Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

John McEnroe

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
John McEnroe Tennisspieler
John McEnroe
John McEnroe 2008 in New York
Nationalität: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag: 16. Februar 1959
Größe: 180 cm
Gewicht: 75 kg
1. Profisaison: 1978
Rücktritt: 1992
Spielhand: Links, einhändige Rückhand
Preisgeld: 12.552.132 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 875:198
Karrieretitel: 77
Höchste Platzierung: 1 (3. März 1980)
Wochen als Nr.1: 170 Wochen
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 530:103
Karrieretitel: 71
Höchste Platzierung: 1 (21. Mai 1979)
Wochen als Nr.1: 257 Wochen
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz

John Patrick McEnroe, Jr. (* 16. Februar 1959 in Wiesbaden, Deutschland) ist ein US-amerikanischer Tennisspieler, der die erste Hälfte der 1980er Jahre in seinem Sport dominiert hat.

Tenniskarriere

McEnroe gewann in seiner Karriere sieben Grand-Slam-Turniere im Einzel und neun Grand-Slam-Titel im Doppel. Er beendete viermal in Folge (1981–1984) eine Saison an der Spitze der Tennis-Weltrangliste und war in der ersten Hälfte der 1980er Jahre der dominierende Spieler auf der ATP-Tour.

In seiner 15 Jahre langen Karriere gewann er insgesamt 77 Einzel- und 78 Doppeltitel auf der ATP-Tour (155 Titel gesamt – Rekord im Herrentennis), darunter dreimal Wimbledon, viermal die US Open und dreimal das Tennis-Masters. Die Australian Open und die French Open gewann McEnroe dagegen weder im Doppel noch im Einzel. Einzig im Mixed-Wettbewerb war er bei den French Open 1977 siegreich. Zusätzlich gewann er das Masters dreimal im Einzel und siebenmal in Folge im Doppel. In seiner Einzelbilanz stehen 867 gewonnene Spiele 192 verlorenen Spielen gegenüber (drittbeste Karrierebilanz hinter Jimmy Connors und Ivan Lendl). Mit fünf Siegen ist er einer der erfolgreichsten Davis-Cup-Spieler der Geschichte. Mit der US-amerikanischen Daviscup-Mannschaft holte er 1978, 1979, 1981, 1982 und 1992 fünf Titel. Im Jahr 1982 schaffte er den gültigen Davis-Cup-Einsatzrekord von 12:0-Siegen (Einzel und Doppel). Als herausragender Doppelspieler konnte er 29 Mal ein Turnier sowohl im Einzel als auch im Doppel gewinnen, häufiger als je ein anderer Spieler im modernen Profitennis. Seine neun Grand-Slam-Doppeltitel und einer im Mixed-Doppel an der Seite von Marie Carillo 1977 bei den French Open zwischen 1977 und 1992 machen ihn zudem auch zum erfolgreichsten Doppelspieler der Geschichte. Er gewann sieben Mal das Masters-Doppel-Turnier (Rekord) und war 253 Wochen an der Spitze der Doppelweltrangliste. Im Jahr 1979 stellte er den Profitennis-Rekord von insgesamt 27 gewonnen Turnieren auf (10 Einzel, 17 Doppeltitel) mit einer Rekordsumme von 177 gewonnenen Matches. Mit seinem Sieg 1981 im Wimbledon-Einzel beendete er die Siegesserie von Björn Borg. Im gleichen Jahr wurde er mit der Sportler des Jahres-Auszeichnung von Associated Press geehrt.

Seinen Karrierehöhepunkt erreichte er im Jahr 1984 (82:3 Siege) mit 13 Turniersiegen, darunter Wimbledon, die US Open und das Masters. Im darauffolgenden Jahr gewann er zwar zahlreiche Grand-Prix-Titel, aber kein Grand-Slam-Turnier. Er verlor nach der Niederlage bei den US Open gegen Ivan Lendl seine Position als Nr. 1 in der ATP-Weltrangliste, die er nie wieder erlangte. In den Jahren 1986 und 1987 machte er mehrmonatige Tennispausen, und es sah so aus, als ginge seine Karriere im Tennissport, den er in der ersten Hälfte der 1980er Jahre beherrschte, zu Ende. 1989 konnte er sich aber noch einmal auf Rang vier der Weltrangliste hochkämpfen. Große Erfolge im Einzel gelangen ihm allerdings nicht mehr.

Ende 1992 beendete er seine professionelle Tenniskarriere. In seinem letzten Jahr gewann er noch einmal (zum insgesamt 5. Male in seiner Karriere) den Davis Cup als Mitglied des US-amerikanischen Teams und den Doppeltitel in Wimbledon (mit Michael Stich). Außerdem erreichte er im Einzel das Halbfinale in Wimbledon, das er gegen Andre Agassi verlor. Später sagte er, er habe sich nie offiziell vom Profitennis zurückgezogen. Noch heute spielt er erfolgreich bei der Senioren-ATP-Tour.

