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Jewish Welcome Service Vienna

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Der Jewish Welcome Service Vienna (JWS) ist eine 1980 gegründete Non-Profit-Organisation mit Sitz in Wien. Leiter war bis 2007 Leon Zelman.

Funktion

Hauptaufgabe des Vereins ist es, während der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich vertriebene bzw. geflüchtete jüdische Wienerinnen und Wiener und ihre Nachkommen mit dem Wien von heute bekannt zu machen und ihren damit eine positive Einstellung zur ehemaligen Heimat ihrer Familien zu ermöglichen.

Der JWS betreibt zu diesem Zweck internationale Öffentlichkeitsarbeit für die jüdische Kultur Österreichs bzw. Wiens, Projekte im Schul- und Erwachsenenbildungsbereich sowie ein Einladungsprogramm für vertriebene Juden und bietet Hilfestellung bei der Kontaktaufnahme mit Behörden und jüdischen Organisationen an. Im Rahmen des Projekts „Welcome to Vienna“ wurden bisher etwa 4000 Österreichern, die im Zuge des „Anschlusses“ 1938 das Land verlassen mussten und nach Kriegsende nicht zurückgekehrt waren, und deren Angehörigen Besuchsreisen in ihre alte Heimat ermöglicht.

Der JWS organisierte 1984 die Veranstaltungsreihe Versunkene Welt (siehe Abschnitt Literatur). Im gleichen Jahr wurde der JWS vom World Jewish Congress (WJC) in New York anerkannt. 1985 fand auf Anregung von Leon Zelman und Einladung von Bundeskanzler Fred Sinowatz eine Ratstagung des WJC in Wien statt.

Im Gedenkjahr 1988 und in den Folgejahren zeigte der JWS in einer Reihe von Städten der Vereinigten Staaten die zuvor in Wien präsentierte Ausstellung „Jewish Vienna – Heritage and Mission“ (Eröffnung in der Park East Synagogue[1] in New York mit Leon Zelman, Anton Pelinka und Hubert Pfoch am 1. Dezember 1988). Die Tournee wurde vom Wiener Tourismusverband aus Mitteln der Stadt Wien ermöglicht.

Struktur

Der Jewish Welcome Service Vienna wurde im Dezember 1980 auf Initiative des damaligen Wiener Bürgermeisters Leopold Gratz, des (am 1. Mai 1981 von einem arabischen Terroristen ermordeten) Stadtrats Heinz Nittel (beide SPÖ) und des Publizisten und Tourismusmanagers Leon Zelman gegründet. Hauptsponsoren sind seit damals das Kulturressort der Stadt Wien und der Wiener Tourismusverband. Die Österreichisches Verkehrsbüro AG, bei der Zelman bis zu seiner Pensionierung aus Altersgründen als Israelexperte angestellt war, zählte Jahrzehnte lang ebenfalls zu den Stützen des JWS, indem sie gratis Raum für Informationsbüro und „Back Office“ beistellte. Dazu kamen und kommen Sponsoren aus der Wiener Wirtschaft. Das Einladungs- bzw. Besuchsprogramm wurde und wird (ausgenommen die Jahre mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel 2001–2006) maßgeblich vom Bundeskanzleramt gefördert.

Als Präsident des JWS fungiert traditionellerweise der Wiener Bürgermeister, seit 1994 Michael Häupl. Ebenso ist der Wiener Kulturstadtrat, seit 2001 Andreas Mailath-Pokorny, ständiges Vorstandsmitglied. Generalsekretär des Vereins war von 1980 bis zu seinem Tod 2007 Leon Zelman; ihm folgte seine Assistentin Susanne Trauneck nach. Zelman gelang es, in der Filiale Stephansplatz des Verkehrsbürokonzerns einen Informationsschalter des JWS einzurichten. Büro und Informationsstelle befinden sich seit 2007 im zum Jüdischen Museum der Stadt Wien zählenden Museum Judenplatz am gleichnamigen Platz in der Wiener Altstadt. Auf dem Platz befindet sich das Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah, kurz Holocaust Memorial genannt.

Publikationen

1984 fungierte der JWS als Verleger des Katalogs Versunkene Welt[2], herausgegeben von Joachim Riedl, redigiert von Hans Peter Hofmann, erschienen zur gleichnamigen Veranstaltungsreihe: Ausstellung im Künstlerhaus Wien vom 30. Oktober bis 3. Dezember 1984, Filmreihe Judentum und Film im Künstlerhaus-Kino vom 15. bis 29. November 1984 und internationales Symposion Die Welt von gestern – Erinnerungen und Vorahnungen, Wiener Rathaus, 19. bis 22. November 1984.

Ein mit dem JWS verbundener Herausgeberverein publiziert jährlich im Wiener Falter-Verlag die Zeitschrift Das jüdische Echo. Nach Leon Zelman ist seit 2008 Marta S. Halpert Chefredakteurin des anspruchsvollen Magazins.

Der Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien gibt für den JWS eine Broschüre über das jüdische Wien heraus. Weiters betreibt der JWS eine Website in englischer Sprache.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag in der englischsprachigen Wikipedia
  2. 1. Auflage Oktober 1984, 2., erweiterte Auflage November 1984, ISBN 3-9005-5701-2
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jewish Welcome Service Vienna aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.