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Kaperngewächse

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Kaperngewächse
Echter Kapernstrauch (Capparis spinosa)

Echter Kapernstrauch (Capparis spinosa)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kaperngewächse
Wissenschaftlicher Name
Capparaceae
Juss.

Kaperngewächse (Capparaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Kreuzblütlerartigen (Brassicales).

Beschreibung

Illustration aus der Berliner allgemeinen Gartenzeitung von Belencita nemorosa

Vegetative Merkmale

Es sind meist verholzende Pflanzen: Bäume, Sträucher oder Lianen, selten sind es krautige Pflanzen; einige Arten sind klimmende Pflanzen, viele Arten sind xerophytisch. Die meisten Arten sind immergrün; laubabwerfend sind einige Crateva-Arten. Oft besitzen Pflanzenteile verzweigte oder einfache Haare (Trichome).

Die Laubblätter sind meist wechselständig oder selten gegenständig angeordnet. Die Blattspreiten sind einfach oder zusammengesetzt mit drei bis selten neun Fiederblättchen. Wenn Nebenblätter vorhanden sind, dann sind sie stachelig oder klein.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen einzeln oder zu zwei bis zehn in traubigen, schirmtraubigen rispigen oder fast doldigen Blütenständen über Deckblättern zusammen.

Die meist zwittrigen, manchmal eingeschlechtigen Blüten sind fast radiärsymmetrisch bis zygomorph und oft vierzählig. Es sind ein oder zwei Kreise mit je vier Kelchblättern vorhanden, die gleich oder ungleich sein können. Kronblätter sind meist vier, selten sind viele oder acht vorhanden oder sie fehlen, sie können gekielt sein. Oft sind viele (selten vier, oft sechs bis 20 oder bis zu 100) Staubblätter vorhanden, die Staubfäden sind oft lang. Oft sind Gynophore oder selten Androgynophore ausgebildet. Es sind je zwei bis zwölf Fruchtblätter vorhanden. Der Fruchtknoten ist oberständig. Ein Diskus ist vorhanden.

Es werden oft Beeren oder Kapselfrüchte, selten Steinfrüchte oder Nussfrüchte gebildet mit einer bis vielen Samen. Die nierenförmigen bis polygonalen Samen sind glatt oder unterschiedlich skulptiert und enthalten einen geraden Embryo; es kann ein wenig Endosperm vorhanden sein.

Blütenstand und Laubblätter von Boscia senegalensis
Zweig mit Blüten von Cadaba aphylla
Blüten von Maerua caffra

Systematik und Verbreitung

Sie kommen hauptsächlich in tropischen und subtropischen Klimaten vor, nur wenige Arten reichen bis in die Gemäßigten Gebiete.

Die Familie der Capparaceae wurden 1789 durch Antoine Laurent de Jussieu unter dem Namen „Capparides“ in Genera Plantarum, S. 242–243[1] aufgestellt. Die Typusgattung ist Capparis L. Ein Synonym von Capparaceae Juss. ist subfam. Capparoideae.

Die Familie Capparaceae enthält etwa 16 bis 29 Gattungen[2] mit etwa 480 bis 650 Arten:

