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Jules Bianchi

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Jules Bianchi
Jules Bianchi (2012)
Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft
Nation: FrankreichFrankreich Frankreich
Status: aktiv
Startnummer: Vorlage:Formel-1-Startnummer
Erster Start: Großer Preis von Australien 2013
Konstrukteure
2013–2014 Marussia
Statistik
WM-Bilanz: WM-19. (2013)
Starts Siege Poles SR
34
WM-Punkte: 2
Podestplätze:
Führungsrunden: — über 0 km
Stand: Großer Preis von Japan, 5. Oktober 2014
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Jules Bianchi (* 3. August 1989 in Nizza) ist ein französischer Automobilrennfahrer. Er gewann 2009 den Meistertitel der Formel-3-Euroserie. Er trat 2010 und 2011 in der GP2-Serie an und wurde beide Male Gesamtdritter. 2012 wurde er mit Tech 1 Racing Vizemeister der Formel Renault 3.5. Seit 2013 tritt er für Marussia in der Formel 1 an.

Bianchi ist der Enkel von Mauro Bianchi, einem dreimaligen Weltmeister der GT-Kategorie, und Großneffe von Lucien Bianchi, einem ehemaligen Formel-1-Fahrer, der das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1968 gewann.

Karriere

Jules Bianchi auf dem Hockenheimring 2009 in einem Fahrzeug der Formel-3-Euroserie

Von 2004 bis 2006 war Bianchi im Kartsport aktiv. 2007 wechselte er in den Formelsport und wurde mit fünf Saisonsiegen auf Anhieb Meister der französischen Formel Renault. Außerdem startete er für eine halbe Saison im Formel Renault 2.0 Eurocup.

2008 wechselte Bianchi in die Formel-3-Euroserie und wurde vom Meisterteam ART Grand Prix verpflichtet. Während sein Teamkollege Nico Hülkenberg den Meistertitel holte, gewann Bianchi zwei Rennen und lag am Saisonende auf dem dritten Platz der Gesamtwertung. Darüber hinaus war er bester Rookie. Außerdem gewann er das Formel-3-Masters in Zolder. 2009 ging Bianchi erneut für ART Grand Prix in der Formel-3-Euroseries an den Start.[1] Er dominierte seine zweite Saison und gewann neun Rennen. In Zandvoort gelang ihm ein Wochenende mit der optimalen Punktausbeute: Er holte im Qualifying die Pole-Position, gewann beide Rennen und erzielte zudem jeweils die schnellste Rennrunde. Ein Rennwochenende vor Schluss sicherte er sich vorzeitig die Meisterschaft.[2] Außerdem nahm Bianchi an einem Rennen der Formel Renault 3.5 teil und absolvierte Gaststarts in der britischen Formel-3-Meisterschaft.

Im Dezember 2009 absolvierte Bianchi zwei Formel-1-Testtage für die Scuderia Ferrari. Darüber hinaus erhielt er einen langfristigen Fördervertrag bei Ferrari.[3][4] Zum zweiten Rennwochenende stieg er für ART Grand Prix in die GP2-Asia-Serie-Saison 2009/2010 ein und erreichte direkt bei seinem ersten Rennen als Dritter eine Podest-Platzierung. Da er in den weiteren Rennen punktelos blieb, belegte er am Saisonende den zwölften Gesamtrang. Außerdem nahm er für ART Grand Prix an der GP2-Serie-Saison 2010 teil.[5] Bei einem Unfall auf dem Hungaroring, bei dem er frontal mit Ho-Pin Tung zusammenstieß, zog er sich mit einem gebrochenen Lendenwirbel eine schwere Verletzung zu. Nachdem es zunächst nach einer längeren Pause für Bianchi aussah,[6] profitierte er von der vierwöchigen Pause bis zum nächsten Rennen und nahm nach einer Operation an der Wirbelsäule wieder an der GP2-Serie teil.[7] Zwar fuhr er bei einigen Rennen vorne mit, ein Sieg gelang ihm allerdings nicht. Als bester siegloser Pilot belegte er am Ende der Saison mit drei zweiten Plätzen als beste Resultate den dritten Gesamtrang. Nach dem Ende der Saison nahm er im Rahmen der Young-Driver-Days an zwei Formel-1-Testtagen für Ferrari teil.[8]

