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Jissachar Schlomo Teichtal

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Jissachar Schlomo Teichtal

Jissachar Schlomo Teichtal (genannt nach seinem Hauptwerk Em Habanim Semecha; 18851945; Jahrzeit: 10. Schwat) war ein slowakischer Rabbiner und Anhänger des religiösen Zionismus.

Leben

Rav Teichtal wurde 1885 in Nagzhalász im Nordosten Ungarns geboren. Sein Vater war ein Toragelehrter und Sanzer Chassid und sein erster Lehrer. Nach seiner Bar Mitzwa lernte er in verschiedenen Städten in Ungarn und Polen und wurde 1921 Rabbiner in Pistian, einem Kurort im Westen der Slowakei, wo er zwanzig Jahre amtierte und eine Jeschiwa gründete.

Nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Nazis im Jahr 1939 musste sich Rav Teichtal mit seiner Familie schließlich verstecken. Im September 1942 flohen sie nach Ungarn. Als die Nazis im Frühjahr 1944 auch Ungarn einnahmen, flohen sie zurück in die Slowakei, aber wurden dort gefasst und nach Auschwitz transportiert. Im Januar 1945 wurde er auf dem Weg von Auschwitz zum KZ Mauthausen ermordet.

Rav Teichtal war ein Chassid des Munkaczer Rebben (Rav Chaim Elasar Spira, 1868-1937), der einer der schärfsten Gegner der zionistischen Idee war. 1942, im Versteck in der Slowakei, änderte Rav Teichtal seine Meinung vollständig und begann sein Werk Em Habanim Semecha zu schreiben, das 1943 in Budapest veröffentlicht wurde. Darin ruft er das jüdische Volk auf, Eretz Jisrael wiederaufzubauen und in Einigkeit zu leben. Dadurch werde es zur endgültigen Erlösung kommen.

Sefer em ha-banim smecha

Sein Buch erschien in Budapest im Jahr 1943, also in der Zeit, da die Schreckensnachrichten von allen Seiten her einliefen, obwohl niemand den Umfang des Unheils übersehen konnte. Was hier mit grosser Gelehrsamkeit dargelegt wurde, lief darauf heraus, dass durch Gottes Fügung Israel wieder der Weg in das eigene Land gewiesen worden sei, das Volk aber zu träge, um den gebotenen Rettungsweg zu ergreifen. Das Buch ist weder als theologische Spekulation noch als Strafpredigt gemeint, sondern vielmehr als ein Aufruf in letzter Stunde, die vielleicht noch bestehende Gelegenheit zu nutzen. Der Verfasser beklagt verpasste Gelegenheiten in der Vergangenheit und hofft, dass die Not der Zeit das Volk nun wachrütteln würde. Raw Teichtal betrachtet den in Europa anwachsenden Antisemitismus als Begleiterscheinung der Emanzipation, die vielleicht nicht so rabiate Formen angenommen hätte, wenn die Juden rechtzeitig und in grossen Mengen den Heimweg ins Land, den Gott ihnen wieder eröffnet hatte, angetreten hätten. An der Unterlassung dieser allen Juden zugewiesenen Aufgabe gibt er den Orthodoxen, die gegen den Zionismus gehetzt haben, und den Assimilanten, die anstelle der alten Mutter Zion (sein Buch heisst mit einem Psalmwort "Die Mutter, die sich ihrer Kinder freut") sich fremden Ländern hingegeben haben, zu gleichen Anteilen die Schuld. Und so schliesst sein Buch mit einer bangen Hoffnung, die sich für ihn selbst nicht mehr erfüllt hat.

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