Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Julie Wohryzek

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Julie Wohryzek (geb. 28. Februar 1891 in Prag; ermordet 26. August 1944 in Auschwitz) war eine Verlobte Franz Kafkas.

Sie wurde 1891 in Prag geboren. Ihr Vater Eduard Wohryzek (1864–1928) stammte aus einer Kaufmannsfamilie, war Schochet, führte ein Lebensmittelgeschäft und war später Kustos der Synagoge im Prager Vorort Königliche Weinberge. Die Mutter Mina geb. Reach (geb. 1869) stammte aus Pest.

Julie Wohryzek hatte zwei Schwestern, Käthe (geb. vor 1891, deportiert 1942) und Růžena (1895–1939), sowie einen Bruder Wilhelm. Wahrscheinlich absolvierte Julie eine Handelsausbildung, sie war Büroangestellte und später Prokuristin.

Franz Kafka war Julie Wohryzeks zweiter Verlobter; der erste, ein überzeugter Zionist, war als Soldat im Krieg getötet worden. Briefe zwischen Kafka und Julie sind nicht erhalten, lediglich ein langer Brief Kafkas an ihre Schwester Käthe. Die für November 1919 geplante Heirat wurde von Kafkas Eltern strikt abgelehnt, offenbar aufgrund von Gerüchten über Julies sexuelle Freizügigkeit. Im Juli 1920 löste Kafka die Beziehung auf, da er mit Milena Jesenská liiert war.

Kafka schreibt Folgendes über sie an Max Brod: „Eine gewöhnliche und eine erstaunliche Erscheinung. Nicht Jüdin und nicht Nicht-Jüdin, nicht Deutsche, nicht Nicht-Deutsche, verliebt in das Kino, in Operetten und Lustspiele, in Puder und Schleier, Besitzerin einer unerschöpflichen und unaufhaltbaren Menge der frechsten Jargonausdrücke, im ganzen sehr unwissend, mehr lustig als traurig - so etwa ist sie.

1921 heiratete Julie Wohryzek den Bankprokuristen Josef Werner, mit dem sie einige Jahre zunächst in Bukarest, dann erneut in Prag lebte. Ab März 1939 war Gesamttschechien von den Deutschen besetzt. Julie Wohryzek wurde von der deutschen Besatzungsmacht nach Auschwitz deportiert und dort am 26. August 1944 ermordet.

Literatur

  • Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Verlag C.H. Beck München 2005 ISBN 3-406-53441-4

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Julie Wohryzek aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Karin Röder-Rörig. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 67 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 67 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.