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Käthe Loewenthal

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Käthe Loewenthal (geb. 27. März 1878 in Berlin; gest. 1942 im Durchgangslager Izbica) war eine deutsche Malerin.

Leben

Käthe Loewenthal wurde als älteste von fünf Töchtern des Universitätsprofessors Wilhelm Loewenthal und seiner Frau Clara in Berlin geboren. Die Familie lebte in Genf, Lausanne, Paris, Belgrano (Argentinien) und Berlin, wo der Vater an den jeweiligen Universitäten arbeitete. 1890 übersiedelte die Familie nach Bern. Käthe, die aus einer jüdischen Familie stammt, freundete sich mit einer protestantischen Pfarrersfamilie an. Sie lebte bei dieser Familie, ließ sich taufen und konfirmieren. Während dieser Zeit lernte sie die Werke des Berner Malers Ferdinand Hodler kennen.

Nach ihrer Rückkehr 1892 nach Berlin besuchte sie dort die Höhere Schule bis zum Abschluss 1895. Schon während der Schulzeit zeigte sich ihr künstlerisches Talent. Von 1895 bis 1897 studierte sie bei Ferdinand Hodler. Sie unternahm mehrere Auslandsreisen. In Paris lernte Käthe Loewenthal den Maler Leo von König kennen. Sie folgte ihm nach Berlin und studierte in der von ihm gegründeten privaten Malschule. im September 1890 nahm sie Unterricht in der von Hans Müller-Brauel nach dem Muster von Worpswede gegründeten, vor allem von Frauen besuchten Malschule Zeven bei dem Heidemaler Wilhelm Feldmann. 1902 fuhr sie mit ihrer Schwester Susanne, die ebenfalls Malerin wurde, nach Italien. Es begann die Freundschaft mit der Malerin Erna (Raabe) Freiin von Holzhausen (1882-1938).

Um 1904/1905 arbeitete sie als freischaffende Künstlerin in München, wurde außerordentliches Mitglied im Münchner Künstlerinnenverein und unternahm Reisen ins Berner Oberland. Das Berner Oberland wird das hauptsächliche Motiv ihrer frühen Landschaftsbilder. 1909 zog sie nach Tübingen, dann nach Stuttgart, wo sie Mitglied im Württembergischen Malerinnenverein wurde.

1910 nahm sie ein akademisches Studium an der Königlich Württembergischen Kunstschule Stuttgart auf, und zwar in der von Adolf Hölzel geleiteten „Damenmalklasse“. Neben Porträts entstanden Landschaftsbilder, die den Schwarzwald, die Schwäbische Alb, das Neckartal und den Taunus zum Gegenstand haben. Nach Studienabschluss 1914 bezog sie eine Atelierwohnung des Württembergischen Malerinnenvereins.

1912 hatte ihre Schwester Susanne eine Fischerhaushälfte in Vitte auf Hiddensee erworben. Käthe Loewenthal besuchte Hiddensee bis 1935 regelmäßig im Sommer und malte eine Vielzahl von Bildern, die das Meer, die Küste und die Landschaft von Hiddensee zum Gegenstand haben. Sie gehörte auch zum Kreis um Henni Lehmann.

Von 1914 bis 1934 arbeitete sie als freie Malerin und verdiente ihren Lebensunterhalt u.a. mit dem Malen von Porträts. Sie ist mit ihren Arbeiten auf verschiedenen Ausstellungen vertreten, u.a. auf der Stuttgarter Sezession und im Münchner Glaspalast.

Käthe Loewenthal erhielt 1934 als Jüdin Malverbot. Sie konnte an keinen Ausstellungen mehr teilnehmen und keine Bilder verkaufen. Ihr städtisches Atelier wurde gekündigt und sie selbst aus dem Württembergischen Malerinnenverein ausgeschlossen. Damit wurde ihre Existenz als freiberufliche Malerin abrupt beendet. Zwischen 1935 und 1941 unternahm sie noch Reisen in die Schweiz nach Grindelwald im Berner Oberland. Das Leben wurde für sie immer schwieriger, heimlich wurde sie von einigen Menschen unterstützt, u.a. von der Stuttgarter Künstlerfamilie Dondorf und ihrer ehemaligen Putzfrau Marie Nothdurft.

1941 wurde ihre Wohnung in Stuttgart gekündigt und sie musste in eine sogenannte Judenwohnung umziehen. Im Februar 1942 wurde Käthe Loewenthal in ein Sammellager, das ehemalige jüdische Altersheim in Weißenstein im Landkreis Göppingen, umgesiedelt. Von dort wurde sie in das besetzte Polen deportiert und im Durchgangslager Izbica bei Lublin ermordet. Ihre Schwester Susanne überlebte als einzige der Familie den Holocaust.

Bibliographie

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Käthe Loewenthal aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.