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Juno (Mythologie)
Juno (lateinisch: Iuno) war eine altitalische, insbesondere römische Göttin. Sie galt als Göttin der Geburt, der Ehe und Fürsorge.
Ursprünge und Kult
Nachdem sie mit der griechischen Göttin Hera gleichgesetzt worden war und deren Rolle beziehungsweise deren Funktion innehatte, wurde sie Gattin Jupiters und somit Königin der Göttinnen. Die Gleichsetzung geschah vermutlich unter etruskischem Einfluss. Bei den Etruskern wurde Juno unter dem Namen Uni verehrt.[1] Ihre Eltern waren Saturnus und Ops.
Laut Varro wurde der Kult der Juno Lucina, der Göttin der Geburt, vom sabinischen König Titus Tatius eingeführt. Juno war die Schirmherrin der Stadt Rom, wurde auf dem Kapitol verehrt, was auch im Rahmen der Kapitolinischen Trias geschah. Ihr Feiertag war die Matronalia (von lateinisch mater – „Mutter“) am 1. März. Ihr heiliges Tier war die Gans, weshalb bei ihrem Tempel auf dem Kapitol Gänse gehalten wurden. Als diese die Bürger Roms vor angreifenden Feinden durch lautes Geschnatter warnten, schrieb man die Warnung Juno zu und gab ihr den Beinamen Moneta, die Warnerin bzw. Mahnerin. Gleichzeitig war sie noch die Schutzpatronin der frühen städtischen Münzstätte in Rom, da diese auf dem Kapitol in einem zum Juno-Tempel gehörenden Gebäude angeblich um 289 v. Chr. eingerichtet war.
Der Monatsname Juni leitet sich von Juno her.
Außerhalb Roms gab es bedeutende Juno-Kulte u. a. in Teanum Sidicinum, Aesernia, Lanuvium, Gabii, Veii und Perusia. Die sabinische Göttin Juno Curitis wurde als Juno Quiritis auch nach Rom übertragen. Häufig wird sie ikonografisch mit Isis gleichgesetzt.
Manchmal wird auch die Tradition des Valentinstages auf einen ihrer Gedenktage zurückgeführt, bei dem ihr am 14. Februar Blumenopfer dargebracht wurden.
Iuno (pl. Iunones) wurde auch der persönliche Schutzgeist einer Frau genannt. Er war das weibliche Gegenstück zum männlichen Genius.
Ikonografie
Als Attribut hat Juno oft den Pfau, vor allem in barocken Darstellungen, für Liebe und Schönheit. Auf römischen Münzen trägt sie ebenfalls den Pfau, das (Lang-)Zepter und die Opferschale. Auch Getreideähren tragende Abbildungen kommen vor. In allegorischen Darstellungen der Vier-Elemente-Lehre steht Juno für die Luft.
Literatur
- Werner Eisenhut: Iuno. In: Der Kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1563–1568.
- Fritz Graf: Iuno. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 6, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01476-2, Sp. 72–76.
- E. u. V. Clain-Stefanelli: Das grosse Buch der Münzen und Medaillen, Battenberg Verlag Augsburg 1991, S. 47, ISBN 3-89441-006-X
- Carl Olof Thulin: Iuno 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band X,1, Stuttgart 1918, Sp. 1114–1125.
- Julius Vogel: Iuno. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 574–612 (Digitalisat).
- Georg Wissowa: Religion und Kultus der Römer. Beck, München 1902, S. 113-120, Digitalisat
- Werther Götze: Ratschläge göttlicher Wesen, antike Münzen zum Leben erweckt. Teil 1, Eigenverlag, Erfurt 1994, S. 24-25
Weblinks
- „Goethes Juno“ - Dokumentation von Jutta Assel und Georg Jäger
- Juno in der Warburg Institute Iconographic Database (ca. 400 Abbildungen)
Einzelnachweise
- ↑ Nancy Thomson de Grummond: Etruscan Myth, Sacred History and Legend. Univ. of Pennsylvania Museum of Archaeology and Anthropology, Philadelphia, PA 2006, S. 78-84
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Juno (Mythologie) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |