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Josua

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Josua (Begriffsklärung) aufgeführt.
Josua, der Sohn Nuns, im Kampf mit dem König der Amalekiter, Darstellung aus dem Hortus Deliciarum der Herrad von Landsberg, um 1175

Josua [ˈjoːzu̯a] ist ein männlicher Vorname.

Ein prominenter Namensträger war der israelitische Führer Josua, der Sohn Nuns. Auch Jesus von Nazaret trug diesen Namen, allerdings hat sich durch die Überlieferung des Neuen Testaments die gräzisierte Namensvariante etabliert.

Herkunft und Bedeutung

Beim Namen Josua handelt es sich um die deutsche, norwegische und schwedische Form des hebräischen Namens יְהוֹשֻׁעַ jəhōšuaʿ.[1]

Für gewöhnlich wird der Name als Zusammensetzung des Gottesnamen יהוה jhwh mit der Wurzel ישׁע jšʿ „Hilfe“, „Heil“, „Rettung“ angesehen und mit „der Herr ist Hilfe“ oder „der Herr hilft/rettet“ übersetzt.[1][2][3][4][5] Dies steht im Einklang sowohl mit der Etymologie des Namens Jesu in Mt 1,21 ELB als auch mit dem ursprünglichen Namen des Josua ben Nun, der Hoschea lautet (Num 13,16 ELB).[5] So ist der Name als Vertrauensname zu verstehen.[3]

Selten werden andere Herleitungen in Erwägung gezogen. William F. Albright leitet den Namen von der arabischen Wurzel ġauṯ „Hilfe“ ab.[2] Eduard König gibt zwar die Möglichkeit der Herleitung von ישׁע jšʿ an, leitete den Namen in Anlehnung an die arabische Wurzel wasiʿa von שׁוע ab und übersetzt: „der Herr ist Freigebigkeit/Großmut“.[6] Diese Herleitung lehnt Noth jedoch explizit ab[3], worauf auch andere Autoren verweisen.[4]

Bei Josua handelt es sich um den ersten JHWH-haltigen Namen im Alten Testament.[2]

Verbreitung

Der Name Josua ist weltweit nicht sehr verbreitet.[7]

In Schweden tragen aktuell 202 Männer diesen Vornamen, bei 109 davon handelt es sich um den Rufnamen (Stand 2022).[8] Auch in Finnland kommt der Name gelegentlich vor. Dort tragen, Stand 2022, 314 Männer diesen Namen.[9]

In Österreich erreichte Josua im Jahr 2020 Rang 604 der Vornamenscharts, für den Zeitraum von 1984 bis 2020 belegt er mit 159 Namensträgern Rang 518 der Statistik.[10] In der Schweiz tragen 737 Jungen und Männer den Vornamen Josua (Stand 2020).[11]

In Deutschland war der Name Josua nie weit verbreitet.[12] Laut Knud Bielefeld[13] verzeichnete sich seit 2010 ein Aufwärtstrend des Namens.[14] Im Jahr 2021 lag Josua auf Rang 322 der Vornamenscharts.[15]

Varianten

Biblische Varianten

In den verschiedenen antiken Bibeln werden verschiedene Varianten des Namens bezeugt.

Sprache Bibelübersetzung Schreibweise
AT NT
Hebräisch Masoretischer Text יְהוֹשֻׁעַ jəhōšuaʿ, יְהוֹשׁוּעַ jəhōšūaʿ, יֵשׁוּעַ jēšūaʿ יֵשׁוּעַ jēšūaʿ
Syrisch Peschitta ܝܫܘܥ yešūᶜ ܝܫܘܥ yešūᶜ
Altgriechisch LXX und Novum Testamentum Graecae Ἰησοῦς Iēsûs, Ὠσηε Ōsēe[16] Ἰησοῦς Iēsûs
Latein Vulgata Iosue Iesus
Deutsch verschiedene Übersetzungen Josua, Jeschua Jesus, Josua

Namensform Jesus

Hauptartikel: Jesus (Name)

Vermutlich zurückzuführen auf die Vulgata, die lateinische Übersetzung der Bibel, die lange den kirchlichen und theologischen Gebrauch dominierte, etablierten sich in Deutschland sowie den meisten anderen Ländern für den hebräischen Namen יְהוֹשֻׁעַ jəhōšuaʿ zwei verschiedene Namensvarianten: Josua im alttestamentlichen Gebrauch, abgeleitet vom hebräischen יְהוֹשֻׁעַ jəhōšuaʿ, und Jesus für Jesus von Nazaret (eigentlich יֵשׁוּעַ jēšūaʿ), abgeleitet vom griechischen Ἰησοῦς Iēsûs.

Weitere Namensvarianten

Weibliche Varianten des Namens sind Chus und Jesusa (Spanisch) sowie Josune (Baskisch).

