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Je suis Charlie

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Weltweit gingen Menschen nach Bekanntwerden des Anschlags spontan auf die Straße, viele trugen Plakate mit der Solidaritäts­bekundung „Je suis Charlie“ („Ich bin Charlie“).
Je suis Charlie – Schriftzug an der französischen Botschaft in Berlin am 11. Januar 2015

Je suis Charlie ist ein politischer Slogan, der unmittelbar nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo am 7. Januar 2015 entstand.

Entstehungsgeschichte

Um 11.52 Uhr, eine halbe Stunde nach dem Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo, verschickte Joachim Roncin, künstlerischer Direktor und Musikjournalist bei einem Pariser Gratisblatt, über Twitter den Dreiwortsatz „Je suis Charlie“. Er erklärte: „... das Bild […] ist synonym für ‚Ich bin frei‘ und ‚Ich habe keine Angst‘.“ (Französisch: «Et l’image ‹Je suis Charlie› est née. Elle est synonyme de ‹Je suis libre› et de ‹Je n’ai pas peur›.»)[1]

Schon am Abend dieses Tages war „daraus über die sozialen Netze ein international präsenter Slogan geworden. Sichtbar im Stadtraum, als Schriftzug in Weiß und Grau auf schwarzem Grund, in der Typografie der attackierten Zeitschrift.“[2] Verstanden wird der Slogan allgemein „als sprachliche Geste der symbolischen Identifikation.“[2] Die Verkürzung (statt Charlie Hebdo auf Charlie[3]) und die leichte Lockerung der Bindung kam der Entwicklung entgegen, die der Slogan rasch nahm, schrieb Lothar Müller in der Süddeutschen Zeitung: „Der Dreiwortsatz [...] meint: ‚Ich protestiere gegen die Gewalt als Antwort auf Karikaturen‘. ‚Ich bin mit gemeint, wenn das Recht auf freie Meinungsäußerung angegriffen wird.‘“ So wurde „Je suis Charlie“ zum „Symbol für die bedrohte Öffentlichkeit und die demokratisch-rechtsstaatliche Ordnung insgesamt.“

Der Erfolg des Slogans führte zu Erweiterungen wie „Je suis Ahmed“ (bezogen auf den bei dem Anschlag erschossenen Polizisten und Muslim Ahmed Merabet) und „Je suis Juif“ (Bezug nehmend auf die zeitgleich stattfindende Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt); „Je suis Juif“ hebt hervor, dass diese weitere „Mordtat der Logik antisemitischer Selektion folgte.“[2]

Kritik an der Vermarktung

Der Slogan „Je suis Charlie“ wurde von Merchandising-Herstellern sofort kommerziell ausgeschlachtet, was in der Presse heftige Kritik hervorrief.[4] So konnte/kann man zahlreiche Textilprodukte wie Taschen und Hemden mit dem Schriftzug kaufen. In Online-Auktionshäusern wurden Hefte der ersten Ausgabe von Charlie Hebdo nach dem Terroranschlag bereits am Tag des Erscheinens, dem 14. Januar, zu Preisen von über 100 € angeboten.[5]

Weblinks

 Commons: Je suis Charlie – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Comment j’ai créé «Je suis Charlie». In: liberation.fr. 13. Januar 2015, abgerufen am 15. Januar 2015 (français).
  2. 2,0 2,1 2,2 Lothar Müller: Wer bin ich? Ein paar Tage lang war die Welt vereint unter dem Slogan „Je suis Charlie“. Nun stellt sich die Frage was er eigentlich bedeutet. In: Süddeutsche Zeitung. 14. Januar 2015, S. 11, abgerufen im Jahr 2015.
  3. Nach Aussage von Joachim Roncin ist der Slogan auch vom Titel der Buchreihe „Où est Charlie?“ beeinflusst, die er in diesen Tagen mit seinem Sohn las.
  4. Niels Kruse: Beim Barte der Profite. In: Stern.de. 14. Januar 2015, abgerufen am 15. Januar 2015.
  5. http://www.ebay.de/itm/Charlie-Hebdo-14-Januar-2015-No-1178-/391029465526?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item5b0b2c21b6
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Je suis Charlie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.