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Yosef Chaim

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Yosef Chaim

Chacham Yosef Chaim (Ben Ish Chai) (geb. 1832 in Bagdad, Osmanisches Reich; gest. 1909 in Kafil - Jahrzeit: 13. Elul) war einer der bedeutendsten sephardischen Rabbiner und Kabbalisten.

Besser bekannt ist er unter dem Namen Ben Ish Chai (Sohn des lebendigen Mannes), weil er unter diesem Namen ein Buch schrieb, das die wöchentlichen Toraabschnitte erläutert und nach einer kabbalistischen Einführung halachische, d. h. gesetzgeberische Entscheidungen diskutiert. In diesem Buch gibt er den kabbalistischen Gesetzen Vorrang vor den Gesetzen aus der Gemara. Insgesamt schrieb er 83 Bücher über Halacha, Kabbala, Agada, Draschot, Erklärungen zum Talmud und vieles mehr.

Nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1857 übernahm er sein Amt des Chacham (Weiser), was im sefardischen Judentum etwa dem Rabbiner im aschkenasischen Bereich entspricht. Er verstarb während einer Pilgerreise im Heiligen Land, das er zweimal besucht hatte (1869, 1909), nachdem er das Grab des Propheten Ezechiel aufgesucht hatte. Yosef Chaims Einfluss reichte weit über Bagdad hinaus, und so schrieb er unter anderem Responsen für die Gemeinden in Wien, Palästina, Kalkutta und im Iran. Besonders in sefardischen Gemeinden ist der Einfluss des Ben Isch Chai ungebrochen.

Leben

Chacham Joseph Chaim wurde 1832 als Sohn eines der einflussreichsten Rabbiners in Bagdad geboren, das damals zum osmanischen Reich gehörte. Sein scharfer Verstand und sein außerordentliches Gedächtnis waren schon in jungen Jahren evident, so dass er im Alter von 14 Jahren eine halachische Frage statt seines Vaters beantwortete.

Die anfragende Jerusalemer Gemeinde war von der gedanklichen Tiefe der Antwort sehr beeindruckt. Nach dem Tod seines Vaters wurde er, obwohl er erst 25 Jahre alt war, der führende Rabbiner Bagdads. Er besaß ein so umfassendes Torawissen, dass er im gesamten osmanischen Reich als halachische Autorität anerkannt war und so ein weithin angesehener Posek wurde.

Fünfzig Jahre lang sprach er jeden Morgen über Halacha und Aggada und am Schabbat bestand seine Rede aus einer dreistündigen Ansprache. Sie bildeten die Basis seines Werks „Ben Isch Chai“, in dem jeweils Erklärungen zum Wochenabschnitt abgegeben werden, gefolgt von praktischer Halacha zu einem bestimmten Thema. Dieses Buch gehört zu den Standardwerken eines sephardischen Hauses – vergleichbar mit dem „Kitzur Schulchan Aruch“ bei Aschkenasim – und wird von dem gesamten Spektrum sephardischer Juden befolgt, seien es irakische, marokkanische oder persische Juden.

Obwohl der Ben Isch Chai sehr streng mit sich war und sich zum Lernen von seiner Umwelt absonderte, war es ihm wichtig, oft Zeit mit seiner Frau und seinen Kindern zu verbringen, mit denen er über Tora und das Leben im Allgemeinen sprach. Er entwarf Rätsel- und Knobelaufgaben für seine Familie, die auch in seinem Buch „Imre Bina“ zu finden sind.

Ben Isch Chai empfand eine große Liebe zu Eretz Jisrael, wo seine Bücher ausschließlich gedruckt werden durften. Er veranlasste einen reichen Juden in Bagdad, Geld zur Gründung der Jeschiwat Porat Joseph in der Jerusalemer Altstadt bereitzustellen. Auf seiner Reise nach Eretz Jisrael im Jahre 1909, wo ihm ein großer Empfang bereitet wurde, erkrankte er und starb. Sein Leichnam wurde nach Bagdad überführt und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Yosef Chaim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.