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Kaperngewächse
Kaperngewächse | ||||||||||||
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Echter Kapernstrauch (Capparis spinosa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Capparaceae | ||||||||||||
Juss. |
Kaperngewächse (Capparaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Kreuzblütlerartigen (Brassicales).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Es sind meist verholzende Pflanzen: Bäume, Sträucher oder Lianen, selten sind es krautige Pflanzen; einige Arten sind klimmende Pflanzen, viele Arten sind xerophytisch. Die meisten Arten sind immergrün; laubabwerfend sind einige Crateva-Arten. Oft besitzen Pflanzenteile verzweigte oder einfache Haare (Trichome).
Die Laubblätter sind meist wechselständig oder selten gegenständig angeordnet. Die Blattspreiten sind einfach oder zusammengesetzt mit drei bis selten neun Fiederblättchen. Wenn Nebenblätter vorhanden sind, dann sind sie stachelig oder klein.
Generative Merkmale
Die Blüten stehen einzeln oder zu zwei bis zehn in traubigen, schirmtraubigen rispigen oder fast doldigen Blütenständen über Deckblättern zusammen.
Die meist zwittrigen, manchmal eingeschlechtigen Blüten sind fast radiärsymmetrisch bis zygomorph und oft vierzählig. Es sind ein oder zwei Kreise mit je vier Kelchblättern vorhanden, die gleich oder ungleich sein können. Kronblätter sind meist vier, selten sind viele oder acht vorhanden oder sie fehlen, sie können gekielt sein. Oft sind viele (selten vier, oft sechs bis 20 oder bis zu 100) Staubblätter vorhanden, die Staubfäden sind oft lang. Oft sind Gynophore oder selten Androgynophore ausgebildet. Es sind je zwei bis zwölf Fruchtblätter vorhanden. Der Fruchtknoten ist oberständig. Ein Diskus ist vorhanden.
Es werden oft Beeren oder Kapselfrüchte, selten Steinfrüchte oder Nussfrüchte gebildet mit einer bis vielen Samen. Die nierenförmigen bis polygonalen Samen sind glatt oder unterschiedlich skulptiert und enthalten einen geraden Embryo; es kann ein wenig Endosperm vorhanden sein.
Systematik und Verbreitung
Sie kommen hauptsächlich in tropischen und subtropischen Klimaten vor, nur wenige Arten reichen bis in die Gemäßigten Gebiete.
Die Familie der Capparaceae wurden 1789 durch Antoine Laurent de Jussieu unter dem Namen „Capparides“ in Genera Plantarum, S. 242–243[1] aufgestellt. Die Typusgattung ist Capparis L. Ein Synonym von Capparaceae Juss. ist subfam. Capparoideae.
Die Familie Capparaceae enthält etwa 16 bis 29 Gattungen[2] mit etwa 480 bis 650 Arten:
- Anisocapparis Cornejo & H.H.Iltis: Sie wurde erst 2008 aufgestellt und umfasst nur eine Art:
- Anisocapparis speciosa (Griseb.) Cornejo & H.H.Iltis: Sie kommt in Bolivien, Argentinien und Paraguay vor.[2]
- Apophyllum F.Muell.: Sie enthält nur eine Art:
- Apophyllum anomalum F.Muell.: Sie kommt in Nordostaustralien vor.[3]
- Bachmannia Pax: Sie enthält nur eine Art:
- Bachmannia woodii (Oliv.) Gilg: Sie kommt im südlichen Afrika vor.[3]
- Belencita H.Karst.: Sie enthält nur eine Art:
- Belencita nemorosa (Jacq.) Dugand; sie kommt in Kolumbien und Venezuela vor.[3]
- Borthwickia W.W.Sm.: Sie enthält nur eine Art:
- Borthwickia trifoliata W.W.Sm.: Sie kommt im südlichen Yunnan und östlichen sowie nördlichen Myanmar vor.[3]
- Boscia Lam. ex J. St.-Hil.: Die etwa 37 Arten kommen in Afrika, Arabien und Madagaskar vor.[3]
- Buchholzia Engl.: Die nur zwei Arten kommen in Westafrika vor.[3]
- Cadaba Forssk.: Die etwa 30 Arten gedeihen in den Tropen und kommen besonders in Afrika vor.[3]
- Capparicordis H.H.Iltis & Cornejo: Mit nur drei Arten; sie kommen in der Neotropis vor.
- Kapernsträucher (Capparis L. mit etwa 270 Arten, oder einschließlich Calanthea (DC.) Miers, Capparidastrum Hutch., Colicodendron Mart., Hispaniolanthus Cornejo & Iltis, Neocalyptrocalyx Hutch., Quadrella J. Presl dann mit etwa 400 Arten), darunter beispielsweise:
- Kaper (Capparis spinosa L.)
