eine westtürkische Sprache der pontisch-kaspischen Untergruppe. Sie ist die Muttersprache der jüdischen Sekte der Karäer und gilt heute als fast ausgestorben. Diese Sprache gehört zur Familie der Turksprachen und die Kurzform ist Karaimaisch.
Die Sprache ist mehr mit der tatarischen als mit der türkischen Sprache verwandt. Als engere Verwandte gilt das Krimtatarische.
Alternative Bezeichnungen
Die karaimisiche Sprache ist auch unter anderen Namen bekannt. So werden auch die Begriffe „Karay tili“ sowie die hebräische Bezeichnung לשון קדר Laschon Kedar „Sprache der Karäer“ verwendet.
In der türkischen Turkologie wird hauptsächlich der Begriff „karaimisches Türkisch“ (Karay Türkçesi) verwendet.
Hauptverbreitungsgebiet
Karaimisch wird von nur noch wenigen Menschen in Litauen, Polen und der Ukraine gesprochen. Im 20. Jahrhundert wurde die Sprache noch in kleinen Sprachinseln in Trakai und Panevėžys (Litauen) und in den Gebieten Luck und Halicz (West-Ukraine) und auf der Krim verbreitet. Kleinere Minderheiten dieser Sprachgruppe finden sich auch in der Türkei und in Israel wieder.
Von den 2.602 Karaim gaben bei der letzten Volkszählung der UdSSR nur noch 503 Karaimisch als Muttersprache an, während es noch 52 als Zweitsprache angaben. Heute bestehen nur noch zwei Dialekte der Karaimischen Sprache: „Trakay“ und „Galit“.
Klassifizierungsmöglichkeiten
Die karaimische Sprache wird mit unter verschieden klassifiziert. So listet das „Fischer Lexikon Sprachen“ (1987) das Tatarische innerhalb der Turksprachen wie folgt ein:[1]
- Turksprachen
- Westlicher Zweig
- Bulgarische Gruppe
- Oghusische Gruppe
- Kiptschakische Gruppe
- Kiptschak-oghusische Gruppe
- Karaimisch
- Kiptschak-oghusische Gruppe
- Westlicher Zweig
Dagegen listet das „Metzler Lexikon Sprache“ (1993) das Karaimisch wie nachfolgend beschrieben auf:[2]
- Turksprachen
- Südwesttürkisch (Oghusisch)
- Osttürkisch (Karlukisch)
- Westtürkisch (Kiptschakisch)
- Uralisch (Kiptschak-Bulgarisch)
- Uralisch (Kitptschak-Oghusisch)
- Karaimisch
Die aktuelle Klassifikation ist im Artikel Turksprachen aufgeführt.
Alphabete
Seit dem Mittelalter ist Karaimisch eine bedeutende Literatursprache, die überwiegend in hebräischen Buchstaben geschrieben wurde. Ihre Sprecher gehör(t)en der kleinen Religionsgemeinschaft der Karäer an, die sich etwa im 8. Jahrhundert vom Judentum abgespalten hatte und die heute noch im Baltikum, Osteuropa, der Türkei und auch in Israel einige Anhänger hat.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es eine Phase, in der auch nichtreligiöse Texte auf Karaimisch veröffentlicht wurden. So erschien in Warschau die Zeitschrift karaim aivazy(?). Heute ist die Sprache vom Aussterben bedroht. In Trakai und der litauischen Hauptstadt Vilnius leben noch einige Menschen, die fließend Karaimisch sprechen können. Jedoch gibt es schriftliche Überlieferungen überwiegend religiösen Inhalts.
Das Sprachkennzeichen ist KDR.
Weblinks
- W. Schulze: Karaimisch. in: M. Okuka (Hg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens. Klagenfurt (= Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens 10) 2002. S. 787. (PDF-Datei; 179 kB)
Belege
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Karaimische Sprache aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |