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Kachexie
Klassifikation nach ICD-10 | ||
---|---|---|
R64 | Kachexie | |
E41 | Alimentärer Marasmus | |
B22.2 | Kachexie-Syndrom infolge HIV-Krankheit | |
ICD-10 online (WHO-Version 2013) |
Unter Kachexie (altgr. κακός kakos ‚schlecht‘ und ἕξις hexis ‚Zustand‘)[1] versteht man eine krankhafte, sehr starke Abmagerung. In Deutschland versteht der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) unter Kachexie einen Body-Mass-Index von unter 18 kg/m². In der von der Sozialmedizinischen Expertengruppe herausgegebenen Kodierempfehlung Nr. 16 definiert der MDK eine Kachexie mit einem BMI unter 18,5 kg/m².[2]
Ursachen
Mögliche Ursachen sind:
- chronische, auszehrende Krankheiten, z. B. Krebs (→ Tumorkachexie), AIDS, COPD, rheumatoide Arthritis (rheumatoide Kachexie), Diabetes Typ I, Afrikanische Schlafkrankheit (Infektion mit Trypanosoma brucei)
- Nahrungsentzug, Fehlernährung (Mangelernährung wie z. B. Kwashiorkor, Unterernährung)
- Essstörungen (Bulimie, Anorexia nervosa) treten vor allem bei jungen Frauen auf, zu ihrer Erklärung werden heute psychische, soziale, aber auch vermehrt biologische Faktoren herangezogen.
- anhaltende Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (Enteritis, Indigestion) oder der Bauchspeicheldrüse (v. a. chronische Pankreatitis) können zu einem Nährstoffmangel durch mangelnde Aufspaltung im oder mangelnde Aufnahme aus dem Darm führen (Malassimilation, Maldigestion, Malabsorption).
- chronische Herzinsuffizienz (kardiale Kachexie)
- chronische Lungenerkrankungen mit respiratorischer Insuffizienz (pulmonale Kachexie)
- Alterserscheinung (senile Kachexie)
- terminale Sterbephase
Folgen
Im Gegensatz zur Inanition (Abmagerung) werden bei der Kachexie nicht nur die Speicherfettdepots, sondern auch das Baufett und die Muskulatur abgebaut. Symptome sind zunehmende Kraftlosigkeit und Lethargie. Das Knochenmark wandelt sich in Gallertmark um, auch bei anderen Organen kommt es zu Atrophien und Funktionsausfällen. Lebensbedrohlich wird der Zustand, wenn der Herzmuskel angegriffen wird. Kachexie führt damit bald zu unumkehrbaren (irreversiblen) Veränderungen und schließlich zum Tod („terminale Kachexie“ = Endstadium).
Therapie
Die Therapie besteht in einer Ernährungsbehandlung (insbesondere künstliche Ernährung) und Beseitigung der auslösenden Ursache, soweit diese behandelbar ist. Am unvermeidlichen Lebensende ist eine solche Therapie nicht immer geboten. Entscheidend ist der Wille des Patienten, ob der Patient überhaupt Hunger hat und ob sich Symptome mit einer forcierten Nahrungszufuhr tatsächlich lindern lassen.[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Renate Wahrig-Burfeind: Fremdwörterlexikon (= Wahrig. Bd. 2). Neuausgabe, 6., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh u. a. 2007, ISBN 978-3-577-09030-8.
- ↑ Kodierempfehlungen des MDK 2012 (PDF; 1,0 MB).
- ↑ C. Bausewein et al.: Leitfaden Palliative Care. Palliativmedizin und Hospizbetreuung. Urban & Fischer, München 2010, S. 58/59, ISBN 978-3-437-23312-8.
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kachexie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |