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Kalvarienberg

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Calvaire ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum US-amerikanischen Jazzmusiker siehe Obed Calvaire
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Kalvarienberg (Begriffsklärung) aufgeführt.

Kalvarienberg (Stationsberg) nennt ein religiöses Denkmal, das die Passion Jesu Christi darstellt und in Art eines Pilgerwegs nachvollziehbar macht.

Sacro Monte di Domodossola

Kalvarienberg bezeichnet zunächst die Hinrichtungsstätte Jesu vor den Toren Jerusalems, im weiteren Sinne auch umfangreiche Nachbildungen der Kreuzigung Christi, die im Zuge der Gegenreformation entstanden und von Katholiken zur Andacht genutzt werden.

Der Begriff leitet sich aus der lateinischen Übersetzung des aramäischen Bergnamens Golgota der Vulgata ab, wo er als calvariae locus, lateinisch für „des Schädels Ort“,[1] wiedergegeben wird.[2] Martin Luther übersetzte Golgata mit Scheddelstet, also Schädelstätte. Diese Übersetzung ist umstritten, insbesondere ist nicht klar, ob sich das Toponym auf die Gestalt des Hügels, auf seinen Verwendungszweck als Hinrichtungsstätte oder Friedhof oder auf eine andere Gegebenheit bezieht.[3]

Als Kalvarienberg bezeichnet man heute ungefähr lebensgroße Nachbildungen der Kreuzigungsszene als Kruzifixe, meist das Kreuz Jesu und der beiden Schächer, aber auch umfangreichere Skulpturen mit Nebenfiguren. Sie befinden sich auf kleinen Hügeln, natürlichen oder dafür angelegten. Oft wurden auch 14 (oder eine andere Zahl) von Kreuzwegstationen am Anstieg zu Wallfahrts- oder Hausbergen und abgelegeneren Bergkirchen errichtet, wenige dutzend oder viele hundert Meter in der Ausdehnung.

Kalvarienberge sind auch das Wahrzeichen der Bretagne, wo sie während der bretonischen Renaissance (zwischen 1450 und dem 17. Jahrhundert) besonders im Finistère in eigens geschaffenen umfriedeten Pfarrbezirken entstanden.[4] Große Bedeutung erlangte die Errichtung von Kalvarienbergen nördlich der Alpen im Barock während der Gegenreformation.

Liste von Kalvarienbergen

Belgien

Bolivien

Deutschland

(Orte nach Abc)

Frankreich

Die Calvaire von Notre-Dame de Tronoën (in Saint-Jean-Trolimon) stammt von 1450 und gilt als die älteste der Bretagne. Andere berühmte Orte sind:[4]

Griechenland

Italien

Kroatien

Österreich

(nach Bundesland, dann Ort nach Abc)

Burgenland

Kärnten

Niederösterreich

Oberösterreich

Salzburg:

Steiermark:

Tirol

Wien

Polen

Rumänien

Tschechien

Slowakei

Slowenien

Spanien

Weißrussland

Siehe auch

Literatur

  • Atlas der europäischen Heiligen Berge, Kalvarienberge und Devotionsstätten. Direktion für Tourismus, Sport und Gärten der Region Piemont, Turin 2003.
  • Walter Brunner: Steirische Kalvarienberge. Schnider, Graz u. a. 1990, ISBN 3-900993-02-5.
  • Elisabeth Roth: Der volkreiche Kalvarienberg in Literatur und Bildkunst des Spätmittelalters. 2. überarbeitete Auflage. Erich Schmidt, Berlin 1967 (Philologische Studien und Quellen 2, ISSN 0554-0674).
  • Louise-Marie Tillet: Reisewege durch die Bretagne. Calvaires und romanische Kirchen. Echter Verlag, Würzburg 1989, ISBN 3-429-01186-8.
  • Kath. Pfarramt, Maria Himmelfahrt, Johannes Port: Der Kalvarienberg zu Wettenhausen. Gebete und Geschichte einer altehrwürdigen Wallfahrtsstätte. s. n., Kammeltal 1989.

Französisch:

  • Yves-Pascal Castel: Croix et calvaires en Bretagne. = Kroaziou ha kalvarihou or bro. Minihi levenez, Trelevenez 1997, ISBN 2-908230-09-7 (auch in bretonischer Sprache).
  • Marc Déceneux: La Bretagne des enclos et des calvaires. Ouest-France, Rennes 2001, ISBN 2-7373-2261-8 (Mémoires de l'histoire).
  • Yannick Pelletier: Les enclos Paroissiaux de Bretagne. Gisserot, Paris 1996 (Les universels Gisserot 13, ZDB-ID 2216999-4).

Weblinks

 Commons: Kalvarienberge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kalvarienberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.