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Künstliche Vagina

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Dieser Artikel behandelt eine künstliche Vagina als Sexspielzeug und als Apparatur in der Tierzucht. Informationen über eine mit chirurgischen Methoden aufgebaute künstliche Vagina stehen im Artikel Kolpopoese.

Eine künstliche Vagina, abstrakter auch Masturbator genannt, ist eine Vorrichtung, die eine Vagina simuliert. Das Gerät findet Anwendung als Sexspielzeug und bei der künstlichen Besamung in der Viehzucht.

Verwendung als Sexspielzeug

Datei:Artificial vagina-3.jpg
Künstliche Vagina aus Kunststoff
Datei:Seemannsbraut01.jpeg
Auseinandergefaltete Travel-Pussy mit Gleitmittelpackung

Künstliche Vaginen sind in verschiedenen Formen und Qualitäten angebotene Masturbationshilfen für Männer. Das Spektrum reicht von Leder über Latex bis zum Weichkunststoff. Teilweise sind die Geräte mit einem batteriebetriebenen Vibrator ausgestattet. In der äußeren Erscheinung sind künstliche Vaginen dem Aussehen einer Vulva angeglichen, um einen realistischen Eindruck zu machen. Einige Modelle weisen auch die Nachbildung eines Jungfernhäutchens auf.

Eine spezielle Form der künstlichen Vagina ist die Travel-Pussy (deutscher Name), die in Dänemark vom Ingenieur Kim Petersen produziert wird. Der deutsche Name bezieht sich darauf, dass das Spielzeug leer unkompliziert zusammengefaltet und verstaut werden kann. WaterWoman (dänischer Name) ist ein rosa Plastikbeutel, mit einer doppelten Wand und einer 24 cm langen Einstülpung. Der Plastikschlauch wird ähnlich wie eine Wärmflasche mit körperwarmem Wasser gefüllt. Die Beutel werden mit Gleitgel über Verkaufsautomaten in öffentlichen Toiletten an Autobahnen, in Sexshops oder den Versandhandel verkauft. Zielgruppe sind vor allem Fernfahrer und langfristig behinderte Männer. Auch Truppen im Auslandseinsatz werden beliefert.

Datei:Tenga Male Masturbator.jpg
Onacup von Tenga; links: Außenansicht, rechts: Modell des Inneren

Das einmal zu benutzende Masturbations-Hilfsmittel Onacup, welches ursprünglich aus Japan kam, ist ebenso eine Art künstliche Vagina.[1]

Die umgangssprachliche Bezeichnung Seemannsbraut für eine künstliche Vagina geht auf den Mythos zurück, dass insbesondere Seeleute mit einer langen Trennungszeit von ihren Partnerinnen solche Hilfen zur Selbstbefriedigung benutzen.[2][3] Eine andere umgangssprachliche Bezeichnung ist Taschenmuschi.[4][5][6]

Problematische Materialien und Sexualhygiene

Das Kölner ECO-Umweltinstitut untersuchte im Auftrag der Zeitschrift Stern verschiedene Dildos aus Kunststoff.[7] Danach enthielten die Dildos erhebliche Konzentrationen des Weichmachers Phthalat und Lösungsmittel wie beispielsweise Toluol. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die Zeitschrift Ökotest 2006.[8] Elf von 22 getesteten Vibratoren (Dildos mit Vibrationsmotoren) wurden wegen phenolischer und zinnorganischer Verbindungen (z. B. Bisphenol A und Tributylzinn-Verbindungen) negativ bewertet.

Da viele künstliche Vaginen aus den gleichen Materialien hergestellt sind, gelten diese Untersuchungen auch sinngemäß für sie. Daher wird, auch aus hygienischen Gründen, die regelmäßige Reinigung einer mehrfach verwendbaren künstlichen Vagina vor und nach der Benutzung und gegebenenfalls die Verwendung zusammen mit einem Kondom empfohlen.[9]

Verwendung in der Viehzucht

Datei:Horse breeding dummy.jpg
Phantom mit künstlichem Vaginalschlauch aus der Pferdezucht

Eine künstliche Vagina dient besonders in der Rinder-, Pferde- und Schweinezucht zur Gewinnung von Samen des männlichen Zuchttieres. Der Vorgang wird Blindsprung genannt, im Gegensatz zum, Natursprung genannten, natürlichen Begattungsvorgang.

Dabei wird die künstliche Vagina in ein sogenanntes Phantom eingebaut, das von dem männlichen Tier begattet wird. Alternativ wird dem Bullen in der Rinderzucht auch ein als Untermann bezeichnetes kastriertes Tier zugeführt, das vom Zuchttier bestiegen wird. Im Moment der Begattung stülpen Helfer die künstliche Vagina über den erigierten Penis des Zuchttiers.[10][11]

Weblinks

 Commons: Künstliche Vagina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Reinstecken und sich wohlfühlen – Tenga Onacups fürs Do-it-yourself-Vergnügen
  2. Erklärung des Begriffs Seemannsbraut bei dokufoto.de (Memento vom 25. Oktober 2007 im Internet Archive)
  3. Erklärung des Begriffs Seemannsbraut bei sabasin.de
  4. SWR-Sendung Sag die Wahrheit, ausgestrahlt am 11. Januar 2016, 22:00
  5. Jan Fleischhauer: Oralsex für den Siebtklässler. In: Spiegel Online. 18. Oktober 2014, abgerufen am 11. Januar 2016.
  6. Stephan Maus: Sex, wo bleibt dein Stachel? 7. Erotikfachmesse „Venus“. In: Süddeutsche Zeitung. 11. Mai 2010, abgerufen am 11. Januar 2016.
  7. Stern, Heft 31/2001
  8. Test Vibratoren: Dreck am Stecken. In: Ökotest 11/2006, S. 30.
  9. Hygiene bei Sexspielzeugen
  10. E. Kordts: Ein neues Modell der künstlichen Vagina zur Samengewinnung von Bullen. Sonderdruck aus Kieler Milchwirtschaftliche Forschungsberichte, Band VI, Heft 2, 1954. Mann Hildesheim 1954 Heft 6.
  11. Lutz Ahlswede: Leitfaden für die Pferdezucht. (PDF) Intervet Deutschland, Unterschleißheim 2007
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Künstliche Vagina aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.