  • Anisocapparis Cornejo & H.H.Iltis: Sie wurde erst 2008 aufgestellt und umfasst nur eine Art:
  • Apophyllum F.Muell.: Sie enthält nur eine Art:
  • Bachmannia Pax: Sie enthält nur eine Art:
  • Belencita H.Karst.: Sie enthält nur eine Art:
  • Borthwickia W.W.Sm.: Sie enthält nur eine Art:
  • Boscia Lam. ex J. St.-Hil.: Die etwa 37 Arten kommen in Afrika, Arabien und Madagaskar vor.[3]
  • Buchholzia Engl.: Die nur zwei Arten kommen in Westafrika vor.[3]
  • Cadaba Forssk.: Die etwa 30 Arten gedeihen in den Tropen und kommen besonders in Afrika vor.[3]
  • Capparicordis H.H.Iltis & Cornejo: Mit nur drei Arten; sie kommen in der Neotropis vor.
  • Kapernsträucher (Capparis L. mit etwa 270 Arten, oder einschließlich Calanthea (DC.) Miers, Capparidastrum Hutch., Colicodendron Mart., Hispaniolanthus Cornejo & Iltis, Neocalyptrocalyx Hutch., Quadrella J. Presl dann mit etwa 400 Arten), darunter beispielsweise:
    • Kaper (Capparis spinosa L.)
  • Cladostemon A.Braun & Vatke: Sie enthält nur eine Art:
  • Crateva L. (Syn.: Belou Adans., Crataeva L., Nevosmila Raf., Othrys Noronha ex Du Petit-Thouars, Tapia Mill., Triclanthera Raf.): Mit etwa 10–14 Arten, mit weltweiten Vorkommen in den Tropen und Subtropen und einer Ausdehnung in den Norden bis ins südliche Japan in Asien, nach Süden bis zum nördlichen Argentinien in Amerika. In China gibt es fünf Arten.
  • Cynophalla J.Presl (die Arten werden auch zu Capparis gestellt): Es gibt etwa 20 Arten, die in der Neotropis vorkommen.[4]
  • Dhofaria A.G.Mill.: Sie enthält nur eine Art:
  • Dipterygium Decne.: Sie enthält nur eine Art:
  • Euadenia Oliv.; mit drei Arten, die im tropischen Afrika vorkommen.[3]
  • Forchhammeria Liebm.: Die etwa zehn Arten kommen von Kalifornien bis Mittelamerika und den Inseln der Karibik vor.[3]
  • Maerua Forssk. (Syn.: Courbonia Brongn.): Mit etwa 100 Arten in den Tropen, besonders in Afrika.[3]
  • Mesocapparis (Eichler) Cornejo & H.H. Iltis: Sie enthält nur eine Art:
  • Monilicarpa Cornejo & H.H.Iltis: Mit nur zwei Arten; sie kommen in Südamerika vor.
  • Morisonia L.: Mit etwa fünf Arten in der Karibik und im tropischen Südamerika.[3]
  • Neothorelia Gagnep.: Sie enthält nur eine Art:
  • Poilanedora Gagnep.: Sie enthält nur eine Art:
  • Puccionia Chiov.: Sie enthält nur eine Art:
  • Ritchiea R.Br. ex G.Don: Die etwa 30 Arten kommen im tropischen Afrika vor.[3]
  • Sarcotoxicum Cornejo & Iltis: Sie enthält nur eine Art:
  • Steriphoma Spreng.: Die etwa acht Arten kommen von Guatemala über Trinidad bis Venezuela und Peru vor.[3]
  • Stixis Lour. (Syn.: Roydsia Roxb.): Die etwa sieben Arten sind vom östlichen Himalaja bis Hainan und den Kleinen Sundainseln verbreitet.[3]
  • Thilachium Lour.: Die etwa 13 Arten sind von Somalia bis ins südöstliche Afrika und in Madagaskar sowie auf den Maskarenen verbreitet.[3]
  • Tirania Pierre: Sie enthält nur eine Art:

Je nach Autor werden Gattungen hier eingeordnet oder in anderen Familien der Brassicales; hier ist die Systematik aktuell noch in Diskussion. So müssen z. B. möglicherweise die vier Gattungen Forchhammeria, Neothorelia, Stixis und Tirania in eine eigene neue Familie der Stixaceae eingeordnet werden und die Gattung Borthwickia kommt vielleicht auch in eine eigene Familie Borthwickiaceae.

Inhaltsstoffe

Immer sind Senfölglykoside vorhanden (enge Verwandtschaft mit den Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae)).

Nutzung

Bei den Kapern werden die Blütenknospen gegessen. Capparis spinosa und Capparis ovata sind vor allem im Mittelmeerraum verbreitet; die jährliche Kapernproduktion (als Gewürz) liegt bei 10.000 Tonnen.[3]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Antonii Laurentii de Jussieu: Genera plantarum, S. 242–243 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  2. 2,0 2,1 Capparaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine Nummer angegeben
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 3,13 3,14 3,15 3,16 3,17 3,18 3,19 3,20 3,21 3,22 3,23 David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. Auflage Cambridge University Press 2008, ISBN 978-0-521-82071-4.
  4. Gordon C. Tucker: Capparaceae Jussieu. In: Flora of North America, vol. 7. [1].

Weblinks

 Commons: Kaperngewächse (Capparaceae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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