Seit Ende der 1990er Jahre ist er der erfolgreichste Akteur der ATP Champions Tour (über 20 Titel seit 1998) in der ehemalige Weltklassespieler auf der ganzen Welt Turniere austragen.

John McEnroe beim Aufschlag

Vorlage:Tennis-Weltranglistenerste (Herren)

2006 spielte er noch einmal in einem ATP-Turnier und gewann am 19. Februar 2006 an der Seite von Jonas Björkman, das Turnier von San José, sein 78. Doppeltitel (in vier Jahrzehnten). Damit liegt er zusammen mit Tom Okker (NL) in der Liste der erfolgreichsten Doppelspieler der Geschichte auf Rang 2. Es führt Todd Woodbridge (AUS) mit 83 Siegen. Sein bisher letztes Turnier auf der ATP-Tour spielte er im Oktober 2006 in Stockholm, als er – wiederum an der Seite von Jonas Björkman – das Doppel-Viertelfinale erreichte.

Spielweise

John McEnroe war ein klassischer Angriffsspieler, wie er in den 1970er, 1980er und auch noch 1990er Jahren häufig im internationalen Tennis zu finden war. Sein gesamtes Spiel war darauf ausgerichtet, möglichst schnell die Netzposition zu erreichen und den Angriff mit einem Volley abzuschließen. Seine Schlagtechnik bei den Grundlinienschlägen zielte darauf, die Schnelligkeit des vom Gegner geschlagenen Balles „mitzunehmen“. Er erreichte dies, indem er mit einer nur kurzen Ausholbewegung des Schlägers die Bälle in einer Vorwärtsbewegung zum Netz noch in der Aufstiegsphase nahm. Aus diesem Grund wurden viele Bälle unorthodox, mit fast offener Schlaghaltung, gespielt. Einen großen Teil des Drucks auf den Gegner entfaltete er deshalb wegen des aus dem frühen Treffpunkt resultierenden, guten Winkelspiels und der geringeren Reaktionszeit des Gegners. Wegen dieser Spielweise, durch „Blocken“ den Druck des Gegner auszunutzen, wird McEnroe in verschiedenen Quellen fälschlich als Konterspieler bezeichnet. Die Taktik eines Konterspielers ist jedoch vorrangig darauf ausgerichtet, eigene Fehler zu vermeiden. Erst wenn die Gelegenheit günstig erscheint, nutzt er das Tempo des Gegners oder beschleunigt das Tempo des Ballwechsels aktiv. John McEnroe gestaltete das Spiel jedoch jederzeit aktiv und ging ein hohes, aber kalkuliertes Risiko ein. Aus der Beherrschung dieser Schlagtechnik ergibt sich, dass McEnroe auch einer der besten Returnspieler seiner Zeit war, da ein Return fast ohne Ausholbewegung gespielt wird.[1]

Auch beim Netzspiel war seine Schlagtechnik ungewöhnlich. Hier spielte er die Volleys mit seiner offenen Schlaghaltung, wobei er den Schläger weitgehend aus dem Handgelenk und dem Unterarm in die Schlagposition bewegte. Sein außergewöhnliches Ballgefühl und der genaue Treffpunkt weit vor dem Körper erlaubten ihm diese Spieltechnik.[2] Für einen Angriffsspieler war John McEnroe mit 180 cm sehr klein, auch deshalb war, anders als bei anderen Angriffspielern wie beispielsweise Boris Becker oder Goran Ivanišević, sein Aufschlag nicht auf hohes Tempo ausgerichtet, sondern auf eine genaue Platzierung bei äußerst variablem Schnitt. Durch seine ungewöhnliche Fußstellung beim Aufschlag, parallel zum Netz, erzielte er einen großen Teil des Dralls, wahlweise als Slice oder Topspin aus der Körperrotation in der Schlagbewegung. Das machte es für seine Gegner schwierig, die Richtung und den Drall des Balls zu erkennen.[3]

Seine Spielweise war allerdings nur auf schnellen Platzbelägen wie Rasen oder Hartplätzen erfolgversprechend. Auf den in Europa häufigeren Sandplätzen blieb er ohne Titel. So gelang es ihm nie, das Grand-Slam-TurnierFrench Open“ in Paris zu gewinnen.

Seine selbstbewusste, mit offener und aufrechter Schlaghaltung fast arrogant wirkende Spielweise, in Zusammenspiel mit seinem oft provozierenden Verhalten gegenüber Schieds- und Linienrichtern, den Offiziellen, gelegentlich aber auch dem Publikum, machte ihn zu einer kontrovers diskutierten Spielerpersönlichkeit. Einerseits bewunderte man seine außergewöhnlichen Fähigkeiten und seinen unbedingten Siegeswillen, anderseits wurde sein cholerisches, häufig pöbeliges Verhalten auf dem Platz heftig kritisiert.

