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Johanna Ey

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Johanna Ey mit Joseph Haubrich und Museumsdirektor Klug in Köln, 1928

Johanna Ey, geb. Stocken, bekannt als Mutter Ey (geb. 4. März 1864 in Wickrath (heute ein Stadtteil von Mönchengladbach); gest. 27. August 1947 in Düsseldorf), war während der 1920er-Jahre eine bedeutende Galeristin und Förderin moderner Malerei.

Herkunft

Johanna Ey stammte aus einfachen Verhältnissen. Als 19-Jährige kam sie nach Düsseldorf. Sie war verheiratet und hatte zwölf Kinder, von denen acht jung starben. Nachdem ihre Ehe geschieden worden war, eröffnete sie 1910 in der Nähe der Düsseldorfer Kunstakademie eine Kaffeestube, die sich zum Treffpunkt von Schauspielern, Journalisten, Musikern und insbesondere Malern entwickelte. Ey war bekannt dafür, dass sie Künstlern und Studenten Kredit gewährte.

Junge Kunst – Frau Ey

Noch während des Ersten Weltkrieges eröffnete Johanna Ey eine Galerie am Hindenburgwall (heute Heinrich-Heine-Allee), wo sie zunächst Bilder der akademischen Düsseldorfer Malerschule ausstellte. Nach dem Krieg wurde die Galerie unter dem programmatischen Namen Junge Kunst – Frau Ey zum Mittelpunkt der Künstlergruppe Das Junge Rheinland. Ey entschied sich nicht aus theoretischen und wohl auch nicht aus wirtschaftlichen Erwägungen für diese Kunst, sondern weil sie mit den Künstlern persönlich befreundet war.

Porträt der Kunsthändlerin Johanna Ey
Otto Dix, 1924
Öl auf Leinwand
Kunstsammlung NRW, Düsseldorf

Link zum Bild
(Bitte Urheberrechte beachten)

In Porträts und Gruppenbildern zahlreicher Maler verewigt, unter ihnen Otto Dix, wurde Johanna Ey als meistgemalte Frau Deutschlands berühmt. Auch diverse Verse und Gedichte sind in diesem Zusammenhang entstanden, die das Verhältnis der Johanna Ey zu den jungen und aufbegehrenden Künstler beschreiben. Beispielsweise schrieb Max Ernst 1929 zu ihrem 65. Geburtstag aus Paris: „grosses ey wir loben dich, ey wir preisen deine staerke, vor dir neigt das rheinland sich und kauft gern und billig deine werke!“.[1]

Im Zuge der Weltwirtschaftskrise, die auch die Galerie Ey in eine finanzielle Krise brachte, stellte die Stadt Düsseldorf Johanna Ey kostenfrei Räume zur Verfügung.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und im Zuge der Gleichschaltung galten praktisch alle Maler aus dem Umkreis Johanna Eys mit einem Schlag als entartet; die meisten waren überdies politische Gegner des Nationalsozialismus und zum Teil aktiv im Widerstand. 1933 wurden folglich zahlreiche Bilder aus Ladenbestand und Sammlung der Galerie Ey beschlagnahmt und in der Folge zerstört. Die Galeristin musste die neuen Räume aufgeben und ebenso wie ihre Künstler zahlreiche Repressalien durch die neuen Machthaber ertragen. Im April 1934 gab Johanna Ey ihre Galerie auf. 1939 schrieb sie in einem Brief: „Ich bin das rote Tuch für die Beamten der Stadt Düsseldorf, weil sie alle bald in die Hose was machen, wenn mein Name genannt wird“. – In ihren letzten beiden Lebensjahren, nach dem Ende des Nationalsozialismus, war Johanna Ey in Düsseldorf wieder hoch angesehen. Es bürgerte sich der Kosename Mutter Ey ein, der schon über dem Artikel stand, mit dem Max Osborn um 1930 den im Selbstverlage der Frau Ey erschienenen Katalog der Sammlung Ey Düsseldorf einleitete. An den alten Erfolg konnte die 1946 in Düsseldorf gegründete „Mutter Ey GmbH“ dennoch nicht anschließen.[2]

Der Galerie Junge Kunst – Frau Ey verbundene Künstler (Auswahl)

Jankel Adler, Mathias Barz, Paul Bindel, Theo Champion, Adolf Dell, Otto Dix, Max Ernst, Fritz Feigler, Bruno Goller, Adolf de Haer, Hein Heckroth, Baptist Hermann Hundt, Peter Janssen, Arthur Kaufmann, Curt Lahs, Franz Monjau, Otto Pankok, Robert Pudlich, Jupp Rübsam, Jean-Paul Schmitz, Karl Schwesig, Jacobo Sureda, Adalbert Trillhaase, Adolf Uzarski, Gert Heinrich Wollheim

Literatur

Oper/Film/Theater

  • Ratko Delorko (Komposition) und Kai Metzger (Libretto): Die Ey. Oper, Uraufführung Düsseldorf 1991
  • Peter Kern: Johannas Leidenschaften. Spielfilm 2000
  • Theater FLIN mit dem Aurora-Theater Düsseldorf: Bühne frei für Mutter Ey, 2007 (anlässlich des 60. Todestages)

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Johanna Ey aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.