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Josep Borrell

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Josep Borrell (2005)

Josep Borrell i Fontelles (auch bekannt als José Borrell; * 24. April 1947 in La Pobla de Segur) ist ein spanischer Politiker. Er gehört der katalanischen sozialdemokratischen Partei PSC an und war von 2018 bis 2019 spanischer Minister für Äußeres, Europäische Union und Entwicklungshilfe im Kabinett Sánchez.[1]

Seit dem 1. Dezember 2019 ist er Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik in der Kommission von der Leyen.[2]

Bis 2009 war er Mitglied des Europäischen Parlaments, dessen Präsident er von Juli 2004 bis Januar 2007 war. Von 2010 bis 2012 war er Präsident des Europäischen Hochschulinstituts.

Leben

Werdegang

Borrell studierte an der Universidad Politécnica de Madrid Luftfahrttechnik und promovierte an der Universität Complutense Madrid in Wirtschaftswissenschaften. Darüber hinaus besitzt er einen Master der Stanford University sowie des Institut français du pétrole.

Politische Laufbahn

Borrell war von 1979 bis 1982 Mitglied der Regionalregierung der Autonomen Gemeinschaft Madrid, wo er für die Finanzpolitik verantwortlich war. 1982 wurde er zum Generalsekretär für Haushalt und Öffentliche Ausgaben im spanischen Finanzministerium ernannt, 1984 zum Staatssekretär für Finanzen und 1991 zum Minister für Infrastruktur, Transport und Umwelt.

Bei der Europawahl 2004 wurde Borrell in das Europäische Parlament gewählt, dessen Präsident er von 2004 bis 2007 war. Im ersten Wahlgang konnte er sich mit 388 gegen 208 Stimmen gegen den polnischen Politiker Bronisław Geremek durchsetzen. Zuvor wurde eine entsprechende Vereinbarung zwischen den beiden großen Fraktionen, der christdemokratischen EVP-ED und der sozialdemokratischen SPE, getroffen. Teil dieser Vereinbarung war es auch, dass Borrell nach der Hälfte der Amtszeit, also nach zweieinhalb Jahren, durch den deutschen Fraktionsvorsitzenden der EVP-ED, Hans-Gert Pöttering, abgelöst wurde. Im Januar 2007 wurde Pöttering zu seinem Nachfolger gewählt. Danach war Borrell Vorsitzender des Entwicklungsausschusses des Europäischen Parlaments. Bei der Europawahl in Spanien 2009 trat er symbolischerweise auf dem letzten Platz der PSOE/PSC-Wahlliste an und wurde erwartungsgemäß nicht wiedergewählt.

Seit Januar 2010 war Borrell als Präsident des Europäischen Hochschulinstituts in Florenz tätig. Aufgrund einer Kontroverse über eine nicht offengelegte, mit 300.000 Euro pro Jahr dotierte Aufsichtsratsmitgliedschaft beim Energiekonzern Abengoa musste Borrell zum Ende des akademischen Jahres 2012 sein Amt als EHI-Präsident aufgeben.[3]

Im Konflikt um die politische Zukunft der Region Katalonien engagierte sich der Katalane Borrell auf der Seite der Gegner einer Sezession von Spanien. Nach seiner Amtseinführung als neuer spanischer Außenminister im Kabinett des Sozialisten Pedro Sánchez im Juni 2018 sprach er sich für eine stärkere Sicherung der Außengrenzen der Europäischen Union sowie eine konsequente Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern aus.[4]

2018 wurde Borell von der spanischen Wertpapieraufsichtsbehörde (CNMV) wegen Insiderhandels ein Bußgeld von 30.000 Euro auferlegt, das er akzeptierte und keine Rechtsmittel einlegte. Als Mitglied des Verwaltungsrats von Abengoa hatte er im November 2015 unmittelbar vor der Insolvenz des Unternehmens 10.000 Stück Aktien für Rechnung eines Dritten, bei dem es sich um seine Exfrau handelte, für 9.030 Euro verkauft.[5][6]

Nach der Europawahl 2019 wurde Borrell Anfang Juli 2019 vom Europäischen Rat für die Position des EU-Außenbeauftragten nominiert.[7] Im Oktober 2019 wurde seine Ernennung nach der Anhörung Borrells vor dem Auswärtigen Ausschuss des Europaparlaments durch die Fraktionsvorsitzenden des Europäischen Parlaments bestätigt.[8] Er trat sein neues Amt am 1. Dezember 2019 an.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sebastian Schoepp: Ein Katalane für die Einheit. Süddeutsche Zeitung, 5. Juni 2018, abgerufen am 6. Juni 2018.
  2. dpa: Die neuen Kommissare: Von alten Hasen und Neulingen - die neue EU-Kommission. In: Die Zeit. Hamburg 2019-11-27, ISSN 0044-2070 (https://www.zeit.de/news/2019-11/27/von-alten-hasen-und-neulingen-die-neue-eu-kommission).
  3. Dave Keating: Borrell forced to resign over energy interests (englisch) POLITICO SPRL. 12. April 2014. Abgerufen am 25. Mai 2019.
  4. Thomas Urban: "Müssen aufpassen, dass Schengen nicht zusammenbricht" sz.de, 14. Juni 2018, abgerufen am 14. Juni 2018.
  5. Thilo Schäfer: Spaniens Außenminister wegen Insiderhandels bestraft. In: Börsen-Zeitung. 29. November 2018, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  6. Lucía Abellán: La CNMV multa a Borrell con 30.000 euros por usar información privilegiada al vender acciones de Abengoa. In: El País. 27. November 2018, abgerufen am 12. Oktober 2019 (español).
  7. EU-Gipfel nominiert von der Leyen als Kommissionschefin. In: Die Welt, 2. Juli 2019, abgerufen am selben Tag.
  8. Eva Fischer: Der neue EU-Außenbeauftragte will die Staatengemeinschaft schlagkräftiger machen. In: Handelsblatt, 8. Oktober 2019, abgerufen am 29. November 2019.
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Josep Borrell aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.