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Kalypso (Mythologie)

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Kalypso (griechisch Καλυψώ „versteckt“ oder auch „Verstecker“) ist eine Meernymphe in der griechischen Mythologie, die auf der sonst unbewohnten Insel Ogygia[1] lebt. Sie soll eine Tochter des Titanen Atlas sein.[2]

Möglicherweise dieselbe oder eine andere Kalypso wird in der Theogonie von Hesiod als Okeanide, Tochter des Okeanos und der Tethys, aufgeführt[3] und auch bei der in der Bibliotheke des Apollodor erwähnten Nereide Kalypso, Tochter von Nereus und Doris, könnte es sich um dieselbe Gestalt handeln.[4]

Mythos

Odyssee

Datei:Kalypsohöle.JPG
Sogenannte Kalypso-Grotte auf Gozo

Die Odyssee beginnt mit dem von Athene angeregten Ratschluss der Olympischen Götter, dass der von Poseidon verfolgte Odysseus endlich von Kalypsos Insel Ogygia heimkehren soll. Im fünften Gesang desselben Epos beschreibt Homer, wie die „hehre“ und „schöngelockte“ Kalypso den schiffbrüchigen Odysseus liebt und sieben Jahre[5] (spätere Mythographen geben teilweise andere Zeiträume an[6]) bei sich festhält. Obwohl Kalypso dem Heros Unsterblichkeit und ewige Jugend verspricht, wenn er bei ihr bleibt, wünscht Odysseus, der die Mühseligkeiten, die ihn in der Unterwelt erwarten, seit seiner Reise ins Schattenreich aus eigener Anschauung kennt, sie zu verlassen, um nach Ithaka zu seiner Frau Penelope zurückzukehren. Schließlich befiehlt Zeus der Kalypso – übermittelt durch den Götterboten Hermes – Odysseus freizugeben. Ungern gehorchend, versorgt sie ihn mit Werkzeug, um ein Floß zu bauen, später auch mit Reisekost. Außerdem gibt sie ihm wertvolle Hinweise für die Fahrt und sendet ihm einen günstigen Westwind.[7]

Nachkommen

Homer erwähnt für Kalypso keine Nachkommenschaft. Erst in nachhomerischen Überlieferungen werden Kalypso und Odysseus Söhne zugeschrieben. In einer Epitome der Bibliotheke des Apollodor wird ein Latinus als Sohn mit Odysseus erwähnt,[8] der allgemein jedoch als Sohn der Kirke gilt. Nach Hesiods Theogonie hat Kalypso Odysseus die beiden Söhne Nausithoos und Nausinoos geboren.[9]

Moderne Adaptionen

  • In der Astronomie sind ein Saturnmond (Calypso) und der Asteroid (53) Kalypso nach der Nymphe benannt.
  • In der Botanik existiert eine Orchideengattung mit dem wissenschaftlichen Namen Calypso: siehe Norne (Orchideen).
  • Ein Forschungsschiff von Jacques-Yves Cousteau trug den Namen der Nymphe: siehe Calypso (Schiff).
  • Alfred Döblin veröffentlichte 1910 die Gespräche mit Kalypso, in denen er anhand eines musikphilosophischen Gesprächs eine Kritik des identischen, zielgerichteten Subjekts entwirft und diesem ein „Erlebnis-Ich“ entgegenstellt.
  • Michael Köhlmeier erzählt in seinem 1997 erschienenen Roman Kalypso (ISBN 978-3-492-03965-9) eine moderne Version von der Begegnung zwischen Odysseus und der Nymphe Kalypso.
  • Im zweiten und dritten Teil der Pentalogie Pirates of the Caribbean tritt Tia Dalma, dargestellt von Naomie Harris, als Hexe und Geliebte von Davy Jones auf. Am Ende des dritten Teils gibt sie sich als Kalypso zu erkennen.
  • In der Reihe von Percy Jackson und der darauf folgenden Helden-des-Olymp-Reihe von Rick Riordan taucht Kalypso einige Male auf und wird im letzten Buch der Helden-des-Olymps-Reihe von Leo Valdez von ihrer Insel befreit, die ihr bis dahin als Gefängnis gedient hatte.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Homer, Odyssee, i.85
  2. Homer, Odyssee, i.52
  3. Hesiod Theogonie, 352-355
  4. Pseudo-Apollodor, Bibliotheke 1.2.6
  5. Homer, Odyssee, 7,259
  6. Otto Immisch: Kalypso. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 940–940 (Digitalisat).
  7. Homer, Odyssee, 5, 230-277.
  8. Bibliotheke des Apollodor, Epitome 7,24.
  9. Hesiod, Theogonie 1004–1005.

Weblinks

 Commons: Kalypso (Mythologie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kalypso (Mythologie) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.