2011 blieb Bianchi bei ART, das ab dieser Saison zusätzlich vom Automobilhersteller Lotus unterstützt wurde. Zunächst ging er in der GP2-Asia-Serie an den Start. Bianchi gewann das Auftaktrennen und wurde Vizemeister hinter Romain Grosjean. Im Anschluss absolvierte er für ART seine zweite Saison in der GP2-Serie.[9] Nachdem er das erste Rennen als Dritter beendet hatte, fiel er beim zweiten Rennwochenende auf dem Circuit de Catalunya durch wiederholte Fehler auf. Zunächst verlor er die Pole-Position, da er gelbe Flaggen ignoriert hatte,[10] dann löste er im Sprintrennen eine Startkollision mit Giedo van der Garde aus,[11] wegen der er am folgenden Rennwochenende in der Startaufstellung um fünf Positionen nach hinten versetzt wurde.[12] Im Hauptrennen des fünften Rennwochenendes in Silverstone erzielte Bianchi schließlich seinen ersten Sieg in der GP2-Serie. Auf dem Nürburgring führte er das Sprintrennen über weite Strecken an und kam nach einem Verbremser auf dem zweiten Platz ins Ziel.[13] Die Saison beendete er mit insgesamt sechs Podest-Platzierungen auf dem dritten Platz in der Fahrerwertung. Außerdem übernahm er 2011 die Position eines Testfahrers beim Formel-1-Team Ferrari.[14] In dieser Funktion kam er bei den Young-Driver-Days an allen drei Testtagen zum Einsatz.[15]

2012 wechselte Bianchi zu Tech 1 Racing in die Formel Renault 3.5.[16] Bianchi gewann je ein Rennen auf dem Nürburgring, in Silverstone und Le Castellet. Beim letzten Saisonrennen kollidierte Bianchi, der mit vier Punkten Rückstand als Zweiter ins Rennen gegangen war, mit seinem Titelkontrahenten Robin Frijns, der die Kollision verursacht hatte. Frijns wurde zwar mit einer Zeitstrafe belegt, an der finalen Wertung änderte dies aber nichts. Bianchi äußerte nach der Saison Unverständnis über diese Entscheidung.[17] Mit insgesamt acht Podest-Platzierungen wurde Bianchi Gesamtzweiter. Zudem war er in dieser Saison Ersatzfahrer beim Formel-1-Team Force India und nahm dort an einigen freien Trainings teil.[18] Sein Vertrag mit der Scuderia Ferrari blieb weiterhin bestehen[19] und er absolvierte während der Saison auch Formel-1-Testfahrten und Simulatorarbeit für Ferrari.[20]

Für die Formel-1-Saison 2013 verhandelte Bianchi zunächst mit Force India über ein Stammcockpit und führte Testfahrten für den Rennstall durch. Force India gab jedoch Adrian Sutil den Vorzug.[21] Kurz darauf erhielt Bianchi bei Marussia ein Formel-1-Cockpit für die Saison 2013.[22] Bianchi ist der dritte Pilot, der von Marussia für dieses Cockpit bestätigt wurde. Zunächst besaßen Timo Glock und Luiz Razia einen Vertrag für das Cockpit. Mit beiden Fahrern wurden die Verträge aber aufgrund finanzieller Schwierigkeiten des Rennstalls aufgelöst.[23] Bei seinem Debüt in Australien war er im Training teilweise bis zu eine Sekunde schneller als sein Teamkollege Chilton. Im Rennen kam er auf dem 15. Platz ins Ziel. Seine beste Platzierung erzielte Bianchi beim zweiten Saisonrennen, dem Großen Preis von Malaysia. Dort erreichte er das Ziel auf dem 13. Platz. Bianchi beendete seine Debütsaison auf dem 19. Gesamtrang. Er war der beste Pilot, der keine Punkte erzielt hatte.

