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Josef Hupka

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Josef Hupka (geb. Februar 1875 in Wien; gest. 23. April 1944 in Theresienstadt) war ein Wiener Jurist und Universitätsprofessor. Er war ordentlicher Professor für Handels- und Wechselrecht an der Juridischen Fakultät der Universität Wien.

Leben

Josef Hupka wurde nach manchen Quellen am 22. Februar,[1][2] nach anderen Quellen am 28. Februar[3] 1875 in Wien geboren. 1897 Promotion zum Dr. jur. (Universität Wien), 1901 ebenda Habilitation für römisches und deutsches bürgerliches Recht sowie 1902 für Handels- und Wechselrecht. Ab 1906 a.o. Professor und ab 1915 ordentlicher Professor. 1926/1927 Dekan der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät. Hupka, der 1897 zum Protestantismus konvertierte, engagierte sich neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit öffentlich gegen den damals herrschenden Antisemitismus: So setzte er sich im Fall Philipp Halsmann für den Angeklagten ein und forderte auch nach dessen Pardonierung eine volle Rehabilitierung Halsmanns. Hupka trat 1930 außerdem gegen die "völkische" Studentenordnung von Wenzeslaus Gleispach ein, dem damaligen Rektor der Universität Wien. Diese Studentenordnung, die vom Verfassungsgerichtshof 1931 aufgehoben wurde, hätte eine eindeutige Verschlechterung für jüdische Studierende gebracht. Hupka wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt und dabei 1938 aufgrund der Nürnberger Gesetze seines Amtes durch Zwangspensionierung enthoben und von der Universität Wien vertrieben. Nachdem die Nationalsozialisten Hupka 1939 nach mehr als 35 Dienstjahren für die Universität Wien die Pension strichen, flüchteten Josef und seine Ehefrau Hermine Hupka im Mai 1939 nach Zürich, wo sie vergeblich einen Asylantrag stellten. Das Ehepaar Hupka konnte noch nach Amsterdam fliehen, wurde jedoch von dort 1944 nach Theresienstadt deportiert, wo Josef Hupka am 23. April 1944 starb.

Werke

  • Die Vollmacht. Eine civilistische Untersuchung, mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuchs". Duncker & Humboldt. Berlin 1900.
  • Die Haftung des Vertreters ohne Vertretungsmacht. Ein Beitrag zur Lehre von der Vertretung in Rechtsgeschäften". Duncker & Humboldt. Berlin 1903.
  • "Gegenentwurf eines Gesetzes über den Versicherungsvertrag". Franz Deuticke. Leipzig und Wien 1908.
  • Das einheitliche Wechselrecht der Genfer Verträge. Springer. Wien 1934.

Literatur

  • Oliver Rathkolb: Der lange Schatten des Antisemitismus: Kritische Auseinandersetzungen mit der Geschichte der Universität Wien im 19. und 20. Jahrhundert. V&R Unipress; Auflage: 1 (19. Juni 2013).

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Josef Hupka aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.