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Johannes Wallmann

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Dieser Artikel behandelt den deutschen Theologen Johannes Wallmann. Zum Berliner Komponisten Heinrich Johannes Wallmann siehe H. Johannes Wallmann.

Johannes Wallmann (* 21. Mai 1930 in Erfurt; † 2. Januar 2021 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Theologe und ordentlicher Professor für Kirchengeschichte an der Ruhr-Universität Bochum.[1]

Leben

Nach dem Studium der Philosophie und der Evangelischen Theologie in Berlin (Humboldt-Universität) wurde Wallmann 1961 bei Gerhard Ebeling in Zürich promoviert. Er setzte sein Studium nach der Flucht aus der DDR an der Eberhard Karls Universität Tübingen fort, habilitierte sich 1968 an der Evangelisch-Theologischen Fakultät an der Ruhr-Universität Bochum (mit einer schon in Tübingen begonnenen Untersuchung über Philipp Jakob Spener) und wurde dort zunächst außerordentlicher, 1971 ordentlicher Professor für Kirchengeschichte, bis er 1995 emeritiert wurde.[2] Rufe nach Tübingen und Berlin lehnte er ab.

Sein Forschungsschwerpunkt war, neben der Reformation, die Geschichte der Lutherischen Orthodoxie und des Pietismus. Ein langjähriges Projekt war die Edition der Briefe Philipp Jakob Speners.[3] Er war Mitherausgeber des Jahrbuchs Pietismus und Neuzeit sowie der Halleschen Forschungen. Zu seinen Schülern gehörten Udo Sträter und Martin Friedrich.

Wallmann war Ehrendoktor der Universität Helsinki, Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste und seit 2002 Honorarprofessor der Humboldt-Universität Berlin.[4]

1963 heiratete Wallmann die 1996 verstorbene Ingeborg Posselt. Mit ihr hatte er zwei Kinder. Seit 1999 war er mit der Theologieprofessorin Dorothea Wendebourg verheiratet.[5]

Johannes Wallmann starb im Januar 2021 im Alter von 90 Jahren an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung.[6]

Publikationen (Auswahl)

  • Der Theologiebegriff bei Johann Gerhard und Georg Calixt. Mohr (Siebeck), Tübingen 1961 (Diss., Zürich)
  • Philipp Jakob Spener und die Anfänge des Pietismus. Mohr (Siebeck), Tübingen 1986 (2. Auflage).
  • Kirchengeschichte Deutschlands seit der Reformation. 7. Auflage (ab 5. Aufl. erweitert). Mohr Siebeck, Tübingen 2012 (UTB; 1355), (1. Aufl. 1973), ISBN 978-3-8252-3731-8, 351 S.
  • Der Pietismus. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1990; Neuausgabe 2. Auflage 2019 (UTB 2598), ISBN 987-3-8252-5085-0.
  • Theologie und Frömmigkeit im Zeitalter des Barock, Gesammelte Aufsätze, Mohr Siebeck, Tübingen 1995, ISBN 978-3-16-146351-8.
  • mit Udo Sträter (Hrsg.): Halle und Osteuropa : zur europäischen Ausstrahlung des hallischen Pietismus. Niemeyer-Verlag, Tübingen, 1998, ISBN 3-484-84001-3.
  • Pietismus-Studien. Gesammelte Aufsätze Bd. 2. Mohr Siebeck. Tübingen 2008, ISBN 978-3-16-149504-5.
  • Pietismus und Orthodoxie. Gesammelte Aufsätze Bd. 3. Mohr Siebeck, Tübingen 2010, ISBN 978-3-16-150259-0.
  • Von der Reformation bis zur Gegenwart. Gesammelte Aufsätze Bd. 4. Mohr Siebeck, Tübingen 2019, ISBN 978-3-16-157523-5.
  • Die Evangelische Gemeinde Theresienstadt. Zum Umgang der evangelischen Kirche mit ihrer Geschichte. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2019, ISBN 978-3-374-06000-9
  • Martin Luthers Judenschriften. Studienreihe Luther Bd. 18. 2. Auflage. Luther-Verlag, Bielefeld 2019, ISBN 978-3-7858-0718-7

Literatur

  • Martin Brecht u. a. (Hrsg.): Pietismus und Neuzeit. Ein Jahrbuch zur Geschichte des neueren Protestantismus. Bd. 21: Festschrift für Johannes Wallmann zum 65. Geburtstag. Vandenhoeck & Ruprecht, 1996, ISBN 3525558937.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vademekum der Geschichtswissenschaften 2006/2007. Franz Steiner Verlag, 2006, ISBN 3515088091.
  2. Martin Brecht, 1996, S. 9.
  3. Philipp Jakob Spener, Briefe. Mohr Siebeck, 13. August 2015, abgerufen am 5. Januar 2021.
  4. Bettina Bartz (Red.): Kürschners deutscher Gelehrten-kalender. 19 Auflage. K G Saur, München 2003, ISBN 3598236077.
  5. Pietismusforscher Johannes Wallmann feiert 90. Geburtstag. In: idea.de. 18. Mai 2020, abgerufen am 5. Januar 2021.
  6. Thomas Kaufmann: Johannes Wallmann ist gestorben. In: sueddeutsche.de. 4. Januar 2021, abgerufen am 5. Januar 2021.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Johannes Wallmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.