2014 blieb Bianchi bei Marussia, die ab dieser Saison mit Ferrari-Motoren fahren.[24] Beim Großen Preis von Monaco wurde Bianchi Neunter und erzielte damit sowohl seine ersten Punkte, als auch die ersten Punkte von Marussia in der Formel 1.

Am 5. Oktober 2014 verunglückte Bianchi beim Großen Preis von Japan in Suzuka. In der 44. Runde kam Bianchi auf regennasser Fahrbahn von der Strecke ab und prallte in das Heck eines Bergungsfahrzeuges, das gerade den vorher von der Strecke abgekommenen Sauber von Adrian Sutil barg.[25] Das Rennen wurde daraufhin abgebrochen. Bianchi wurde zunächst an der Rennstrecke notfallmedizinisch versorgt und dann ins nahe gelegene Universität Mie-Krankenhaus gebracht, in dem er operiert wurde.[26][27]

Sonstiges

Sein Manager ist Nicolas Todt, der unter anderem auch den Formel-1-Fahrer Felipe Massa sowie Sébastien Bourdais betreut.

Bei der Einführung der permanenten Formel-1-Startnummern 2014 wählte Bianchi die #17 für seine weitere Karriere.[28]

Statistik

Karrierestationen

Einzelergebnisse in der Formel-3-Euroserie

Jahr Team Motor 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Punkte Rang
2008 ART Grand Prix Mercedes-Benz

Vorlage:Formel-3-Euroserie-Saison 2008

47 3.
DNF 13 3 4 DNF 26 DNF 9 3 9 2 3 22 18 DNF 3 1 17 7 1
2009 ART Grand Prix Mercedes-Benz

Vorlage:Formel-3-Euroserie-Saison 2009

114 1.
5 3 1 14 1 3 1 1 1 6 1 5 DNF DNF 1 5 2 1 1 7

Einzelergebnisse in der GP2-Asia-Serie

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 Punkte Rang
2009/2010 ART Grand Prix

Vorlage:GP2-Asia-Serie-Saison 2009/2010

8 12.
3 7 10 NC 10 DNF
2011 Lotus ART

Vorlage:GP2-Asia-Serie-Saison 2011

18 2.
1 8 3 DNF

Einzelergebnisse in der GP2-Serie

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Punkte Rang
2010 ART Grand Prix

Vorlage:GP2-Serie-Saison 2010

52 3.
DNF 12 4 3 DNF 13 2 DNF 2 5 5 4 DNF DNS 14 DNF 2 4 18 8
2011 Lotus ART

Vorlage:GP2-Serie-Saison 2011

53 3.
3 7 7 DNF DNF 19 DNF 7 1 5 4 2 7 6 2 2 8 3

Einzelergebnisse in der Formel Renault 3.5

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Punkte Rang
2009 KMP Group/SG Formula

Vorlage:Formel-Renault-3.5-Saison 2009

DNF
2012 Tech 1 Racing

Vorlage:Formel-Renault-3.5-Saison 2012

185 2.
DSQ 13 2 2 17 1 12 2 7 1 3 3 9 4 1 7 DNF

Statistik in der Formel 1

Stand: Großer Preis von Japan, 5. Oktober 2014

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
2013 Marussia F1 Team Marussia MR02 Cosworth 2.4 V8 19 19.
2014 Marussia F1 Team Marussia MR03 Ferrari 1.6 V6 Turbo 15 2 16.
Gesamt 34 2

Einzelergebnisse

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
2013

Vorlage:Formel-1-Saison 2013

15 13 15 19 18 DNF 17 16 DNF 16 18 19 18 16 DNF 18 20 18 17
2014

Vorlage:Formel-1-Saison 2014

NC DNF 16 17 18 9 DNF 15 14 15 15 18* 18 16 20*
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Einzelnachweise

