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Joseph Stacher

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Joseph „Doc“ Stacher alias Joseph Oystacher (geb. 1902 Letychiv in Polen, heute Ukraine; gest. 28. Februar 1977 in München) war ein US-amerikanischer Mobster, der heute der Kosher Nostra zugerechnet wird.

Er soll wesentlich Meyer Lansky und Lucky Luciano bei der Zusammenarbeit zwischen Kosher Nostra und La Cosa Nostra unterstützt haben, die dazu führte, dass Lansky einen Sitz in der Kommission des National Crime Syndicate bekam.

Leben

1912 emigrierte die Familie aus der Ukraine in die USA und lebte in Newark (New Jersey). Er wurde bekannt als Dieb, der seine Beute von Sackkarren etc. stahl. Er verkürzte seinen Familienname von Oystacher auf Stacher. Er lernte Meyer Lansky und Abner Zwillman kennen. In den 1920er beteiligte er sich an den Glücksspielaktivitäten von Zwillman.

1931 war Stacher Lansky bei der Organisation eines Treffen von „Kosher Nostras“ im Franconia Hotel behilflich, welches heute als Auftakt für die Bildung des National Crime Syndicate gewertet werden kann. Als Lansky seine Aktivitäten in der Karibik und an der Westküste der Vereinigten Staaten begann, war Stacher der stille Helfer und Partner im Hintergrund. In Las Vegas fungierte er als eine Art Supervisor in den Casinos Sands und Fremont.

Jack Dragna, der lokale Boss der La Cosa Nostra in Kalifornien, war kein Freund dieser Expansion der Mobster unter Meyer Lansky nach Las Vegas. Er schickte seinen „enforcer“ (am: „Durchsetzer“) Jimmy „The Weasel“ Fratianno aus, um seine Rechte geltend zu machen. Moe Sedway wurde körperlich attackiert und auch der ranghöhere Doc Stacher wurde körperlich angegriffen. Eigentlich hatte das National Crime Syndicate Las Vegas als offene Stadt vorgesehen, welche keinem Clan oder Gruppe als Territorium zugeordnet war. Als Lansky deshalb Tommy Lucchese darauf ansprach, kam es zunächst zu keiner Lösung. Lansky suchte aber nicht den Konflikt, sondern bot Jack Dragna eine Beteiligung am Flamingo an, was dieser jedoch ablehnte. [1]

1964 konnte Stacher auch dann noch seine Aktivitäten fortsetzten, als andere Mobster bereits u.a. wegen Steuerhinterziehung belangt werden konnten; allerdings war seine Rolle nicht unbemerkt geblieben und die Einwanderungsbehörde versuchte, ihn nach Polen abzuschieben.

Vor der Abschiebung nach Polen bewahrte ihn eine Regelung, die es verbat, Personen in Staaten abzuschieben, die dem kommunistischen Block zuzurechnen waren. Aber es wurde ihm erlaubt, sich in Israel anzusiedeln, wobei ihm Frank Sinatra behilflich gewesen sein soll, und so emigrierte Stacher 1965 dorthin.

Dort wurde er von den Journalisten Dennis Eisenberg, Uri Dan und Eli Landau aufgesucht, die eine Biografie über Meyer Lansky planten.

Am 28. Februar 1977 starb Joseph Stacher unter ungeklärten Umständen in einem Hotel in München. Als Todesursache wurde Herzversagen angegeben. Seine Leiche wurde zurück nach Israel gebracht und dort beigesetzt.

Nachlass

Joseph Stachers Tochter Joanne Ruth ist eine graduierte Geologin und arbeitet als Juwelen-Desigerin in Crystal Bay, Nevada, in der Nähe des Lake Tahoe. Über sie existieren abweichende Geburtsinformationen; einerseits soll sie 1952 in Los Angeles geboren worden sein; aber auch das Jahr 1950 mit Geburtsort Rom wird genannt.[2]

Literatur

  • David A. Chapin, / Ben Weinstock: The Road from Letichev: The history and culture of a forgotten Jewish community in Eastern Europe, Volume 2Universe. Lincoln 2000. S. 475-477. ISBN 0-595-00667-1
  • T.J. Englisch: Havana Nocturne. How the Mob Owned Cuba...an Then Lost It to the Revolution; New York Times 2007,2008; ISBN 978-0-06-171274-6
  • Seymour M. Hersh: The Dark Side of Camelot. New York: Little, Brown and Company, 1997. ISBN 0-316-35955-6
  • Robert Lacey Little Man: Meyer Lansky and the Gangster Life. London: Century, 1991. ISBN 0-7126-2426-0
  • Michael Collins Piper: Final Judgment: The Missing Link in the JFK Assassination Conspiracy. Washington DC: Wolfe Press, 1993. ISBN 0-935036-47-4
  • Ed Reid und Ovid Demaris: The Green Felt Jungle. Montreal: Pocket Books, 1964.
  • Carl Sifakis: The Encyclopedia of American Crime: Second Edition Vol. II (K-Z). New York: Facts On File, 2001.

Einzelnachweise

  1. AmericanMafia.com - Muscling In von John William Tuohy auf www.americanmafia.com (englisch)
  2. Joseph - Doc - Stacher auf www.lacndb.com (englisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Joseph Stacher aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.