- Cladostemon A.Braun & Vatke: Sie enthält nur eine Art:
- Cladostemon kirkii (Oliv.) Pax & Gilg; sie kommt im südlichen und südöstlichen Afrika vor.[3]
- Crateva L. (Syn.: Belou Adans., Crataeva L., Nevosmila Raf., Othrys Noronha ex Du Petit-Thouars, Tapia Mill., Triclanthera Raf.): Mit etwa 10–14 Arten, mit weltweiten Vorkommen in den Tropen und Subtropen und einer Ausdehnung in den Norden bis ins südliche Japan in Asien, nach Süden bis zum nördlichen Argentinien in Amerika. In China gibt es fünf Arten.
- Cynophalla J.Presl (die Arten werden auch zu Capparis gestellt): Es gibt etwa 20 Arten, die in der Neotropis vorkommen.[4]
- Dhofaria A.G.Mill.: Sie enthält nur eine Art:
- Dhofaria macleishii A.G.Mill.: Dieser Endemit kommt nur im Oman vor.[3]
- Dipterygium Decne.: Sie enthält nur eine Art:
- Dipterygium glaucum Decne.: Sie kommt von Ägypten bis Pakistan vor.[3]
- Euadenia Oliv.; mit drei Arten, die im tropischen Afrika vorkommen.[3]
- Forchhammeria Liebm.: Die etwa zehn Arten kommen von Kalifornien bis Mittelamerika und den Inseln der Karibik vor.[3]
- Maerua Forssk. (Syn.: Courbonia Brongn.): Mit etwa 100 Arten in den Tropen, besonders in Afrika.[3]
- Mesocapparis (Eichler) Cornejo & H.H. Iltis: Sie enthält nur eine Art:
- Mesocapparis lineata (Pers.) Cornejo & H.H.Iltis: Sie kommt in Brasilien vor.[3]
- Monilicarpa Cornejo & H.H.Iltis: Mit nur zwei Arten; sie kommen in Südamerika vor.
- Morisonia L.: Mit etwa fünf Arten in der Karibik und im tropischen Südamerika.[3]
- Neothorelia Gagnep.: Sie enthält nur eine Art:
- Neothorelia laotica Gagnep.: Sie kommt in Südostasien vor.[3]
- Poilanedora Gagnep.: Sie enthält nur eine Art:
- Poilanedora unijuga Gagnep.: Sie kommt in Südostasien vor.[3]
- Puccionia Chiov.: Sie enthält nur eine Art:
- Puccionia macradenia Chiov.: Dieser Endemit kommt nur im nördlichen Somalia vor.[3]
- Ritchiea R.Br. ex G.Don: Die etwa 30 Arten kommen im tropischen Afrika vor.[3]
- Sarcotoxicum Cornejo & Iltis: Sie enthält nur eine Art:
- Sarcotoxicum salicifolium (Griseb.) Cornejo & H.H.Iltis: Sie kommt in Argentinien vor.
- Steriphoma Spreng.: Die etwa acht Arten kommen von Guatemala über Trinidad bis Venezuela und Peru vor.[3]
- Stixis Lour. (Syn.: Roydsia Roxb.): Die etwa sieben Arten sind vom östlichen Himalaja bis Hainan und den Kleinen Sundainseln verbreitet.[3]
- Thilachium Lour.: Die etwa 13 Arten sind von Somalia bis ins südöstliche Afrika und in Madagaskar sowie auf den Maskarenen verbreitet.[3]
- Tirania Pierre: Sie enthält nur eine Art:
- Tirania purpurea Pierre: Sie kommt im südlichen Vietnam vor.[3]
Je nach Autor werden Gattungen hier eingeordnet oder in anderen Familien der Brassicales; hier ist die Systematik aktuell noch in Diskussion. So müssen z. B. möglicherweise die vier Gattungen Forchhammeria, Neothorelia, Stixis und Tirania in eine eigene neue Familie der Stixaceae eingeordnet werden und die Gattung Borthwickia kommt vielleicht auch in eine eigene Familie Borthwickiaceae.
Inhaltsstoffe
Immer sind Senfölglykoside vorhanden (enge Verwandtschaft mit den Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae)).
Nutzung
Bei den Kapern werden die Blütenknospen gegessen. Capparis spinosa und Capparis ovata sind vor allem im Mittelmeerraum verbreitet; die jährliche Kapernproduktion (als Gewürz) liegt bei 10.000 Tonnen.[3]
Quellen
- Die Familie der Capparaceae bei der APWebsite. (Abschnittw Beschreibung und Systematik)
- Die Familie der Capparaceae bei DELTA. (Abschnitt Beschreibung)
- Mingli Zhang, Gordon C. Tucker: Capparaceae., S. 433 - textgleich online, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 7: Menispermaceae through Capparaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2008, ISBN 978-1-930723-81-8 (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
Einzelnachweise
- ↑ Antonii Laurentii de Jussieu: Genera plantarum, S. 242–243 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ 2,0 2,1 Capparaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 3,13 3,14 3,15 3,16 3,17 3,18 3,19 3,20 3,21 3,22 3,23 David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. Auflage Cambridge University Press 2008, ISBN 978-0-521-82071-4.
- ↑ Gordon C. Tucker: Capparaceae Jussieu. In: Flora of North America, vol. 7. [1].
Weblinks
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