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Küchenlatein

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Dieser Artikel beschreibt Küchenlatein als (bewusst) „schlechtes“ Latein. In einer weiteren, davon unabhängigen Bedeutung bezeichnet dieser Begriff die Fachsprache der Köche, siehe auch die Liste der Küchenfachwörter.
Lateinimitation „Tonnosaurus Rex“ in Anlehnung an die zoologische Nomenklatur an einem Müllsammelfahrzeug der Berliner Stadtreinigungsbetriebe

Küchenlatein (latinitas culinaria) ist im ursprünglichen, engeren Sinne eine spöttische Bezeichnung aus der Zeit des Humanismus für ein als „schlecht“ oder „barbarisch“ geltendes Latein.

Daraus entwickelte sich die heutige, weiter gefasste Bedeutung, die den – meist bewussten und spielerischen – Einsatz von fehlerhaftem Latein oder unpassenden Übersetzungen bis hin zu absichtlichen Lateinimitationen einschließt. Zum Teil ist dafür auch der Begriff Pseudolatein in Verwendung.

Begriffsentwicklung

An der Klassischen Antike geschulte Humanisten bezeichneten das aus ihrer Sicht im Gegensatz zum erneuerten humanistischen Latein „verderbte Mönchslatein“ (Kirchenlatein) des Mittelalters auch als Küchenlatein.[1] Ihnen war jene (aus heutiger Sicht durchaus natürliche) Weiterentwicklung der spätantiken lateinischen Sprache zuwider, und sie propagierten eine Rückkehr zum Stil Ciceros oder Caesars. Beispielsweise äußerte Johannes Aventinus:

„Es laut gar vbel, vnd man heisst es Küchen Latein, so man Latein redet nach aussweisen der Teutschen Zungen.“

„Es klingt ziemlich übel, und man nennt es Küchenlatein, wenn man Latein in deutscher Ausdrucksweise spricht.“

Aventinus: Zitiert nach K. F. W. Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2, Leipzig 1870, Sp. 1660.[2]

Später überträgt sich der Ausdruck auch auf das frühneuzeitliche Vulgärlatein-Umgangsdeutsch-Potpourri, wie es sich etwa auch in der Verwaltungssprache und der Studentensprache findet. Von dort aus entwickelte sich durch den damals obligatorischen Lateinunterricht aus ungewollt komischen Übersetzungen und Wortspielen die heutige Bedeutung im weiteren Sinne.

Verwendung

Bewusst als komischer Effekt eingesetzt wurde das Küchenlatein in der sogenannten makkaronischen Dichtung. Zum Beispiel wird es in den anonymen satirischen Epistolae obscurorum virorum (Dunkelmännerbriefen) als „sprachliche Tarnkappe“ benutzt, um die verknöcherte Klostergelehrsamkeit zur Zielscheibe des Spottes zu machen.

Küchenlatein wurde eingesetzt, um zu imponieren (Fachwörter), zu beschwören (Zaubersprüche) oder, um einer Rede einen exotischen Reiz zu verleihen, sowie als übertriebene Verwendung von Latinismen, wie sie in der geschraubten Sprache der Barockzeit beliebt war. Eine lange Tradition hat das bewusst falsche, mit moderner Sprache gemischte Latein im Theater, etwa bei den „Vecchi“-Figuren der Commedia dell’arte, dann in der Haupt- und Staatsaktion und sogar noch in der Posse des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Diese Tradition zeigt sich in Stücktiteln: Horribilicribrifax (1663), Lumpazivagabundus (1833). Auch modernere Wortbildungen bedienen sich mit satirischer Absicht des Küchenlateins wie die „Reductio ad Hitlerum“ von Leo Strauss (1953).

Heutzutage steht der Begriff für eine spielerische, absichtlich falsche oder komische bis groteske Verwendung lateinischer Wörter (bei der etwa nur die Wort-für-Wort-Übersetzung einen Sinn ergibt) oder gar für Zeichenfolgen, die zwar wie lateinische Wörter aussehen, aber nur beim Vorlesen in einer modernen Sprache einen Sinn ergeben. – Eine noch weiter gefasste Bedeutung hat der Begriff Kauderwelsch.

