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Jud Süß (Hauff)

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„Jud Süß“ ist eine Novelle von Wilhelm Hauff, die 1827 fortsetzungsweise im Cotta’schenMorgenblatt für gebildete Stände“ erstveröffentlicht wurde.

Inhalt

Die Handlung der Novelle setzt vier Wochen vor dem Tod des Herzogs Karl Alexander von Württemberg und dem Sturz Joseph Süß Oppenheimers ein. Im Mittelpunkt steht die Liebesgeschichte zwischen Lea, der Schwester von Süß, und Gustav Lanbek.

Ort der Handlung ist zunächst das Palais des Süß, der zu seinem Geburtstag einen Maskenball veranstaltet. Der junge Württemberger ist gemeinsam mit seinem Vater – Vertreter der württembergischen-patriotischen Seite – anwesend. Gustav tauscht, um sich heimlich mit Lea treffen zu können, das Kostüm eines Bauern gegen das eines Sarazenen. Während Gustav und Lea sich treffen, provoziert der alte Lanbek den Süß. In Folge einer Verwechslung wird Gustav verhaftet und Süß sucht ihn am nächsten Tag im Gefängnis auf.

Süß ernennt Gustav zum Expeditionsrat und will ihn zu einer Heirat mit Lea zwingen. Gustav steht vor der Entscheidung, das Angebot anzunehmen und Lea zu ehelichen, was bedeuten würde, mit Familie, Religion und politischer Überzeugung zu brechen oder seinen Vater der Willkürjustiz auszuliefern. Süß lässt ihm vier Wochen Bedenkzeit.

Als der Vater von der Begegnung seines Sohnes mit Süß hört, fassen er und einige Württemberger den Plan, dem Herzog die „bösen“ Minister vorzuführen, da man davon ausgeht, dass der Herzog keine Ahnung von den Machenschaften des Süß hat.

Nach Ablauf der Bedenkzeit soll Gustav verhaftet werden, da er einer Heirat mit Lea nicht zugestimmt hat. Am Vorabend seiner Verhaftung flieht Gustav mit einem Freund. Auf der Flucht begegnen sie Süß, gefolgt von Röder. Sie erhalten die Nachricht, dass der Herzog tot ist. Dies ist die Lösung des politischen Konflikts.

Beim Prozess gegen Süß ist Gustav einer der Richter. Lea kommt ein letztes Mal zu ihm, um für ihren Bruder Schonung zu erbitten, indem Gustav ein belastendes Papier verschwinden lässt.

Im Hintergrund steht immer noch die Frage nach Gustavs und Leas Liebe. Gustav weist Leas Bitte ab und flüchtet sich in äußere Hilfsbereitschaft. Nach der Hinrichtung von Süß ertränkt sich Lea. Gustav bleibt unverheiratet und gibt sich im Alter metaphysischen Betrachtungen hin.

Literatur

  • Helmut Mojem: Heimatdichter Hauff? Jud Süß und die Deutschen. In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft. 2004, ISSN 0070-4318, S. 143–166.
  • Anne von der Heiden: Der Jude als Medium. „Jud Süß“. Edition Diaphanes, Zürich u. a. 2005, ISBN 3-935300-72-7 (Zugleich: Bochum, Univ., Diss., 2003), besonders S. 127–152 (Wilhelm Hauffs „Jud Süß“).
  • Alexandra Przyrembel, Jörg Schönert (Hrsg): Jud Süss. Hofjude, literarische Figur, antisemitisches Zerrbild. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-593-37987-2 (Vgl. [1] Tagungsbericht Hamburg Juli 2004) Insbesondere auch über Hauffs Novelle.
  • Jörg Koch: Joseph Süß Oppenheimer, genannt „Jud Süß“. Seine Geschichte in Literatur, Film und Theater. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24652-6.

Weblinks

 Wikisource: Jud Süß – Quellen und Volltexte
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jud Süß (Hauff) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.