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Joseph Bondi

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Joseph Bondi
Denk- und Dankschrift für Gemeindevorsteher Joseph Bondi, 1893

Joseph Bondi (geb. 23. Juni 1818 in Dresden; gest. 11. Juni 1897 ebenda) war ein deutscher Jurist, Bankier, Gemeindevorsteher und Königlich Sächsischer Kommerzienrat.

Leben und Wirken

Bondis Familie siedelte sich nach der Flucht aus Prag 1746 in Dresden an, wo sie bald zu den einflussreichsten Familien der dortigen jüdischen Gemeinde gehörte. Die Bondi übten viele ehrenamtliche Gemeindefunktionen aus und setzten sich unter anderem mit Stiftungen und Schenkungen für das Allgemeinwohl ein. Sie finanzierten unter anderem 1751 den Erwerb des Alten jüdischen Friedhofes, den Bau der Alten Dresdner Synagoge und gründeten 1755 das Bankhaus Bondi in Dresden.

Joseph Bondi wurde 1818 als eines von vier Kindern von Fanny Vögle und Jomtow Bondi in Dresden geboren und besuchte als einer der ersten jüdischen Schüler die Kreuzschule. Anschließend studierte er ab 1839 in Leipzig Rechtswissenschaften. Aufgrund eines Augenleidens, das zur vollständigen Erblindung eines Auges führte, musste er bereits 1841 sein Studium abbrechen.[1] Er absolvierte im Bankhaus von Wilhelm Schie (1805–1861) von 1845 bis 1853 eine Lehre.

Bondi erhielt 1853 das Dresdner Bürgerrecht und gründete im selben Jahr eine eigene Bank, die später an das Bankhaus Bondi angegliedert wurde und unter Mithaberschaft von Ignatz Maron (1842–1922) unter dem Namen Bankhaus Bondi & Maron bis 1936 existierte. Des Weiteren war er im Börsenvorstand tätig und leitete dessen Schiedsgericht. Er wurde 1838 von den Ältestenamtsverwesern zu einem der acht Comissare ernannt. Nach dem Tod von Bernhard Beer wurde er im Jahr 1861 zum Gemeindevorsteher gewählt und legte dieses Amt nach zahlreichen Wiederwahlen erst 1893 nieder.

Bondi begründete den Verein obdachloser Frauen mit und vertrat die Alliance Israelite Universelle. Im Jahr 1886 gründete er die Sidonie-Stiftung, die Stipendien finanzierte. Er wurde 1891 zum Königlich Sächsischen Kommerzienrat ernannt. Er verstarb mit 76 Jahren in Dresden an einer Lungenentzündung und wurde auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Dresden Johannstadt beigesetzt.[2]

Bondi war zweimal verheiratet. Aus seiner 1846 geschlossenen Ehe mit Auguste Schie, Tochter des Bankiers Wilhelm Schie, stammten zwei frühverstorbene Söhne und die Tochter Sidonie Bondi. Aus seiner 1859 geschlossenen Ehe mit Julie Gottschalk stammten zwei Töchter und zwei Söhne, darunter Felix Bondi (1860–1934), der als Rechtsanwalt aktiv wurde.

Literatur

  • Die Familie Bondi. In: Frank Thiele et al.: Alter jüdischer Friedhof in der Dresdner Neustadt. Hille, Dresden 2000, S. 101–123.
  • Joseph Bondi. In: Frank Thiele (Hrsg.): Neuer Jüdischer Friedhof in der Dresdner Johannstadt. Hille, Dresden 2004, S. 92–94.
  • Simone Lässig: Familie Bondi. In: Jüdische Gemeinde zu Dresden, Landeshauptstadt Dresden (Hrsg.): Einst & Jetzt. Zur Geschichte der Dresdner Synagoge und ihrer Gemeinde. ddp goldenbogen, Dresden 2001, S. 128–131.
  • Kerstin Hagemeyer (Hrsg.): Jüdisches Leben in Dresden. Ausstellung anlässlich der Weihe der neuen Synagoge Dresden am 9. November 2001. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Berlin 2002, ISBN 3-910005-27-6, S. 138.

Weblinks

 Commons: Joseph Bondi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Joseph Bondi. In: Frank Thiele (Hrsg.): Neuer Jüdischer Friedhof in der Dresdner Johannstadt. Hille, Dresden 2004, S. 92.
  2. Joseph Bondi. In: Frank Thiele (Hrsg.): Neuer Jüdischer Friedhof in der Dresdner Johannstadt. Hille, Dresden 2004, S. 93 (Grabfoto).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Joseph Bondi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Messina. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 305 Artikel (davon 103 in Jewiki angelegt und 202 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.