Im Wirtschaftsbereich wird auf der Suche nach neuen Firmen- und vor allem Markenbezeichnungen ebenfalls immer wieder auf Latein bzw. meist eher Lateinimitationen zurückgegriffen. Zum Teil kommt es dabei, in diesen Fällen gewöhnlich unbeabsichtigt, zu genau den grammatikalisch unsinnigen oder – gelegentlich unfreiwillig – komischen Verwendungen, wie sie für die küchenlateinischen Erscheinungen typisch sind. Wegen der langen Beziehung der Medizin zur lateinischen Sprache ist diese Erscheinung verstärkt im Gesundheitswesen anzutreffen.
Jedoch kann hier nicht jede (pseudo-)lateinische Verwendung als Küchenlatein bezeichnet werden. Zusätzlich zu unterscheiden davon sind auf romanische Sprachen zurückzuführende Namen, was im Einzelfall schwer sein kann.

Obwohl sie ebenfalls aus Pseudolatein bestehen, werden Lorem ipsum und einige verwandte Texte wegen ihres Einsatzzweckes als Blindtext nicht zu Küchenlatein gezählt.

Beispiele

Theater

HANS WURST. Ich bin generis Masculini, und wolte mit diesem meinem genere feminine in die Stadt hinein.
[…]
STAHRENBERG. […] Hast du auch Kinder?
HANS WURST. Ja der Singularis hat schon Pluralem propagiret, ich hab ä stuck Eilff Kinder, und mit dem zwölfften gehe ich und mein Weib schwanger.“

Josef Anton Stranitzky: Türckisch-bestraffter Hochmuth, I/5[3]

Deutsches Pseudolatein

Die erste Variante verwendet Sätze, die auch bei korrekter Übersetzung irgendeinen Sinn ergeben (es handelt sich also im eigentlichen Sinn nicht um Pseudo-Latein), wo man aber die übertragene, umgangssprachliche oder dialektale Bedeutung der lateinischen Begriffe im Deutschen kennen muss, um den Sprachwitz zu verstehen; zum Teil sind diese Sätze auch als ungewollt komische Übersetzungen im Lateinunterricht entstanden (siehe auch Stilblüten):

  • Agricola arat. – ‚Der Bauer a’ Rad [= Der Bauer auf dem Rad.]‘ (Korrekt: „Der Bauer pflügt.“ Siehe auch unten.)
  • Caesar cum vidisset portum plenum esse, iuxta navigavit. – „Als Cäsar gesehen hatte, dass der Hafen [süddeutsch für Topf] voll war, schiffte er daneben.“
Mit derselben Thematik:
  • Navigare necesse est. – „Schiffen ist notwendig.“ (Umdeutung des Zitats: Navigare necesse est, vivere non necesse est. „Seefahrt ist notwendig, Leben nicht.“)
  • Nullus Germanus navigat solus. – ‚Ka Germane schifft allane.‘ (österreichisch: „Kein Germane schifft alleine.“)
  • Caprum non iam habeo. – ‚Ich habe keinen Bock [= keine Lust] mehr.‘ (Korrekt: „Ich besitze den [Ziegen-]Bock nicht mehr.“)
  • Mors certa hora incerta. – ‚Todsicher geht die Uhr falsch.‘ (Korrekt: „Der Tod ist gewiss, seine Stunde ungewiss.“)
  • Nescio quid mihi magis farcimentum esset. – „Ich weiß nicht, was mir mehr Wurst wäre.“ (Otto von Bismarck zugeschrieben.)
  • Nunc habemus endiviam. – „Jetzt haben wir den Salat.“ (Siehe Endivie.)
  • Sed sub vespere olet ex pedibus. – „Aber abends riecht er aus (den) Füßen.“ (Der Witz ergibt sich erst, wenn die Übersetzung bairisch ausgesprochen wird: ‚Oberamtsrichter aus Füssen‘.)
  • Vera fides rara est. – ‚Vera ist selten treu.‘ (Korrekt: „Wahre Treue ist selten.“)

Eine zweite Art Pseudolatein dient als Ratespiel für Lateinkundige, etwa mit wörtlich aus dem Deutschen übersetzten lateinischen Begriffen, die erst nach der Rückübersetzung – mit wenigen Ausnahmen separat Wort für Wort – einen Sinn ergeben:

