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Josef Hermann Dufhues

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Dufhues in Bochum 1968
Portrait von Josef Hermann Dufhues
Denkmal für Dufhues im Bochumer Stadtpark

Josef Hermann Dufhues (geb. 11. April 1908 in Castrop-Rauxel; gest. 26. März 1971 in Rheinhausen, heute ein Stadtbezirk Duisburgs) war ein deutscher Politiker (CDU).

Leben und Beruf

Nach dem Abitur im Jahr 1927 studierte Dufhues Jura und Volkswirtschaft in Tübingen und Berlin. Während seines Studiums wurde er Mitglied der A.V. Guestfalia Tübingen im CV, im Jahr 1956 Ehrenmitglied des K.St.V. Markomannia im KV zu Münster. Von 1935 bis 1945 war Dufhues Rechtsanwalt. Von 1941 bis 1945 leistete er seinen Kriegsdienst und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1946 Richter am Landgericht Bochum. Ab 1946 war Dufhues wieder als Rechtsanwalt und ab 1951 auch als Notar in Bochum tätig.

Partei

Bereits 1945 trat er der CDU bei. Als Mitbegründer der Jungen Union Westfalen war er von 1946 bis 1950 deren Vorsitzender in Nordrhein-Westfalen. In den Jahren 1949/50 fungierte Dufhues auch als Bundesvorsitzender der Jungen Union.

1959 übernahm er den Landesvorsitz der CDU Westfalen, den er bis 1970 innehatte. Nach dem Ende seiner Ministertätigkeit 1962 bekleidete Dufhues bis 1966 das Amt des Geschäftsführenden Vorsitzenden der CDU Deutschlands, das geschaffen worden war, um den betagten Parteivorsitzenden Konrad Adenauer zu entlasten. In dieser Funktion konnte er allerdings die in ihn gesetzten Erwartungen, insbesondere die Hoffnungen auf eine Reform der CDU, nicht erfüllen. Von 1966 bis 1969 war er Mitglied des Präsidiums der CDU.

Abgeordneter

Dufhues war in den Jahren 1946/47 und von 1950 bis 1971 Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen. 1966 wurde er Präsident des nordrhein-westfälischen Landtages.

Öffentliche Ämter

Von 1958 bis 1962 war er Innenminister von Nordrhein-Westfalen.

Politisches

Von 1955 bis 1971 war Dufhues Verwaltungsratsvorsitzender des WDR. In dieser Funktion geriet er, als starker Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, in seiner Partei in Gegensatz zu Konrad Adenauer während der Debatte um die Schaffung des ZDF.

Anfang der 1960er Jahre setzte er sich für die Ansiedlung von Fabriken des Autobauers Opel und die Gründung der Ruhr-Universität Bochum in der von der Bergbaukrise stark getroffenen Stadt ein. Damit wurde der Strukturwandel im mittleren Ruhrgebiet nachhaltig unterstützt. Für diese Verdienste wurde ihm von der Stadt Bochum im Stadtpark ein Denkmal errichtet.

Bekannt wurde Dufhues 1963 auch aufgrund seiner durch die Spiegel-Affäre ausgelösten Auseinandersetzung mit der Gruppe 47. Einige Mitglieder dieser losen Schriftstellervereinigung - darunter Alfred Andersch, Hans Magnus Enzensberger, Uwe Johnson und Klaus Roehler - hatten in einer Resolution gegen die auf Betreiben des damaligen Verteidigungsministers Franz Josef Strauß erfolgte Verhaftung Conrad Ahlers' und Rudolf Augsteins protestiert. Dufhues wandte sich am 19. Januar 1963 in einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit und zeigte sich über den "Einfluss der 'Gruppe 47' nicht nur im kulturellen, sondern auch im politischen Bereich" besorgt, wie es in einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hieß. In der Öffentlichkeit wurden diese Äußerungen als Generalangriff der regierenden CDU auf die Schriftstellervereinigung gewertet. Es kam zu einem weiteren verbalen Schlagabtausch in der Öffentlichkeit [1].

Während der Großen Koalition gehörte er mit Rainer Barzel, Bruno Heck, Richard Jaeger, Heinrich Krone, Paul Lücke, Gerhard Schröder, Franz Josef Strauß und Richard Stücklen zu den Verfechtern des Mehrheitswahlrechts. Diese fanden zwar Unterstützung bei großen Teilen der SPD, konnten sich aber insgesamt in der Koalition nicht durchsetzen.

Weblinks

 Commons: Josef Hermann Dufhues – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Einzelnachweise

  1. Böttiger, Helmut, Die Gruppe 47, München 2012, S. 312 f
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Josef Hermann Dufhues aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.