Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Kapodaster

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vier verschiedene Arten von Kapodaster
Beispiel für einen Kapodaster
Gitarre mit Kapodaster im zweiten Bund. Darunter drei Kapodaster unterschiedlicher Bauform.

Der Kapodaster (ital. capotasto, „Hauptbund“) ist eine Vorrichtung, um die schwingende Länge der Saiten einer Gitarre oder eines verwandten Saiteninstruments (etwa Laute, Mandoline oder Banjo) zu verkürzen. Sie wird zwischen zwei Bundstäben um den Hals des Instruments gespannt und drückt die Saiten auf das Griffbrett. Spieltechnisch nutzbar bleibt die Saitenlänge zwischen dem korpusseitigen der beiden Bünde und dem Steg.

Bei den meisten westlichen Saiteninstrumenten sind die Bünde im Halbtonabstand angebracht. Beim Anbringen des Kapodasters erhöht sich daher pro Bund die Tonhöhe aller Saiten um einen Halbton.

Anwendungsgebiete

Kapodaster werden seit langer Zeit eingesetzt. Sie werden beispielsweise benutzt, um das Instrument der Gesangsstimme anzupassen. Das Instrument klingt durch die Saitenverkürzung höher: Das Musikstück muss nicht erst in eine geeignetere Zieltonart mit einem eventuell schwierigeren Fingersatz transponiert werden, sondern man kann den gewohnten Fingersatz beibehalten. Dabei betrachtet der Spieler den Bund, an dem der Kapodaster angebracht ist, quasi als neuen Sattel und der Fingersatz verschiebt sich um die entsprechende Zahl Bünde auf dem Griffbrett nach oben.

Ein Kapodaster ermöglicht auch die Umsetzung eines Musikstückes in eine spieltechnisch einfachere Form, ohne die Tonart, in der es erklingt, zu ändern. Dieser Aspekt ist beim Zusammenspielen mit anderen Instrumenten von Bedeutung, da hier im Allgemeinen die Tonart nicht geändert werden soll. Beispielsweise sind in Es-Dur gesetzte Stücke auf der Gitarre schwieriger umzusetzen als Stücke in C-Dur (Standardstimmung: E-A-d-g-h-e' vorausgesetzt). Durch einen Kapodaster im dritten Bund werden alle Saiten um drei Halbtöne höher gestimmt. Der Gitarrist kann dann den C-Dur-Gitarrengriff verwenden, um Es-Dur zu spielen, und beispielsweise den e-Moll-Griff, um den g-Moll-Akkord erklingen zu lassen.

Der Kapodaster hat den Ruf, ein Hilfsmittel für Gitarristen zu sein, die keine Barrégriffe beherrschen. Jedoch greifen auch „Barré-Künstler“ gerne darauf zurück (z. B. Keith Richards). Es ist auch in vielen Fällen unmöglich, ein Stück ohne Kapodaster originalgetreu in eine andere Tonart zu transponieren. Dies gilt besonders dann, wenn ein Gitarrenstück Flageoletttöne enthält.

Mit einem Kapodaster kann man außerdem ein Musikstück in zwar derselben Tonart, jedoch in einer anderen, höheren Umkehrung spielen, wodurch die Gitarre eine neue Klangfarbe erhält.

Besondere Bauformen

Es gibt auch Kapodaster, die nur bestimmte Saiten herunterdrücken, die sogenannten „Partial-Capos“, sowie Ausführungen, bei denen man für jede einzelne Saite bestimmen kann, ob sie heruntergedrückt werden soll, die sogenannten „Third-Hand-Capos“.

Probleme

Bei der Anschaffung und Verwendung eines Kapodasters sollte auf folgende Punkte geachtet werden:

Griffbrett: Zwei Typen von Profilen: Gerade und gebogen
  • Das Profil des Griffbrettes ist zu beachten:
  1. - Für ein gerades Profil (z.B. klassische Gitarre mit Kunststoff-Saiten) einen geraden Kapodaster verwenden.
  2. - Für ein gebogenes bzw. gewölbtes Profil (z.B. Western-Gitarre mit Stahlsaiten) einen gebogenen Kapodaster verwenden.
  • Der Druck auf die Saiten sollte ausreichend hoch bzw. regulierbar sein, um für eine sichere Auflage der Saiten auf dem Bundstäbchen zu sorgen, ohne dass „Schnarrgeräusche“ auftreten. Dies gilt besonders für Instrumente mit gewölbtem Griffbrett. Hier ist es hilfreich, wenn das drückende Bauteil elastisch ist.
  • Das auf die Saiten drückende Bauteil darf die Saiten nicht schädigen; das Bauteil, das sich am Hals des Instruments abstützt, darf diesen nicht schädigen. Dieses Problem tritt oft bei Kapodastern auf, die mit einer Spannschraube ausgestattet sind.
  • Die Stimmung des Instruments, eine möglicherweise nicht ausreichende Bundreinheit, der Zustand der Saiten und ihre durch die Dicke verursachte unterschiedliche Spannung beim Niederdrücken können dazu führen, dass ein Akkord oder auch Einzeltöne nicht korrekt klingen oder eine abweichende Tonhöhe haben. Es ist empfehlenswert, das Instrument nachzustimmen bzw. einzelne Akkorde genau zu prüfen.

Weblinks

 Commons: Kapodaster – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikibooks Wikibooks: Gitarre: Kapodaster – Lern- und Lehrmaterialien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kapodaster aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.