  • Agricola arat. (Bauer, ara = Altar [Substantiv!]) – ‚Der Bauer altert.‘ (Siehe auch oben.)
  • Caesar equus consilium. ([Cäsar/] Kaiser, Pferd, Rat) – ‚Der Kaiser fährt Rad.‘
Variante: Caesar equus consilium consilium consilium. – ‚Cäsar fährt Dreirad.‘
  • Caesar ora classis Romana. (Cäsar, Küste, Flotte, [Römische/] Römerin) – ‚Cäsar küsste eine flotte Römerin.‘
Variante: Caesar litus unam classem Romanam. (Cäsar, Küste, eine, Klasse, Römerin) – ‚Cäsar küsste eine klasse Römerin.‘
  • Cortex ovulus (Rinde, ovulus = Ei-chen [Verkleinerungsform von ovus]; Wortstellung, wie im Lateinischen üblich) – ‚Eichenrinde’
  • Deus pax ora lege lectis. (Gott, Fried[en], Küste, lies [Imperativ], Bett) – ‚Gottfried küsste Liesbeth.‘
  • Fac animalia ad trahit! (mache [Imperativ], Tiere, zu, [er/sie/] es zieht) – ‚Mach’ die Türe zu, es zieht!‘
  • Ignis quis vir multum in plus. (Feuer, wer, Mann, viel, in, mehr) – ‚Der Feuerwehrmann fiel in das Meer.‘
  • Ova alta fierent (Eier, hoch, [sie] würden [Konjunktiv]) – ‚Euer Hochwürden‘
  • Ovum, ovum, quid lacus ego! (Ei, Ei, was, See, ich) – ‚Ei, ei, was seh’ ich!‘
  • Quidquid peregrinus (Was, was, Fremder) - ‚Was waß (österreichisch für „weiß“) a Fremder?‘
  • Quod lumen lumen, auch: Quod lumen lux (was, Licht, Licht) – ‚Was liegt, liegt (dialektal „liecht“)!‘ (Beim Kartenspiel – soll aussagen, dass eine ausgespielte Karte nicht zurückgenommen werden darf.)
  • Rex pullex post Africam et multum in plus. (König, Floh, nach, Afrika, und, viel, in, mehr) – ‚Der König floh nach Afrika und fiel ins Meer.‘
  • Unus ignis quis caput vir multum in corpore se ab audere et clamabat: „Studium fuga, meum prohibere!“ (ein, Feuer, wer, [Kopf/] Haupt, Mann, viel, in Leib, sich, von, wagen [Verb!], und, rief, Eifer, Flucht, mein, hindern [Verb!]) – ‚Ein Feuerwehrhauptmann fiel in Leipzig vom Wagen und rief: „Ei verflucht, mein Hintern!“‘

Die dritte Variante ist gar kein Latein mehr, sondern nur dem typographischen Eindruck nach lateinisch (Analogie zum Wortspiel Blumentopferde[4]): Der Sinn des geschriebenen Textes wird erst beim (lauten) Lesen klar – es erklingt ein deutscher Satz. Zum Verständnis sind keinerlei Lateinkenntnisse nötig, zum Teil jedoch das Beherrschen eines der deutschen Dialekte. Die folgende Inschrift charakterisiert ebendiese Art von Pseudolatein:

  • SITA VSVI LATE IN ISTA PER CANES – „Sieht aus wie Latein, ist aber kaan[e]s (keines).“ (Davon gibt es mehrere Versionen; das Besondere an der hier verwendeten ist, dass sie echte lateinische Wörter verwendet, allerdings die meisten nicht in ihrer lexikalischen Grundform.)

Weitere Beispiele:

