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Julius Spokojny

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Julius Spokojny

Julius Spokojny (geb. 12. September 1923 in Miechów, Polen; gest. 30. Januar 1996 in Augsburg) war ein Unternehmer, Vertreter der jüdischen Gemeinde und Holocaustüberlebender.

Leben

Der aus einer zionistischen Familie stammende, tief religiöse, orthodoxe Jude [1] Spokojny wurde während des Holocaust in 16 verschiedenen Lagern inhaftiert, und 1945 im KZ Buchenwald befreit. Er kam über die DP-Lager Wildflecken, Landsberg, wo er eine zionistische Jugendorganisation gründete, und Föhrenwald 1950 nach Augsburg. Hier ließ er sich als Textilunternehmer nieder, später mit der Jussy-Bademodenfabrik mit bis zu 500 Beschäftigten, während seine Mutter und seine Geschwister nach Israel auswanderten. Er trat direkt in die jüdische Gemeinde ein, wo er den Kindergarten und die Religionsschule gründete. Im Zuge einer schwierigen Vereinigung der deutschen und osteuropäischen jüdischen Gruppen zu einer Gemeinde, in der er gleiche Rechte für die Neuankömmlinge erreichte,[2] wurde er erst von 1950 bis 1955 stellvertretender Vorsitzender und später von 1963 bis 1996 Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Augsburg-Schwaben. Spokojny wurde in seinem Engagement für die jüdische Gemeinde außerdem ab 1960 Mitglied der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland[3], ab 1973 Mitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland und ab 1974 Landesausschussvorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in Bayern. Darüber hinaus war Spokojny von 1982 bis zu seinem Tod 1996 Mitglied des Bayerischen Senats für die Gruppe Religionsgemeinschaften. Dabei arbeitete er an seinem Lebensziel, der Verständigung zwischen Juden und Christen. Die 1985 abgeschlossene Restaurierung der Augsburger Synagoge, „als Hauptexponat in ein Museum eingebracht, das unseren Mitmenschen die Kultur der jüdischen Religion näherbringen soll,“[4] mit ihm als wesentlichen Organisator kann als sein Lebenswerk gesehen werden.

In Augsburg wurde 2006 eine Straße in einem Wohngebiet nach ihm benannt,[5] an dem Spokojnys Sohn Artur der Stadt einen mit Bäumen bewachsenen kleinen Park schenkte.[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Unter dem orientalischen Sternenhimmel im Sonntagsblatt vom 29. August 2010
  2. Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg. S. 26, abgerufen am 11. Februar 2016.
  3. Spokojny im Stadtlexikon Augsburg
  4. Auf ins Wunderland in der Jüdischen Allgemeinen vom 14. Oktober 2010
  5. Amtsblatt Augsburg. S. 75, archiviert vom Original am 4. Februar 2007; abgerufen am 11. Februar 2016.
  6. Nymphe Ampelos bekommt bald Gesellschaft in der Augsburger Allgemeinen vom 4. März 2010
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Julius Spokojny aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.