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Kühntopf (Familienname)

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Kühntopf ist ein Familienname.

Für manche liegt die Vermutung nahe, dass es sich beim Nachnamen Kühntopf um einen „kühnen“ Topf handeln könnte. Der Familienname sieht in der Tat wie eine Zusammensetzung mit dem Grundwort „Topf“ und dem Bestimmungswort „kühn“ aus. Ein Topf kann aber weder kühn sein noch irgendeine andere menschliche Charaktereigenschaft aufweisen. Der Name muss daher einen anderen Ursprung haben.

Rund 150 Personen tragen den Nachnamen Kühntopf, der sich gestreut vor allem in der nördlichen Hälfte Deutschlands findet. Seltener sind die Schreibvarianten Kühntoph und Küntopf, ferner gibt es Kühntopp und Küntopp.

Eine Suche nach ähnlichen Familiennamen führt zunächst zu den Namensformen Kö(h)ntopf, Köhntop(p), Köntop(p) und Köntupp. Die Namen Köhntopf und Köntopf können direkt mit einem Ortsnamen verbunden werden, denn Köntopf war eine Gemeinde im ehemaligen Kreis Dramburg in der preußischen Provinz Pommern. Heute heißt der Ort Konotop und liegt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Heutige und ehemalige Orte namens Konotop (auch Konotopa, -topie, -topy) gibt es mehrere, die meisten liegen heute in Polen (vgl. z. B. Konotop/Kolsko) oder in den ehemals polnischen Gebieten in der Ukraine und in Weißrussland. Auf heute deutschem Boden gab es den Ort Kontop auf der Insel Rügen, der im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts aufgegeben wurde.

Die ältesten Belege des Ortsnamens lauteten Konetope, Konentop oder ähnlich, der Name ist zusammengesetzt aus slawisch „kon-“ (Pferd) und „top-“ (tauchen, schwemmen). Der Ortsname bedeutet „Pferdeschwemme“, die jeweilige Siedlung ist nach einer Stelle an einem Gewässer benannt, wo die Pferde nach der Arbeit gesäubert wurden.

Der slawische Ortsname Konotop, verkürzt Kontop, war für Deutsche unverständlich. Für den eingegangenen Ort Kontop auf Rügen zeigt ein Beleg „Koentop“ aus dem Jahre 1606, dass der ursprüngliche Vokal o der ersten Silbe zum Umlaut ö umgeformt wurde. Ebenso muss es beim späteren Ort Köntopf geschehen sein: Konotop, Kontop wurde zu Köntop, in einem weiteren Schritt wurde die Endung -top als -topf eingedeutscht – wobei man möglicherweise an das niederdeutsche Wort dachte – sodass Köntopf entstand.

Kü(h)ntopf ist als lautliche Variante von Kö(h)ntopf anzusehen, ebenso wie Kü(h)ntop(p) neben Kö(h)ntop(p).

Da die deutschen Umlaute ü und ö in den deutsch-slawischen Kontaktgebieten meist entrundet als i und e gesprochen wurden, können die Familiennamen Kie(h)ntopf, Ki(e)ntof(f), Kientop(p), Kintop(p) sowie Ken(n)topf und Kentop als entrundete Namenvarianten angeschlossen werden.

Weitere Hinweise

  • Heinze, Die deutschen Familiennamen:

Kühntopf, s. Köntopf

Köntopf, Kentop(f), Kientopp, Kühntopf = Familienname zu den Ortsnamen Köntrup, Kentrup (-trop), Kintrop, Küntrop, Kühndorf (meist Westf.), Köntopf (Pommern)

  • Gottschald, Deutsche Namenkunde

Köntopf: Ortsname Köslin. Köntop(p), Kentop(f), Kientopp, -topf, Kühntopf, Kihntopf, Kerntopp, -topf, Kintrof

  • Bach II 504,7

tschech. Ortsname Konetopy, "Rossersäufer"

Weblinks

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