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Judas Priest

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Judas Priest
Judas Priest; Sweden Rock Festival 2008
Judas Priest; Sweden Rock Festival 2008
Gründung 1969
Genre Heavy Metal, Hard Rock
Website http://www.judaspriest.com
Gründungsmitglieder
Gesang Alan Atkins (bis 1973)
E-Gitarre K. K. Downing (bis 2011)
E-Bass Ian Hill
Schlagzeug John Ellis (bis 1971)
Aktuelle Besetzung
Gesang Rob Halford (1973–1992, seit 2004)
E-Gitarre Glenn Tipton (seit 1974)
E-Bass Ian Hill
Schlagzeug Scott Travis (seit 1990)
E-Gitarre Richie Faulkner (seit 2011)
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug Alan Moore (1971, 1975–1976, 1977)
Schlagzeug Chris Campell (1971–1973)
Schlagzeug John Hinch (1973–1974)
Schlagzeug Simon Phillips (1977)
Schlagzeug Les Binks (1978–1979)
Schlagzeug Dave Holland (1980–1989)
Gesang Tim Owens (1997–2003)

Judas Priest ist eine britische Heavy-Metal-Band aus Birmingham, die seit den 1970er Jahren als eine der einflussreichsten Bands ihres Genres gilt. Ihre Leder- und Nietenkluft setzte Akzente und Lieder wie Breaking the Law, United oder Living After Midnight bescherten der Band über die Metal-Szene hinaus kommerzielle Erfolge.

Geschichte

Gründung (1969–1976)

Judas Priest war ursprünglich eine, im Jahr 1969 gegründete, Blues-Band, die jedoch nach einigen Jahren wieder auseinanderfiel. Der Name entstammt Bob Dylans Lied The Ballad of Frankie Lee and Judas Priest vom Album John Wesley Harding. Sänger dieser Band war Alan Atkins. Der spätere Band-Gitarrist, Kenneth „K. K.“ Downing aus West Bromwich bei Birmingham wurde nach einem Vorspiel zunächst abgelehnt. Nach der Auflösung der ersten Band stieg Atkins in Downings Gruppe Freight ein, der auch Bassist Ian Hill angehörte. Da Downing zuvor beabsichtigte in der Band von Atkins zu spielen, benannte sich die Band um und verwendete von nun an den Namen Judas Priest.

Die Besetzung mit Schlagzeuger John Ellis tourte bis zum Jahr 1973 ohne Plattenvertrag durch Großbritannien, bis Atkins wieder ausstieg. Lediglich zwei Songs nahm die Band in dieser Formation auf, Good Time Woman und We’ll Stay Together.[1] Sue Halford, die Freundin von Ian Hill, brachte nach Atkins' Ausstieg 1973 ihren Bruder Rob Halford als Sänger zur Band, 1974 stieß Glenn Tipton als Gitarrist zu Judas Priest. Diese Besetzung mit den Gitarristen K. K. Downing und Glenn Tipton, dem Bassist Ian Hill und dem Sänger Rob Halford hat das Bild von Judas Priest maßgeblich geprägt.

Das erste Album Rocka Rolla erschien im Jahr 1974 unter dem Independent Label Gull Records und enthielt teilweise Songs, welche aus der Zusammenarbeit mit Atkins entstanden. Judas Priest spielte zu dieser Zeit Blues und Rock. Zwei Jahre später erschien das Album Sad Wings of Destiny, welches mit Songs wie The Ripper bereits deutlich Stilelemente des Heavy Metal aufzeigte. Kurz darauf unterschrieb die Band einen ersten großen Plattenvertrag unter dem Major Label CBS/Columbia.

Hinwendung zum Heavy Metal (1977–1980)

1977 wurde Sin After Sin veröffentlicht. Mit diesem Album wandte sich Judas Priest erstmals gänzlich dem Heavy Metal zu. Im gleichen Jahr spielte die Band eine erste Tour durch Amerika im Vorprogramm von Led Zeppelin. Nach dem großen Erfolg der Tour erschienen die Alben Stained Class und Killing Machine (in Amerika unter dem Namen Hell Bent for Leather). 1978 absolvierte Judas Priest eine erfolgreiche Welttournee; vor allem in Japan fand die Band großen Anklang. 1979 wurde das in Japan aufgenommene Live-Album Unleashed in the East, produziert von Tom Allom, veröffentlicht. 1979 tourte Judas Priest als Vorgruppe von AC/DC, u. a. auch in Deutschland mit mehreren Auftritten.

