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Königreich Sardinien

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Regno di Sardegna (ital.)
Royaume de Sardaigne (frz.)
Rennu de Sardigna (sard.)

Königreich Sardinien
Flag of the Kingdom of Sardinia (1728-1802).gif
Sardegna1730(TZ).jpg
Amtssprache Italienisch
Französisch
Hauptstadt Turin
Staatsform absolute, später konstitutionelle Monarchie
Unabhängigkeit 1720 bis 1861
Königreich Sardinien 1843
  • Königreich Sardinien 1843
  • Königreich Sardinien (italienisch: Regno di Sardegna, sardisch: Rennu de Sardigna) war die Bezeichnung für ein die Insel Sardinien umfassendes Königreich, das vom Hochmittelalter bis 1861 (titular sogar bis 1946) existierte. Während des Großteils dieser Zeit war „König von Sardinien“ allerdings lediglich ein von ausländischen Herrschern getragener Titel; ein geeintes, eigenständiges Staatswesen mit einer Hauptstadt auf der Insel existierte zu keinem Zeitpunkt.

    1720 fiel Sardinien, nachdem es jahrhundertelang ein Vizekönigreich Spaniens gewesen war, an den Herzog von Savoyen, der daraufhin den höherrangigen sardischen Königstitel annahm, womit das eigenständige Königreich Sardinien entstand. Die Hauptstadt blieb aber Turin im Piemont, und außer ihrer Rolle als Namensgeberin besaß die abgelegene und dünnbesiedelte Insel im Königreich keine nennenswerte Bedeutung. Aus diesem Grund wird der Staat oftmals als Sardinien-Piemont bezeichnet, was aber zu keinem Zeitpunkt eine offizielle Bezeichnung war. Aus dem Königreich Sardinien ging als Folge des Risorgimento 1861 das Königreich Italien hervor.

    Geschichte

    Sardinien erhielt seinen Status als Königreich, als Kaiser Friedrich II. 1239 seinen illegitimen Sohn Enzio zum „König von Sardinien“ ausrief. Nach der Gefangennahme Enzios 1249 wurde die Insel zwischen Genua und Pisa aufgeteilt, ehe es Genua gelang, das gesamte Territorium zu erobern.

    Am 4. April 1297 übertrug Papst Bonifatius VIII. die Insel als Lehen an König Jakob II. von Aragón, der sie aber erst 1323 nach Kämpfen mit Genua und Pisa endgültig besetzen konnte.

    1383 gelang es aber dem Judikat Arborea, die Aragonesen zu vertreiben und beinahe die gesamte Insel zu erobern. Erst nach dem Tod Eleonora di Arboreas konnte Aragon wieder Fuß auf Sardinien fassen und bis 1409 das Gebiet erneut unter seine Kontrolle bringen. Aragon erneuerte 1420 den sardischen Reichsstatus und verwaltete es als Vizekönigreich. Nach der Einigung Spaniens war das Reich dann ein Nebenland der Spanischen Krone, unter anderem auch unter Kaiser Karl V.

    Im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges wurde die Insel 1714 an Österreich abgetreten, das sie aber bereits 1720 im Tausch gegen Sizilien dem Haus Savoyen überließ.

    Das nun unter einem savoyardischen Herrscher unabhängige Königreich Sardinien, auch Königreich Sardinien-Piemont genannt, spielte eine entscheidende Rolle in den italienischen Vereinigungskriegen nach dem Wiener Kongress, dem so genannten Risorgimento, und beteiligte sich am Krimkrieg gegen Russland auf Seiten des zur Unterstützung des Osmanischen Reichs geschaffenen Bündnisses zwischen Frankreich und England. Hierdurch gewann es die Unterstützung Frankreichs und später auch Preußens, um danach im Sardinischen Krieg das durch den Krimkrieg politisch geschwächte Österreich bei der Schlacht von Solferino aus fast ganz Norditalien zu vertreiben. Dadurch wurde der Weg zur italienischen Einigung frei, Viktor Emanuel II. von Sardinien wurde 1861 zum ersten König des vereinten Italiens gekrönt.

    Das Königreich Sardinien ging damit im neuen Königreich Italien auf. Turin wurde für vier Jahre Hauptstadt Italiens.

    Siehe auch

    Weblinks

     Commons: Königreich Sardinien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Königreich Sardinien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.