Tätigkeiten außerhalb des Sports

Im Jahre 2002 hatte er einen Cameo-Auftritt im Film Mr. Deeds, ebenso 2003 in Die Wutprobe, 2008 in Leg dich nicht mit Zohan an und 2011 in Jack und Jill (alle vier mit Adam Sandler). 2004 war er neben Chris Evert einer der zwei Kommentatoren des Rasenspektakels im Film Wimbledon – Spiel, Satz und … Liebe. McEnroe ist zudem als Kommentator bei GS-Turnieren („EMMY“-nominiert), als Galerist und als Musiker tätig. In CSI: NY (Staffel 3, Folge 23, „Nachspiel“) spielte er sich selbst (unter Mordverdacht).

Privates

1984 lernte er die Schauspielerin Tatum O’Neal kennen und heiratete sie am 1. August 1986 in Oyster Bay, New York. Mit ihr hat er drei Kinder: Kevin John (* 24. Mai 1986), Sean Timothy (* 23. September 1987) und Emily Katherine (* 10. Mai 1991). Im November 1992 wurde die Ehe geschieden. 1997 heiratete er die Musikerin Patty Smyth, mit der er zwei Kinder hat. Sein jüngerer Bruder Patrick McEnroe wurde ebenfalls Profi-Tennisspieler und ist derzeit Davis-Cup-Kapitän der USA.

Trivia

McEnroe war wegen seiner Wutausbrüche gefürchtet. Beispielsweise schoss er einen Ball auf den damaligen Balljungen Hayden Christensen. Seine Schimpftiraden auf dem Tennisplatz und seine Phrase “You cannot be serious!” („Das kann nicht Ihr Ernst sein!“) waren berüchtigt. Letztere wurde in einigen Werbespots verwendet, wie beispielsweise in einem für die Autofirma Seat. Dort diskutiert er mit einem Polizisten, ob er sein Auto innerhalb oder außerhalb der Markierung geparkt habe. In der Hollywoodkomödie „Die Wutprobe“ spielte er in einem Kurzauftritt die Rolle eines cholerischen Patienten des Psychiaters Dr. Rydell (Jack Nicholson).

Zitate

„Wenn du deinen größten Gegner verlierst, verlierst du auch einen Teil deiner selbst.“

John McEnroe über den Rücktritt von Björn Borg im Jahr 1983

Grand-Slam-Erfolge

Siege (7)

Jahr Turnier Finalgegner Finalergebnis
1979 US Open Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vitas Gerulaitis 7:5, 6:3, 6:3
1980 US Open SchwedenSchweden Björn Borg 7:6, 6:1, 6:7, 5:7, 6:4
1981 Wimbledon SchwedenSchweden Björn Borg 4:6, 7:6, 7:6, 6:4
1981 US Open SchwedenSchweden Björn Borg 4:6, 6:2, 6:4, 6:3
1983 Wimbledon NeuseelandNeuseeland Chris Lewis 6:2, 6:2, 6:2
1984 Wimbledon Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jimmy Connors 6:1, 6:1, 6:2
1984 US Open TschechoslowakeiTschechoslowakei Ivan Lendl 6:3, 6:4, 6:1

Finalniederlagen (4)

Jahr Turnier Finalgegner Finalergebnis
1980 Wimbledon SchwedenSchweden Björn Borg 6:1, 5:7, 3:6, 7:6, 6:8
1982 Wimbledon Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jimmy Connors 6:3, 3:6, 7:6, 6:7, 4:6
1984 French Open TschechoslowakeiTschechoslowakei Ivan Lendl 6:3, 6:2, 4:6, 5:7, 5:7
1985 US Open TschechoslowakeiTschechoslowakei Ivan Lendl 6:7, 3:6, 4:6

Karrierebilanz

Turnier/Statistik 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992
Australian Open (-) - - - - - HF - VF - - - VF AF - VF
French Open (2R) - - 3R VF - VF F HF - 1R AF - - 1R 1R
Wimbledon (HF) 1R AF F S F S S VF - - 2R HF 1R AF HF
US Open (AF) HF S S S HF AF S F 1R VF 2R 2R HF 3R AF
Turniersiege (0) 6 10 8 10 5 7 13 8 3 0 2 3 1 1 0
Weltrangliste (21) 4 3 2 1 1 1 1 2 14 10 11 4 13 28 20

Klammern kennzeichen Statistiken aus Amateurjahren.

AF = Achtelfinale; VF = Viertelfinale; HF = Halbfinale; F = Finale; S = Turniersieg; Ziffer = 1.-3. Turnierrunde;

Siehe auch

Weblinks

 Commons: John McEnroe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel John McEnroe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.