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Jizchak Hutner

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Jizchak Hutner
M. Feinstein und R. Hutner

Raw Jizchak Hutner (verschiedene Namensvarianten: Yitzchok Hutner usw.), geb. 1906 in Warschau; gest. 1980 in Jerusalem - Jahrzeit 20. Kislew, war orthodox-jüdischer Gelehrter und lange Jahre Rosch Messiwta Jeschiwat "Raw Chajim Berlin" (Brooklyn).

Leben

Im Alter von fünfzehn Jahren trat er in die Jeschiwa in Slobodka ein, die damals unter der Leitung von Raw Natan Zwi Finkel ("Alter von Slobodka") stand. Dort nannte man den jungen Jizchak den „Waschauer Illui – das Warschauer Genie“.

1924 kam er mit einer Gruppe von Jeschiwa-Bachurim nach Erez Israel, wo er Rav Avraham Yitzchak Kook sehr nahe stand, und lernte für die Dauer von vier Jahren in der Jeschiwa von Chewron. Einige Monate vor den Gewaltausbrüchen kehrte Raw Jizchak nach Europa zurück, wo er bis zu seiner Hochzeit im Jahr 1933 blieb. Von 1929 an studierte er unter anderem an der Universität Berlin, wo er mit Rav J. B. Soloveitchik und Rav Menachem Mendel Schneerson Freundschaft schloss. In dieser Zeit in Europa erschien sein erstes Buch unter dem Titel Torat Hanasir. Zu gerne hätte er die persönliche Bekanntschaft des von ihm sehr verehrten Chason Isch gemacht, was ihm zu seinem grössten Schmerz aber nie gelingen sollte.

1934 übersiedelte er nach Amerika, woher seine Frau stammte. Er liess sich in New York nieder und blieb dort fast vierzig Jahre, wo er sich immer mehr ins Lernen vertiefte und sich weigerte, eine Stelle anzunehmen.

Jizchak Hutner

1938 eröffnete er in New York die Messiwta "Rabenu Chajim Berlin", wo er Tausende von Schülern hatte, und machte das Verbreiten von Tora-Weisheit mit unermesslicher Hingabe und Aufopferung zu seiner Lebensaufgabe. Unter seiner Ägide erreichte die Jeschiwa ein solch hohes Niveau, dass sie sich mit osteuropäischen Jeschiwot der Zwischenkriegszeit messen konnte. Er war auch ein ausgezeichneter Redner und hatte dadurch einen grossen Einfluss auf seine Talmidim. 1956 gründete er zusätzlich zur Jeschiwa auch einen Kolel unter dem Namen "Gur Arje", aus dem viele Tora-Grössen hervorgingen. Seine tiefgründigen Mussar-Reden publizierte er anonym in separaten Broschüren. Ab 1964 hingegen sammelte er seine Reden und fasste sie zusammen im Sefer Pachad Jizchak.

Rav Hutner sprach sich dafür aus, dass seine Schüler neben ihren Torastudien auch säkulares Wissen erwerben sollten. Sein einziges Kind, seine Tochter Bruria, erhielt in den 70er Jahren einen Doktortitel der Columbia-Universität in New York und leitet heute eine akademisch anspruchsvolle orthodoxe Schule für junge Frauen in Jerusalem. Das säkulare Wissen ist aber nicht Selbstzweck für Rav Hutner, sondern wird von ihm in erster Linie als Mittel gesehen, um den Lebensunterhalt zu verdienen.

Seit den 60er-Jahren reiste er auch regelmässig nach Erez Israel, was ihm nach eigener Aussage sehr dabei half, "einige Aspekte der Jüdischkeit und Tora klarer zu verstehen. Im Verdienst der Heiligkeit dieses Landes drangen Angelegenheiten, die an anderen Orten der Welt nicht verstanden werden können, in mein Herz vor!"

Im September 1970, auf der Rückreise von Israel nach New York, wurde das Flugzeug, in dem er sich mit seiner Familie befand, gemeinsam mit anderen Flugzeugen von der palästinensischen Terrorgruppe PFLP entführt und nach Jordanien umgeleitet. Die Passagiere befanden sich mehrere Wochen in der Hand der Entführer. Eine durch die Terroristen angedrohte Sprengung des Flugzeuges konnte abgewendet und die Geiseln befreit werden. Viele Toragrössen hatten zuvor beim israelischen Premierminister um eine Befreiung Hutners nachgesucht.

Rav Hutner gründete die Jeschiwa „Pachad Yitzchok“ in Jerusalem, die nach seinem Hauptwerk benannt ist.

Er starb im Jahre 1980.

Zitat

"Ein Mensch wird nicht durch das Lernen zu einem Gadol, sondern durch das Wiederholen!"

Quellen (Auswahl)

  • Die Jüdische Zeitung, Nr. 49, 13. Kislew 5772 / 9. Dezember 2011, Seite 16
  • ORD-Newsletter, Dezember 2014

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