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KZ-Außenlager Velten

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Das KZ-Außenlager Velten befand sich ab März 1943 in der Berliner Straße 8d in Velten und war zunächst dem KZ Ravensbrück unterstellt, später dem KZ Sachsenhausen. Die weiblichen Insassen mussten Zwangsarbeit leisten, für den Werksverbund Ikaria/Veltener Maschinenbau GmbH, einem wichtigen Zulieferbetrieb der Heinkel-Werke Oranienburg.

Geschichte

Im März 1943 ließ die Inspektion der Konzentrationslager in Velten ein Außenlager des KZ Ravensbrück errichten. Als Standort wählte man das Grundstück in der Berliner Straße 8d, nahe dem an der Kremmener Bahn gelegenen Haltepunkt Hohenschöpping. In die sechs Holzbaracken, die mit einem elektrischen Zaun umzäunt waren, sperrte die SS deutsche, jüdische, polnische, französische, lettische, rumänische ungarische und Sinti und Roma Häftlingsfrauen ein. Der Ort des Lagers war so gewählt, dass die Frauen nahe bei der Ikaria/Veltener Maschinenbau in der Berliner Straße 12b und der Havelschmelzwerk GmbH in der Berliner Straße 8 wohnten, wo sie Zwangsarbeit leisten mussten. Leiter des Außenlagers, das ab September 1944 dem KZ Sachsenhausen unterstellt war, war ein SS-Unterscharführer namens Heinrich Loose. Ende 1944 lebten unter menschenunwürdigen Bedingungen 722 Frauen in dem Lager.[1] In der Nacht vom 19. zum 20. April 1945 wurde das Lager aufgelöst und die Insassen zu Fuß über Eberswalde in Richtung Norddeutschland getrieben. Anfang Mai 1945 befreite die Roten Armee die Überlebenden bei Parchim.

Bei Abrissarbeiten einer Holzbaracke in Velten in der Germendorfer Allee im Jahre 2010, entdeckte ein Veltener auf einem Holzbalken eine russische Inschrift. Dort stand:

„Hier waren genau zwei Jahre die eingesperrten Mädchen........“

Es folgten die Namen von sechs Ukrainerinnen. Wie sich anhand der Namen herausstellte, waren die Frauen Insassen des KZ-Außenlagers. Die Baracke wurde 1948 oder 1949 von der Ikaria verkauft und auf dem Grundstück in der Germendorfer Allee wieder aufgebaut.[2]

Nach dem Abriss der Baracken Ende der 1950er Jahre, gab es keinerlei Hinweise auf die Existenz des Außenlagers mehr. Erst im Jahr 2012 wurde der Weg der heute den Bereich des ehemaligen Lagers streift, in Zur Erinnerung umbenannt. Im Jahr 2014 soll zudem eine Edelstahlstele mit Informationen zur Geschichte des Lagers aufgestellt werden.[3]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder, S. 282
  2. Oranienburger Generalanzeiger vom 25. August 2012, S. 4
  3. Märkische Allgemeine Zeitung vom 16. Mai 2013, abgerufen am 14. Mai 2014
52.670413.1963
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