  • Ana dratantum procenta. – „Anna, drah d’Ant um, brat’s ent a!“ (Bairisch: „Anna, dreh die Ente um, brate sie auch auf der anderen Seite!“)[5]
  • C. J. Caesar as libera V sternunt IX augnal S. Spina tunt Q. Caes. – „Gaius Julius Caesar aß lieber Austern und Neunaugen als Spinat und Kuhkäs’.“ (Bemerkenswert und anfänglich verwirrend: Zu Beginn wird Cäsar mit den üblichen Abkürzungen seines Vor- und Gentilnamens geschrieben und soll auch so im Deutschen verwendet werden, am Ende jedoch dürfen die übliche Abkürzung Q. für ‚Quintus‘ und das in Inschriften bezeugte Caes. für ‚Caesar‘ nicht aufgelöst werden. Zudem steht zuerst das V nicht für die entsprechende römische Zahl, kurz danach das IX sehr wohl.)
  • Datis nepis potus colonia – „Dat is ne Pispott us Colonia (Köln).“
  • Die te cane is caput. bzw. Ditec aneisc aput – „Die Teekanne is’ kaputt.“
  • Diecu rentum denserum. – „Die Kuh rennt um den See rum.“
  • Dicur ante di pum pehum. – „Die Kuh rannte die Pumpe um.“
  • Ergo tamen amor genitus emnestus. – „Er goht ame’n am Morge nid us em Nescht us.“ (Baseldeutsch: „Er geht morgens nicht aus dem Bett raus.“)
  • Haskleas, rekleas, fux dilamentas! – „Has’ Klee aß, Reh Klee aß, Fuchs die lahm’ Ent’ aß!“
  • Hirundo maleficis evoltat. bzw. Hirundo maleficis avoltat. – „Hier und da mal ein Fick ist eine Wohltat!“ (Korrektes Latein wäre Hirundo maleficis evolat/avolat – „Die Schwalbe entfliegt den Bösartigen“.)
    Der luxemburgische Künstler Wil Lofy hat dieses Wortspiel auf seinem Bronzebrunnen „Maus Ketti“ im Eingang des Kurparks im Luxemburger Bad Mondorf verewigt (auf dem Etikett einer Champagnerflasche)[6]. So ist dieser Brunnen für Eingeweihte ein Ort des Schmunzelns. Ebenso findet sich der Spruch in einer Fensterumschrift des Restaurants „U Mecenáše“ in Prag.[7]
  • Oxdradium „Ochs, drah di um!“ – (Bairisch: „Ochs, dreh dich um!“ – ein Präparat, um das speziell am 1. April gerne Personen zur Apotheke geschickt werden.)
  • Vena laus amoris, pax, drux, piscoris. oder Vener laus amoris, pax, drux, bis goris. – „Wenn a Laus am Ohr is’, pack s’, druck s’, bis s gar (d. h. hinüber, tot) is’.“ (Bairisch und Fränkisch: „Wenn eine Laus am Ohr ist, pack sie, drücke sie, bis sie tot ist.“)

Analog auch folgender Merkspruch:

  • In die Semmel biss der Kater. – semel, bis, ter, quater (einmal, zweimal, dreimal, viermal – Zahladverbien des Latein)

Ähnlich gibt es auch deutsches Pseudogriechisch, für das keine eigene Bezeichnung existiert, und das daher üblicherweise unter Küchenlatein subsumiert wird:

  • Ἀποπουδοβαλία Apopudobalia – ein fingierter Lexikonartikel im Neuen Pauly als wissenschaftlicher Witz
  • Μὴν ἦπτε οἵ; ῏Ηπτε μὴν νι οἵ· ἦπτε μὴν γράς. Män äpte hoi? Äpte män ni hoi; äpte män gras. – „Mäh’n Äbte Heu? Äbte mäh’n nie Heu; Äbte mäh’n Gras.“

Wirtschaftsbereich

Gesundheitswesen
  • Curanum
  • Humanitus
  • Pro Humanis Humansponsoring
  • Vivantes
  • einige Medikamentenbezeichnungen wie Grippostad C (von STADA, liest sich aber wie „Grippostat“ = Grippe bleibt bestehen, auch wenn der medizinische Fachbegriff Influenza lautet, was sich von lateinisch influentia ableiten lässt)
Eisenbahnunternehmen
Autohersteller, -marken und -zulieferer
  • Audi (= „Höre!/Horch!“ [Imperativ], korrektes Latein, abgeleitet von den Horch-Werken)
  • die Toyotamarke Lexus
  • der Reifenproduzent Semperit (semper it = „läuft immer“ [nämlich der Reifen], korrektes Latein)
Andere Bereiche
  • ArsKRIPPANA – eine Ausstellung von Weihnachtskrippen
  • Wenn auf einer Toilettenschüssel Duravit steht, soll das wohl ein langlebiges Produkt charakterisieren (dūrus = „hart/ausdauernd“, vīta = „Leben“), der Latein-Kenner liest aber auch dūrāvit (= „es hat lange gedauert“).
  • Nocticron, ein Objektiv für Fotoapparate, das besonders für nächtliche Aufnahmen geeignet ist.
  • Seminus, Semigator – Datenbanken im Bereich Erwachsenen- und Weiterbildung

Andere Sprachen

Die Erscheinung ist nicht auf den deutschsprachigen Bereich begrenzt, wenn auch die Begriffsbezeichnung nicht in allen Sprachen eine Entsprechung für Küchenlatein ist.

