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Juan Luria

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Juan Luria, auch Giovanni Luria, eigentlich Johannes Lorie oder Lorié (geb. 20. Dezember 1862 in Warschau; gest. 21. Mai 1943 im Vernichtungslager Sobibor) war ein polnischer Bariton.

Leben

Stolperstein an Lurias letztem Berliner Wohn- und Arbeitsort in der Bleibtreustraße 44

Luria studierte Gesang bei Josef Gänsbacher in Wien. Sein Operndebüt gab er 1884 an der Wiener Hofoper. 1885 war er am Hoftheater in Stuttgart engagiert. In der Spielzeit 1890/91 sang er an der Metropolitan Opera in New York unter anderem den Grafen Nevers in den Hugenotten, den Don Pizarro im Fidelio, den Kurwenal in Tristan und Isolde und den Alberich und den Gunther im Ring. Ab 1891 sang er an mehreren italienischen Opernhäusern, zum Beispiel 1897 an der Mailänder Scala als Wotan in der italienischen Erstaufführung der Walküre. Es folgte Gastspiele in Berlin, Elberfeld, Wien, München und Brüssel.

Nachdem er 1908 zuletzt am Berliner Theater des Westens aufgetreten war, widmete sich Luria seiner Tätigkeit als Gesangslehrer in Charlottenburg. Zu seinen Schülerinnen und Schülern zählten Elfriede Marherr (1888–1973), Käthe Heidersbach-Källe (1897–1979), Michael Bohnen und Gotthelf Pistor (1887–1947).

Als nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten die Repressionen gegen Juden immer größere Ausmaße annahmen, floh Luria 1937 in die Niederlande, wo er in Amsterdam und Den Haag unterrichtete. Nach der Besetzung der Niederlande durch die Wehrmacht im Mai 1940 wurde Luria im Judendurchgangslager Westerbork interniert, von dort am 18. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und bei Ankunft ermordet.

Literatur

  • Karl J. Kutsch, Leo Riemens: Großes Sänger-Lexikon. 3. Auflage. Band 3. Saur, München 1997.
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