  1. „Bianchi, Bottas und Tambay: ART ist komplett“(Motorsport-Total.com am 6. Januar 2009)
  2. „Titelgewinn perfekt: Bianchi vorzeitig Meister“ (Motorsport-Total.com am 11. Oktober 2009)
  3. „Bianchi: Ferrari-Vertrag statt Topzeiten“ (Motorsport-Total.com am 2. Dezember 2009)
  4. „Bianchi delighted with maiden F1 test“ (Autosport.com am 2. Dezember 2009)
  5. „Bianchi steigt bei ART in die GP2 auf“ (Motorsport-Total.com am 12. Oktober 2009)
  6. „Bianchi fällt längere Zeit aus“ (Motorsport-Total.com am 1. August 2010)
  7. „Starterlaubnis: Bianchi darf wieder Gas geben“ (Motorsport-Total.com am 26. August 2010)
  8. „Ferrari beendet die Ära Bridgestone“ (Motorsport-Total.com am 17. November 2010)
  9. „Vertragsverlängerung nach beeindruckendem Debüt“ (Motorsport-Magazin.com am 23. Dezember 2010)
  10. „Barcelona: Bianchi verliert Pole-Position“ (Motorsport-Total.com am 20. Mai 2011)
  11. „Leimer gewinnt Sprintrennen in Barcelona“ (Motorsport-Total.com am 22. Mai 2011)
  12. „Van der Garde Schnellster in turbulentem Qualifying“ (Motorsport-Total.com am 26. Mai 2011)
  13. „Grosjean gewinnt den Sprint im Regen“ (Motorsport-Total.com am 24. Juli 2011)
  14. „Bianchi wird offizieller Ferrari-Testfahrer“ (Motorsport-Total.com am 11. November 2010)
  15. „‚Arbeitsreiche Tage‘ für Ferrari-Junior Bianchi“ (Motorsport-Total.com am 17. November 2011)
  16. „WSbR: Bianchi unterschreibt bei Tech 1“ (Motorsport-Total.com am 9. Februar 2012)
  17. Frederik Hackbarth: „WS by Renault - Bianchi: Scharfe Kritik an Frijns & den Regeln“. Erinnerungen an Jerez 1997. Motorsport-Total.com, 24. Oktober 2012, abgerufen am 23. Dezember 2012.
  18. „Force India: Bianchi unterschreibt als Ersatzfahrer“ (Motorsport-Total.com am 27. Januar 2012)
  19. “Good luck to Jules Bianchi at the start of a new adventure!” (ferrari.com am 27. Januar 2012)
  20. “Ferrari: Simulator work vital for Austin setup”. autorace.co.za, 13. November 2012, abgerufen am 23. Dezember 2012 (english).
  21. Roman Wittemeier: „Comeback gesichert: Force India bestätigt Sutil“. Motorsport-Total.com, 28. Februar 2013, abgerufen am 28. Februar 2013.
  22. Robert Seiwert: „Formel 1 - Fix: Bianchi ersetzt Razia bei Marussia“. Auf der letzten Rille. Motorsport-Magazin.com, 1. März 2013, abgerufen am 1. März 2013.
  23. Matt Beer: “Marussia says Luiz Razia release needed to secure financial future”. autosport.com, 1. März 2013, abgerufen am 1. März 2013.
  24. Christian Nimmervoll: „Bianchi bleibt: Marussia bestätigt ersten Fahrer“. Motorsport-Total.com, 3. Oktober 2013, abgerufen am 3. Oktober 2013.
  25. Jules Bianchi in Suzuka in schweren Unfall verwickelt, Heute.at, 5. Oktober 2014.]
  26. Hoffnung nach Horror-Crash: Bianchi kann wieder selbstständig atmen, Focus online, 5. Oktober 2014]
  27. Bianchi suffers severe head injuries at Suzuka, requiring surgery. Abgerufen am 6. Oktober 2014 (englisch).
  28. Robert Seiwert: „Formel 1 - Alle Startnummern fix: Vettel nimmt die 1“. Nummer 13: Ausgerechnet Maldonado. Motorsport-Magazin.com, 10. Januar 2014, abgerufen am 12. Januar 2014.

Weblinks

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