 
Bank in Oxford
 
Bank bei den Rollright Stones
Englisch
  • Brutus et erat forti, Caesar et sum iam, Brutus sic in omnibus, Caesar sic intram. – “Brutus ate a rat for tea, Caesar ate some jam, Brutus’s sick in omnibus, Caesar’s sick in tram.”
  • Ore stabit fortis arare placet ore stat – “Oh, rest a bit, for ’tis a rare place to rest at.” (Inschrift auf zwei Sitzbänken in Oxfordshire – einmal im Park der University of Oxford,[8] einmal unweit der Rollright Stones, siehe nebenstehende Abbildungen.)
  • Semper ubi sub ubi. (always, where, under, where) – “Always wear underwear.”
Französisch
Der Satz Οὐκ ἔλαβον πόλιν, ἀλλὰ γὰρ ἐλπὶς ἔφη κακά. (in lateinischen Buchstaben etwa „Ouk élabon pólin, allà gàr elpìs éffeh kaká.“, betonte Silben mit Akzent) bedeutet sinngemäß „Sie nahmen die Stadt nicht ein, tatsächlich schien die Hoffnung sogar schlecht zu sein.“ Französische Leser können den Satz aber auch lesen als « Où qu’est la bonne Pauline? A la gare. Elle pisse et fait caca. » mit der stark vulgären Bedeutung „Wo ist die gute Pauline? Im Bahnhof. Sie pisst und kackt gerade.“
Italienisch
I, Vitelli, dei Romani sono belli – „Gehe, o Vitellius, mit dem Kriegsgetön der römischen Gottheit!“ – hätte als italienischer Satz eine andere Bedeutung: I vitelli dei Romani sono belli. – „Die Kälber der Römer sind schön.“

Siehe auch

Weblinks

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Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Vgl. Belege unter Küchenlatein. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Leipzig 1854ff (http://woerterbuchnetz.de)
  2. Online unter dem Stichwort Küchenlatein bei Zeno.org; das ebenfalls verfügbare Quellenverzeichnis nennt als Originalquelle: „Johannis Aventini des Hochgelehrten weit berümbten Bayerischen Geschichtsschreibers Chronica Bavaria. Frankfurt a.M.M.D.LXVII“ (1567). Abgerufen am 16. Juli 2015. Im Deutschen Wörterbuch leicht abweichend zitiert.
  3. Onlineversion bei Zeno.org. Abgerufen am 22. Mai 2015.
  4. Vgl. Eintrag im Wiktionary: Blumentopferde.
  5. Ludwig Zehetner: Wos läscht’s denn scho wieder? In: Mittelbayerische Zeitung. 1. Juli 2017, abgerufen am 7. Juli 2017 (in der Druckausgabe am 30. Juni 2017 [Jg. 73, Nr. 148, S. 18]; Artikel ist Teil einer Serie mit festem Titel): „Man erzählt sich, dass ein Pfarrer während des sonntäglichen Hochamts befürchtete, seine Haushälterin, die andächtig im Kirchenstuhl saß, würde vergessen, die daheim im Bratrohr brutzelnde Ente umzuwenden. Also drehte er sich am Altar um (damals stand der Priester mit dem Rücken zum Volk) und deklamierte mit ausgebreiteten Armen: ‚Léni dradántum procénta‘, worauf die Gemeinde respondierte: ‚Et cum spíritu túo.‘ Die Leni verstand sehr wohl, was der Pfarrherr ihr mitteilen wollte: Dreh die Ente um! Brate sie ent auch, d. h. auch auf der anderen Seite! Eine Variante der pseudo-lateinischen Mahnung lautet: ‚Léni ventántum procénta‘ (wende die Ente um), und als Verlängerung gibt es den Satz des Pfarrers: ‚Bali hámcum ísi‘ (sobald ich heimkomme, esse ich).“
  6. Siehe Abbildung in der luxemburgischen Wikipedia: Teilansicht des Brunnens „Maus Ketti“ von Wil Lofy.
  7. Sonsierey: Hierundo maleficis evoltat – Bild von U Mecenase, Prag. In: TripAdvisor.de. Dezember 2010, abgerufen am 3. September 2016 (Autorin angegeben in „Hierundo maleficis evoltat“ und Datum in der Bewertung “Consigliatissimo”).
  8. Befindet sich im Bereich Mesopotamia, siehe hierzu Walter Sawyer: The University Parks, Oxford. Archiviert vom Original am 17. Dezember 2014; abgerufen am 29. März 2015 (englisch).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Küchenlatein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.