Höhepunkt (1980–1992)

Judas Priest 2005/v.l.n.r.: Rob Halford, K.K. Downing, Glenn Tipton, Ian Hill und Scott Travis (nicht ganz auf dem Bild)

Das Kultalbum der Band mit dem Titel British Steel aus dem Jahr 1980, gilt u.a. als mitverantwortlich für den Boom der Stilrichtung der New Wave of British Heavy Metal. Mit Breaking the Law, Living After Midnight und United enthält das Album einige der bekanntesten Songs von Judas Priest. Erstmals nahm die Band Musikvideos auf. Außerdem erhielten sie eine Goldene Schallplatte für dieses Album. Ein Jahr später erschien ihr Album Point of Entry. Das Album Screaming for Vengeance von 1982 markierte wiederum einen Höhepunkt für Judas Priest und erhielt als Auszeichnung Doppelplatin in Amerika, Platin in Europa sowie in Japan. Im Dezember des Jahres 1983 traten Judas Priest zusammen mit Iron Maiden, den Scorpions, Ozzy Osbourne, Def Leppard und anderen Vertretern des Hard Rock und Heavy Metal beim Festival Rockpop in Concert – The Heavy Metal in der Dortmunder Westfalenhalle auf. Das Zweite Deutsche Fernsehen zeichnete die Konzerte auf und strahlte einige Ausschnitte im Februar 1984 aus. Unter anderem spielten Judas Priest 1985 im Rahmen des Live-Aid-Benefizkonzerts.

1986 beschritt die Band mit Turbo musikalisch neue Wege, als erstmals Gitarrensynthesizer verwendet wurden. Das Album löste aufgrund einer behaupteten „kommerziellen Ausrichtung“ Enttäuschung bei vielen alten Fans aus, war aber dennoch erfolgreich. 1987 erschien das zweite Live-Album Priest…Live!, zu dem es auch eine DVD gibt.

Im Jahr 1990 erschien Painkiller, auf dem der neue Schlagzeuger Scott Travis (u.a. Racer X) mit härterem Sound und Doublebass eine deutliche Veränderung bewirkte.

Trennung und Wiedervereinigung (ab 1992)

Nach Abschluss der Painkiller-Tour 1991 kündigte Sänger Rob Halford seinen Austritt aus der Band an. 1993 erschien das von der Band zusammengestellte Best-Of-Doppelalbum Metal Works, das die erfolgreichsten und besten Songs von Judas Priest zwischen 1977 und 1990 enthielt. Rob Halford gründete gemeinsam mit Scott Travis Fight.

Judas Priest Retribution 2005

Erst 1997 wurde mit dem neuen Sänger Tim Owens versucht, die Band wiederzubeleben. Die Alben Jugulator und Demolition sowie das Live-Album Live Meltdown 98 waren kommerziell recht erfolgreich, überzeugten jedoch viele alte Fans nicht. Um eine Wiedervereinigung der Band mit Rob Halford, der mit seinen Soloprojekten durchaus Erfolg hatte, zu ermöglichen, verließ Tim Owens die Band 2003 und wechselte zu Iced Earth, gründete 2005 aber seine eigene Band Beyond Fear. 2004 spielte die wiedervereinigte Band auf dem Ozzfest.

Am 28. Februar 2005 wurde das neue Studioalbum Angel of Retribution veröffentlicht. Eine Live-DVD, die Material der Angel of Retribution Tour enthält, folgte Anfang 2006 unter dem Titel Rising in the East, in Anlehnung an ihr erstes Livealbum, das auch in Japan aufgenommen wurde.

Anfang des Jahres 2007 zog sich die Band zur Aufnahme eines „epischen Musicals“, das sich mit dem Leben von Nostradamus beschäftigt, ins Studio zurück. Im April 2008 erschien die erste Single dieses Albums, Nostradamus, im Mai die zweite Single, Visions, die beide auf der Homepage von Judas Priest zu finden sind.

Das Album Nostradamus erschien als Doppel-CD am 16.Juni in Europa und am 17. Juni in Amerika. Die damit verbundene Welttournee beinhaltete Songs, die Priest schon seit 20 Jahren nicht mehr gespielt hatten. Auf der US-Tour spielten Priest mit Heaven and Hell und Motörhead zusammen. Im Frühjahr 2009 folgen weitere Konzerte unter dem Motto Priest Feast in Deutschland, Support erhalten sie von Megadeth und Testament. Anfang 2010 erhielt die Band einen Grammy Award for Best Metal Performance für ihr Lied Dissident Aggressor.