Für weitere Varianten: siehe Jesaja#Varianten

Namenstage

Bekannte Namensträger

Biblische Namensträger

Antike

  • Jehoschua ben Chananja (ca. 1.–2. Jahrhundert), auch: Josua ben Chananja, Tannaim
  • Jehoschua ben Qorcha (ca. 1.–2. Jahrhundert), auch: Josua ben Qorcha, jüdischer Gelehrter des Altertums
  • Jehoschua ben Levi (ca. 3. Jahrhundert), auch: Josua ben Levi, bedeutender Amoräer der 1. Generation
  • Josua Stylites (ca. 5.–6. Jahrhundert), gilt traditionell als Verfasser einer etwa 507 entstandenen Chronik über die Ereignisse im spätantiken Syrien

Mittelalter

Frühe Neuzeit

19. Jahrhundert bis Gegenwart

Fiktive Namensträger

Kulturelle Rezeption

Musik

Objekte mit dem Namen Josua

Eine Josua-Palmlilie (Yucca brevifolia)

Josua war der Name eines Lübecker Kriegsschiffs, das im Dreikronenkrieg 1565 vor Anker liegend vor der Küste von Gotland sank.

Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, sogenannte Mormonen, bezeichneten das im Südwesten der USA heimische Agavengewächs Yucca brevifolia als „Joshua Tree“ (Josua-Palmlilie), weil sie seine Äste mit den Armen des alttestamentlichen Volksführers aus dem Buch Josua verglichen. Der Josua-und-Kaleb-Brunnen des Künstlers Karl Donndorf in Stuttgart-Rotenberg hingegen, zeigt eine Szene aus dem 4. Buch Mose. Nahe Bergisch Gladbach gab es eine Grube Josua.

Die Josua-Anhöhe ist der höchste Hügel im Istanbuler Stadtteil Beykoz in Istanbul und ist nach Vorstellung der Einheimischen die Grabstätte des Propheten Josua (a.) [yuscha], an die eine Gedenkstätte erinnert.

Siehe auch

Literatur

  • Beate Varnhorn (Red.): Bertelsmann, Das große Lexikon der Vornamen. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh u. a. 2008, ISBN 978-3-577-07694-4, S. 246.
  • Heinz Schumacher (Hrsg.): Die Namen der Bibel und ihre Bedeutung im Deutschen. Paulus-Buchhandlung, Heilbronn 2005, ISBN 3-87618-027-9, S. 114.
  • Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Das große Vornamenlexikon. Dudenverlag, Berlin u. a. 2014, ISBN 978-3-411-06084-9, S. 235.

Weblinks

  • Josua im Vornamenlexikon von Wissen.de (abgerufen am 18. November 2013)
 Commons: Josua – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Josua – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18 Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 449.
  2. 2,0 2,1 2,2 Ludwig Köhler, Walter Baumgartner: Hebräisches und aramäisches Lexikon zum Alten Testament. 3 Auflage. 2, Koninklijke Brill NV, Leiden/Boston 2004, S. 379f.
  3. 3,0 3,1 3,2 Martin Noth: Die israelischen Personennamen im Rahmen der gemeinsemitischen Namensgebung. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart 1928, S. 154f.
  4. 4,0 4,1 Hans Rechenmacher: Personennamen als theologische Aussagen. Die syntaktischen und semantischen Strukturen der satzhaften theophoren Personennamen in der hebräischen Bibel. Eos Verlag Erzabtei S. Ottilien, St. Ottilien 1997, S. 30f.
  5. 5,0 5,1 Anton Cuffari: Josua / Josuabuch. In: Bibelwissenschaft. Deutsche Bibelgesellschaft, Februar 2006, abgerufen am 6. Mai 2022.
  6. Eduard König: Hebräisches und aramäisches Wörterbuch zum Alten Testament. 6+7 Auflage. Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1936, S. 144.
  7. Josua. In: Vornamen Weltweit. Matthias Grönert, abgerufen am 6. August 2022.
  8. Josua. In: SCB. Statistikmyndigheten, abgerufen am 6. August 2022 (svenska).
  9. Josua. In: DVV. Digi- ja väestötietovirasto, abgerufen am 6. August 2022 (suomi).
  10. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA - Die Informationsmanager. STATISTIK AUSTRIA, abgerufen am 6. August 2022.
  11. Bundesamt für Statistik: Vornamen der Bevölkerung nach Geschlecht, Schweiz, 2020 - 2020 | Tabelle. 17. August 2021, abgerufen am 6. August 2022.
  12. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Das große Vornamenlexikon. (Herkunft und Bedeutung von über 8000 Vornamen). 4., völlig neu bearbeitete Auflage. Dudenverlag, Berlin u. a. 2014, ISBN 978-3-411-06084-9, S. 235.
  13. In Deutschland gibt es keine offizielle behördliche Statistik der Vornamen. Knud Bielefeld ermittelt seit 2004 aus den Geburtsmeldungen der Krankenhäuser und Standesämter eine Statistik. Siehe hier
  14. Josua. In: Beliebte Vornamen (Blog). Knud Bielefeld, abgerufen am 6. August 2022 (deutsch).
  15. Deutschlands beliebteste Namen des Jahres 2021 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 6. August 2022 (deutsch).
  16. 1 Sam 6,14 LXX
  17. 17,0 17,1 Eintrag über Josua im Ökumenischen Heiligenlexikon abgerufen am 15. Februar 2014
  18. Eintrag über Josua im Ökumenischen Heiligenlexikon abgerufen am 15. Februar 2014
  19. Sacharia 3,1 (Link nicht mehr abrufbar) in der Menge-Bibel
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