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Kamee

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Adler-Kamee, römisch 27 v. Chr.
Darstellung verschiedener Kameen und Gemmen

Kamee (die), auch Camée, seltener Kameo (der) oder Cameo, ist die Bezeichnung für eine als erhabenes Relief aus einem Schmuckstein, zumeist einem Chalcedon oder Onyx aber auch Lavagestein oder einer Molluskenschale hergestellte Gravur, wobei sich aufgrund unterschiedlicher Tönungen (Farbschichten) des Materials der erhöhte Teil meist heller vom tieferen Teil der Gravur abhebt.

Im Gegensatz zur Kamee wird bei einem Intaglio bzw. einer Gemme das Motiv in den Stein vertieft eingeschnitten. Kameen hatten im Vergleich zu Gemmen oft repräsentativen Charakter. Sie waren insbesondere geschätzte Schmucksteine, welche kaum in Fingerringe gefasst waren, sondern in mancherlei anderem Schmuck verwendet wurden (Ohrgehänge, Diademe, Hals- und Brustketten etc.). Auch für Kästchenbeschläge und die Ausschmückung von Wohnräumen konnte man sie gebrauchen, vor allem solche, die mit dem Bild der Gorgo Medusa Unheil und den „bösen Blick“ abwehren sollten.

Kameen sind seit dem 4. Jh. v. Chr. bekannt. Sie erlebten sowohl in der Renaissance als auch im 17. bzw. 18. Jahrhundert eine Blütezeit. Die Herstellungstechnik der Kameen stammt aus dem ptolemäischen Alexandria (siehe: Tazza Farnese). Sie eroberten von dort aus die hellenistische und später auch die römische Welt, erlangten aber nie die Verbreitung und Beliebtheit der Gemmen.

Für den Ursprung des Begriffs gibt es verschiedene Überlieferungen, wie z. B. aus dem persischen chumahäu; im mittelalterlichen Latein findet man das Vokabel camahatus, im Italienischen chama, die Muschel, abgeleitet von den Muschelcaméen. Im deutschsprachigen Raum verwendet man seit dem 14. Jahrhundert verschiedene Ableitungen: gamah, gammaho, gämahü, gamähinstein, gamaphe, camache, camaie, camme, cammée – letztlich hiervon abgeleitet auch das Wort Gemme.

Literatur

  • Adolf Furtwängler: Die antiken Gemmen. 3 Bände. Giesecke & Devrient, Berlin 1900. Nachdruck: Hakkert, Amsterdam 1964–1965.
  • Georg Lippold: Gemmen und Kameen des Altertums und der Neuzeit. Hoffmann, Stuttgart 1922.
  • Fritz Eichler, Ernst Kris: Die Kameen im kunsthistorischen Museum.Schroll, Wien 1927.
  • Wolf-Rüdiger Megow: Kameen von Augustus bis Alexander Severus. (= Antike Münzen und geschnittene Steine. 11) de Gruyter, Berlin 1987, ISBN 3-11-010703-1.
  • Hugo Meyer: Prunkkameen und Staatsdenkmäler römischer Kunst. Neue Perspektiven zur Kunst der frühen Prinzipatszeit. Biering & Brinkmann, München 2000, ISBN 3-930609-21-5.
  • Günther Dembski: Die antiken Gemmen und Kameen aus Carnuntum. Phoibos, Wien 2005, ISBN 3-901232-53-2 (Archäologischer Park Carnuntum Neue Forschungen 1).
  • Erika Zwierlein-Diehl: Antike Gemmen und ihr Nachleben. de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019450-0.
  • Gertrud Platz-Horster (Hrsg.): Mythos und Macht. Erhabene Bilder in Edelstein. Internationales Kolloquium zur gleichnamigen Ausstellung der Antikensammlung Staatliche Museen zu Berlin im Alten Museum am Lustgarten, 27. Juli 2007. Staatliche Museen, Berlin 2008, ISBN 978-3-88609-620-6.
  • Gertrud Platz-Horster: Erhabene Bilder. Die Kameen in der Antikensammlung Berlin. Reichert, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-89500-906-8.

Siehe auch

  • Daktyliothek (Sammlung von Gemmen, Kameen und deren Abdrücken)

Weblinks

 Commons: Kameen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kamee – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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