Am 7. Dezember 2010 gab die Band bekannt, dass die Epitaph World Tour im Jahr 2011 die letzte große Welttournee sei. Zudem trat die Band auch auf dem Wacken Open Air 2011 auf.[2]

Die Band veröffentlichte am 20. April 2011 eine Pressemitteilung, aus der hervorgeht, dass K. K. Downing Judas Priest mit sofortiger Wirkung verlässt und nicht an der Epitaph World Tour teilnehmen wird. Er wird durch den 31-jährigen Briten Richie Faulkner ersetzt. Als Grund hierfür gab er auf seiner Website weniger seine Gesundheit an, sondern vielmehr Differenzen zwischen ihm, dem Tour-Management sowie der Band.[3]

Am 25. August 2011 veröffentlichte die Band ein Boxset mit dem Namen „Single Cuts“. Es beinhaltet alle 20 CBS/Columbia Singles mit insgesamt 52 Songs von 1977 bis 1992. Außerdem ist dem Boxset noch Fotomaterial beigelegt.[4]

Rezeption

Logo der Band

Der große Einfluss Judas Priests auf die Metalszene zeigt sich unter anderem durch eine große Anzahl von Bands, die sich nach Songnamen ihrer Vorbilder benannten, darunter Exciter, Running Wild, Sinner und Steeler.

James Vance und Raymond Belknap

1985 planten zwei US-amerikanische Jugendliche, James Vance (damals 20) und Raymond Belknap (19), gemeinsam mit einem Gewehr Selbstmord zu begehen. Am 23. Dezember 1985 trafen sie sich auf einem Spielplatz in Reno (Nevada) und setzten sich unter Drogen. Belknap hielt sich als erstes das Gewehr unter das Kinn und erschoss sich. Vance wollte ihm folgen, überlebte aber mit einem von da an grausam entstellten Gesicht. Seine Eltern klagten daraufhin gegen Judas Priest. Ihre Argumentation: Ihr Sohn sei ein zufriedener Junge in einer glücklichen Familie gewesen. Nur die satanische Musik von Judas Priest könne die jungen Männer zu einer solchen Tat getrieben haben.

1990 – James Vance war bereits 1988 an einer Überdosis Medikamente gestorben – kam es zum Verfahren gegen Judas Priest. Im Gerichtssaal in Nevada (wo die gesamte Band auf der Anklagebank saß) wurde daraufhin die Musik von Judas Priest auf versteckte Botschaften untersucht. Es wurden kurze Ausschnitte des Lieds Better by You, Better than Me – die Coverversion eines Liedes der Band Spooky Tooth – vorgespielt, auch sang Halford im Gerichtssaal einige Zeilen dieses Titels. Die Ankläger sahen in diesem Lied einen versteckten Aufruf zum Suizid; es sei die Aufforderung „do it“ („tu es“) im unterschwelligen Bereich versteckt. Die Verteidigung argumentierte, dass die „do-it“-Phrasen zufällig entstanden und zudem keine konkrete Aufforderung seien. Rob Halford kommentierte den Vorwurf, mit unterschwelligen Botschaften zu arbeiten, damit, es wäre kontraproduktiv, seine Fans zum Suizid aufzurufen; er würde es dagegen bevorzugen, die Fans zu mehr Plattenkäufen aufzufordern. Ferner stellte sich im Prozess heraus, dass Vance und Belknap keineswegs die fröhlichen, unbeschwerten Jugendlichen aus harmonischen Familienverhältnissen gewesen waren, als die die Kläger sie darstellten. Sie hatten vielmehr unter erheblichen Anpassungsschwierigkeiten gelitten und Drogenvorgeschichten gehabt, die den Eltern nicht bekannt gewesen waren oder die sie nicht zu Kenntnis genommen hatten. Der Richter entschied, dass die „Botschaften“ zufällige Geräusche, möglicherweise Atemgeräusche Halfords, waren. Die Band wurde freigesprochen.

Die 1991 entstandene Dokumentation Dream Deceivers: The Story Behind James Vance vs. Judas Priest stellt den Prozess und seine Hintergründe ausführlich dar.

Diskografie

Studioalben

Weblinks

 Commons: Judas Priest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tim Eckhorst: Metall macht Musik, TheNextArt Verlag, 2008, ISBN 978-3-939400-18-9, S. 43.
  2. Judas Priest announce farewell EPITAPH World Tour!!, http://judaspriest.com/news/fullstory.asp?id=05E3D999-903B-49F0-A8D2-C4A2431C9B2D
  3. K.K. DOWNING retirement Press Release, http://www.judaspriest.com/news/fullstory.asp?id=31894B27-BD13-43BA-84F0-6A11B4F9D835
  4. JUDAS PRIEST To Release 'Single Cuts' In August, http://www.roadrunnerrecords.com/blabbermouth.net/news.aspx?mode=Article&newsitemID=159102

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