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Jurafrage

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Unter der Jurafrage (bzw. dem Jurakonflikt) wird eine Auseinandersetzung in der Schweiz verstanden, die die Schaffung des Kantons Jura im Jahre 1978 zur Folge hatte. Aber auch in der Folgezeit blieb das Thema aktuell. Zur Erarbeitung von weiteren Lösungen wurde 1994 die Interjurassische Versammlung gegründet.

Die Bewegung ging von französischsprachigen Separatisten des Jura aus, der zum Kanton Bern gehörte. Die Bevölkerung im Norden des Kantons Bern ist als Folge der historischen langen Zugehörigkeit zum Fürstbistum Basel mehrheitlich römisch-katholisch geprägt und fühlte sich in sprachlicher wie auch religiöser Hinsicht diskriminiert. Nicht nur die Berner Regierung war gegen eine Trennung des Nord- vom Südjura, auch die reformierte französischsprachige und die deutschsprachige Minderheit im Nordjura war dagegen und fand, der Kanton Bern vertrete ihre Ansichten besser. Erst 40 Jahre nach Beginn dieser Separationsbewegung, am 24. September 1978, sagte das Schweizer Volk an einer Volksabstimmung «ja» zur Schaffung des Kantons Jura, welcher somit ohne Änderung der äusseren Grenzen der 23. Kanton der Schweiz wurde. Einige Handlungen, so vor allem von der projurassischen Jugendgruppe «Béliers», hatten eindeutig terroristische Aspekte.

Der Kanton Jura entstand aus den Amtsbezirken Delsberg, Ajoie und Freiberge. Viele Jurassier und die Jurassische Regierung fordern noch heute, dass die restlichen französischsprachigen Amtsbezirke des Kantons Bern sich dem Kanton Jura anschliessen. Diese Amtsbezirke, also Courtelary, Moutier und La Neuveville, welche heute den Verwaltungskreis Berner Jura bilden, sprachen sich stets gegen einen Wechsel aus. Ein Problem bei einem Zusammenschluss des Berner Juras mit dem Kanton Jura besteht im Status der zweisprachigen Stadt Biel, welche dadurch zum einzigen Gebiet mit einer französischsprachigen Minderheit (40 Prozent der Bevölkerung) des Kantons Berns würde und durch den Zusammenschluss den Bezug zum französischsprachigen Hinterland verlieren würde.

Zum bislang letzten Mal wurde am 24. November 2013 im Berner Jura und im Kanton Jura über eine Fusion zu einem neuen Kanton abgestimmt. Die Vorlage wurde im Kanton Jura klar angenommen, im Berner Jura aber ebenso klar verworfen.[1] In den nächsten Jahren sind Abstimmungen über einen möglichen Kantonswechsel in den einzelnen Gemeinden vorgesehen.[2]

Einzelnachweise

  1. Abstimmungsergebnis nach Gemeinden (PDF; 71 kB) auf der Webseite des Kantons Bern
  2. Der Grosskanton Jura ist vom Tisch. tagesanzeiger.ch, 24. November 2013, abgerufen am 24. November 2013.

Quellen

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jurafrage aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.